Diskussion:Ovariohysterektomie

Letzter Kommentar: vor 9 Jahren von Dr. Hartwig Raeder in Abschnitt Tierisch

Kritik des medizinischen Prophylaxegedankens (Mamatumore)

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Laut der Bielefelder Kastrationsstudie von Dr. Gabriele Niepel (2003) umstritten:...“Bei unkastrierten Hündinnen erkranken zwischen 1,98 und 2,8 (maximal 18,6) von 1000 Hündinnen, ( je nach Alter und Rasse ), das entspricht einen Prozentanteil von 0,2 bis maximal 1,8%. Frühkastrierte Hündinnen haben demgegenüber ein Risiko von 0,0093% nach der ersten Läufigkeit kastrierte Hündinnen tragen ein Risiko von 0,1488%. Entartungen treten zudem in der Regel im späten Lebensabschnitt auf, mit einem Durchschnittsalter von 10-15 Jahren (Stolla 2001). Angesichts dieser Wahrscheinlichkeit der Erkrankung muss die Frage erlaubt sein, ob der medizinischen Prophylaxegedanke gerechtfertigt ist. Diese Frage drängt sich um so mehr auf, wenn man sich die Wahrscheinlichkeiten der unerwünschter - auch gesundheitlicher - Folgen der Kastration anschaut.Und: Wer weiß z.B. schon, dass Mammatumoren auch bei unkastrierten Hündinnen hormonunabhängig auftreten können und das diese Tumore wesentlich häufiger maligne sind als hormonabhängige der nicht kastrierten Hündin? So ist es z.B. umstritten ob nichtkastrierte Hündinnen, die an Mammatumoren erkranken, zwecks Rezidivprophylaxe kastriert werden sollen.(Schärer, 2002)" --khs 16:16, 17. Apr 2006 (CEST)

Zitat aus der "Kleintieronkologie" von Kessler, Ausgabe 2005: "Endokrine Faktoren, v.a. der Zeitpunkt der Kastration der Hündin [...] haben einen signifikanten Einfluß auf die Entstehung von Mammatumoren. Erfolgt die Kastration der Hündin vor der ersten Läufigkeit, wird das Mammtumorrisiko fast komplett eliminiert. Bei Kastrationen im Alter unter 2 1/2 Jahren ist das Risiko für die Entwicklung von malignen Tumoren vierfach kleiner als bei unkastrierten Hündinnen." Das Ganze belegt mit Literaturstellen. Kessler ist zudem die Autorität in der Kleintieronkologie ... daher werde ich Deine Änderung im Artikel mal zurücksetzen. Nix für ungut und gx --Kalumet. Kommentare? 23:14, 18. Apr 2006 (CEST)
Dein Diskussionsbeitrag scheint sich auf diese [1] Änderung zu beziehen? Fangen wir an aneinander vorbei zu argumentieren? Mir geht es um Prophylaxegedanke vs. Verhälnismässigkeit. "Vor der ersten Läufigkeit kastrierte Hündinnen erkranken deutlich seltener an Tumoren der Milchleiste." stand ebenso in meiner Version des Artikels. Die Zahlen von Kessler werden von Niepel bestätigt und sind doch unstrittig. Wg. der mir zugänglichen Infos schrieb ich dazu: "Kritiker bezweifeln allerdings das der medizinische Prophylaxegedanke neueren Studien zufolge verhältnismässig ist" Hast du andere Informationen bzw. neuere Zahlen als die von mir oben erwähnten zur Verhältnismässigkeit?
Warum du diese:[2] wesentliche (im wahrsten Sinne des Wortes ;)) Ergänzung um die stattfindende Verhaltensänderung und m.e. neutralisierende Fassung der Nachteile mit zurückgesetzt hast ist mir durch deinen Diskussionsbeitrag noch nicht ersichtlich geworden. Meinen Hinweis auf "Veränderungen im Wesen und Verhalten des Tieres" und auch das Verändern von m.E. POV-lastigen Formulierungen wie "gut beherrschbar" bei der Fütterung, sowie "betrifft vor allem Tiere .. die übergewichtig sind" und "Welpenfell ... ist eine seltenere Komplikation."(-stimmt das so?) halte ich immer noch für wichtig. Grüsse --khs 11:20, 19. Apr 2006 (CEST)
Ich würde ebenfalls noch gerne den Euphemismus "Nebenwirkungen" der Überschrift in "Nachteile" (vs. "Vorteile") umbenennen. Auch nix für ungut. Grüsse --khs 14:31, 21. Apr 2006 (CEST)
Halli Khs, entschuldige die verspätete Antwort...ich habs mal auf Deine letzte Version zurückgesetzt, auch wenn ich diese Formulierung persönlich für zweifelhaft halte...da ich pro Woche durchschnittlich anderthalb Hunden ihre Milchleiste entferne, wird mir bei solchen Bedenken zur Verhältnismässigkeit immer ganz komisch, naja, muss ich mir halt ein dickeres Fell zulegen... Hoffe, das ist so o.k., nochmal 'tschuldigung für mein Spontanrevert. Grüsse --Kalumet. Kommentare? 20:04, 21. Apr 2006 (CEST)
Hallo Kalumet, danke für deinen Re-Revert. Gerade nach meinem (etwas verunglückten :/) Einstieg in die Diskussion bei dem Lemma Kastration kann ich deine Spontanität gut nachvollziehen. Um so mehr freut es mich, das du noch einmal eine Nacht darüber geschlafen hasst.
Zur Verhältnismässigkeit ist mir noch eine etwas ältere Studie bekannt die zu einem etwas anderen Ergebnis gelangt ("Der Hund" 11/96). Es könnte sein, das Niepels Kritik, die oft veröffentlichen (zu) hohen Zahlen seien meist aus vorselektierten Patientengruppen hergeleitet und falsch interpretiert worden (aus Tumoreinsendungen pathologischer Institute) sich auch darauf bezieht.
Zwischen 1980 und 1998 wurden ca. 12.000 Hunde vom Berliner Institut für Veterinär-Pathologie geschickt. 25% dieser Hunde waren an Krebs gestorben. Zur Geschlechtsverteilung wurden keine weiteren Angaben gemacht (nur, dass es mehr Hündinnen als Rüden waren).
Die Tumore verteilten sich folgendermaßen auf die Organe:
  • Blutbildendes System: 26%
  • Brustdrüse: 15% (das wären geschlechtsunabhängig ca. 3,75%
  • Endokrinum (Nebennieren, Hirnanhang-, Schild- und Bauchspeicheldrüse): 11%
  • Verdauungstrakt (Maulhöhle, Magen und Darm): 10%
  • Binde- und STützgewebe (u.a. Knochen): 8%
  • männliche Geschlechtsorgane: 7%
  • Haut und Anhangsorgane (ohne Mamma): 6%
  • Atmungstrakt: 5%
  • Gehirn / weibliche Geschlechtsorgane / Leber, Gallengang und -blase / Harnorgane: je 3%
Bei der Beschreibung der verschiedenen Mammatumor-Formen wurde erwähnt, dass ca. jede 10. Hündin an dieser Krebsform stirbt.
Es ist für mich schwer zu beurteilen, wie repräsentativ diese Studie ist. Welche Hunde werden überhaupt nach ihrem Tod vom Pathologischen Institut seziert?
Niepels Angaben sind übrigens, da ich noch nirgendwo Quellenangaben zu ihren Zahlen gefunden habe, auch als unbelegt anzusehen. Grüsse --khs 10:35, 23. Apr 2006 (CEST) "muss ich mir halt ein dickeres Fell zulegen" - solange es kein Welpenfell wird ..;) ..scnr
Dr. Gabriele Niepel ist für mich nun wirklich keine Kapazität. Die Bielefelder Kastrations"studie" habe ich nicht gelesen, aber Eigenverlag spricht nicht für wissenschaftliche Qualität (nicht peer-reviewed), sondern eher für privaten POV, der indirekt damit in die WP eingeschleust wird. Ich schlage vor, diese Schrift zu ignorieren, solange ihre Ergebnisse nicht in einem etablierten Fachjournal erschienen sind. --Uwe G. ¿⇔? 11:35, 23. Apr 2006 (CEST)
Ihre Ergebnisse der "Interviews" von >1000 Hundehaltern kastrierter Hunde und ihre Interpretationen von bisher erschienenen Studien sind sicherlich zum grossteil POV. Ihre Veröffentlichung ist teilw. nur in dem Blatt "Der Hund" besprochen worden. Leider wird es m.E. auch wohl auch in näherer Zukunft keine derartige Studie die wissenschaftl. Ansprüchen genügt geben.
Nach [3] war ich mir nicht sicher wie mit derartigen Erkenntnissen ("als unbelegt anzusehen") verfahren werden sollte. Werde mir nochmal Gedanken machen und nehme es, so wie es jetzt dort steht, wieder raus. Danke für deine Entscheidungshilfe. --khs 12:26, 23. Apr 2006 (CEST)

Ich kenne Frau Niepel von einem Vortrag bei der Interessengemeinschaft Therapiehunde in Hemmingen Sa/So, wo ich ihr als eigentlich nur im Hintergrund bleibender Zuhörer - aber eben mit Erfahrung in Statistik einige Fragen stellte, auf die hin sie mit Kontakten zu wissenschaftlichen Instituten fundierte Aussagen zu stochastischen Grundlagen, Signifikanzen, signifikanten Stichprobengrößen usw. machte, die mich von ihrem mathematisch sauberen Grundlagen überzeugte. --SonniWP✉✍ 20:14, 22. Okt. 2007 (CEST)Beantworten

Tierisch

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Ich bin auf diese Seite gelangt, um mich über Indikation und Folgen einer Totaloperation zu informieren, da das möglicherweise bei uns demnächst ansteht. Stattdessen lese ich von einer erweiterten Kastration ... der Frau, harnträufelnden Hündinnen und der Höhe des Schadensersatzes bei versehentlicher Entfernung der Gebärmutter.

Ist möglicherweise die Weiterleitung von Totaloperation hierher falsch? --217.231.29.232 16:56, 12. Jan. 2008 (CET)Beantworten

Nö, eigentlich nicht, Ovariohysterektomie bedeutet übersetzt nichts anderes als "Eierstocks- und Gebärmutterentnahme". Leider ist die Problematik für den Menschen hier IMHO völlig unzureichend dargestellt, möglicherweise kommt aber bei Menschen die alleinige Gebärmutterentfernung unter Belassung der eierstöcke (Hysterektomie) häufiger vor? Gruß --Kalumet. Kommentare? 17:05, 12. Jan. 2008 (CET)Beantworten
Vermutlich ist die Hysterektomie das, was der medizinisch ungebildete Normalleser meint, wenn er Totaloperation sagt. Guck ich da mal nach. --217.231.29.232 19:53, 12. Jan. 2008 (CET)Beantworten
In der Humanmedizin und in der Veterinärmedizin sollte man konsequent die drei Fachbegriffe Hysterectomia cum adnexibus dextribus sowie Hysterectomia cum adnexibus sinistribus beziehungsweise Hysterectomia cum adnexibus bilateralibus unterscheiden. --Dr. Hartwig Raeder (Diskussion) 03:59, 27. Dez. 2014 (CET)Beantworten