Diskussion:Marschall (thüringisches Adelsgeschlecht)

Letzter Kommentar: vor 10 Jahren von Rüdiger Bier in Abschnitt Literatur

Anmerkung: Auf Grund meiner seit 40 Jahren ausgeübten Familienforschung stellte ich fest, dass der vorliegende Wikipedia-Artikel über meine Erbmarschall-Familie wegen irrtümlicher Angaben nicht mehr zeitgemäss ist. Er entspricht weder dem von Julius August Marschall v. Altengottern aufgestellten "Generalstammbaum" (1850), noch der Stammtafel des Ferdinand v. Marschall (1895), noch dem wissenschaftlichen Werk von Fritz FISCHER: "Zur Genealogie der Familie Marschall von Altengottern, Burgholzhausen und Herrengosserstedt" und "Zur Genealogie der Familie Truchsess von Schlotheim" in "Ahnenreihen von Uradelsgeschlechtern Wettiner Lande" (Selbstverlag 1973-99). FISCHER's Marschall-Genealogie wurde auf 1357 Regesten aufgebaut, die ich mit den 140 zusätzlichen Regesten des Julius August v. Marschall und mit 924 Regesten eigener Forschung in bayrischen und österreichischent sowie nach der Wende in thüringischen, sächsischen und mecklenburgischen Staatsarchiven, Pfarr- und Gemeindeämtern sowie in Ortschroniken ergänzt habe. Ich ersuche den nachfolgenden Text nach Sichtung und Prüfung anstelle des bisherigens zu veröffentlichen.

Im 3. Band "Erbmarschalle in Thüringen" (Selbsverlag für die Familie 2009)stellte ich nach Fritz FISCHER's Werk und meinen eigenen Forschungen auch die Stammtafeln unserer verwandten Geschlechtern, der sogenannten Scherensippe, zusammen. Deren Umfang mit den Marschalschen Stammtafeln beträgt etwa 70-75 A4 Seiten. Könnten auch diese in die Wikipedia aufgenommen werden?

Geschichte Bearbeiten

Das Geschlecht hatte seine Wurzel, wie die meisten Scherenwappen führenden Adelsfamilien, in der Scherinburg, deren Mauerreste in Schernberg bei Sondershausen noch vorhanden sind. Nach großräumigen Rodungstätigkeiten und Dorfbegründungen Schernberg herum, die die Bezeichnung „Schere“ oder die Leitnamen der „Scherensippe“ tragen, verließen im 12. Jahrhundert einige Familienmitglieder die eng gewordene Heimat und traten in den Ministerialendienst der Grafen, Bistümer und Stifte. Geblieben in Schernberg ist Kunemund I. Truchsess von Schlotheim (1191-1199, 1203 als Kunemund von Scherinburg) und seine um 1460 erloschene Linie „von Schernberg“. Die übrigen Mitglieder der landgfl. Erbtruchsessen saßen auf der Burg Schlotheim und in ihren Wartburger Lehnhöfen, Lupnitz usw.

Die Linie (Volkhold um 1070 → Kunemund I. 1130 → Kunemund II. 1189), die Kölleda gründete und dort Allodialgüter besaß, trat später in Vasallendienst der Grafen v. Beichlingen ein – die Linie Eberhard I.-Heinrich I. [Brüder 1149, 1150] → Kunemund I. [1180] auf der Burg Giech wurde Ministerialdynastie der Grafen von Andechs, später der Bischöfe von Bamberg – und von der Linie, die um Eckartsberga Allodialgüter erwarb, entstammten die landgräflichen Erbmarschalle auf der Eckartsburg.

Falls diese Familie gleich seit der Gründung der Thüringer Landgrafschaft (1131) im landgfl. Dienst auf der Eckartsburg stand, so ist ihre erste urkundliche Erwähnung (Dietrich von Eckartsberga) mit 1140 datierbar (Dobenecker I., 1413). Kunemund, Dietrich, Günther, Bertho, Rudolf, Gerhard waren Leitnamen der „Scherensippe“. Am 22. Okt. 1150 in Erfurt bestätigen u. a. Landgraf Ludwig II. und Marschall Heinrich eine Jechaburger Schenkungsurkunde. Dieser Heinrich soll mit dem 1178 beurkundeten Heinrich Marschall identisch und Bruder des Kunemund von Eckartsberga und des Günther Marschall sein. 1190 tritt sein Neffe Heinrich II. als amtierender Marschall des Landgrafen auf, Sohn des Kunemund von Eckartsberga und der Hedwig, Tochter des landgfl. Schenken von Vargula. Mit dessen Söhnen geschah die erste Spaltung der Familie, Heinrich III. bekam das Hofamt, die Eckartsburg mit deren Lehndörfern sowie die Ebersburg, Kunemund das ehemalige große Königsgut Sondershausen mit hochadeligen Rechten (Münzrecht, hohe Gerichtsbarkeit, hohe Jagd) und mit Vasallen. In dieser 3. Generation begegnen wir den Stammvätern zweier anverwandten Scherenwappen führende Äste, Walter von Copstedt und Kunemund von Malslben, Söhnen Kunemund des Großen, Bruders von Heinrich II. Diese Linien sind nach 1467 bzw. nach 1439 erloschen.

In der 4. Generation beginnt die große Verästelung des Geschlechtes: Heinrich erbte Holzhausen, Hermann Sulza-Trebra, Dietrich Gosserstedt und Gerhard die Allodialgüter. Sie sind urkundlich Söhne des Heinrich III. Unsicher ist die Abstammung von Helwig Marschall von Goldbach, Ulrich Marschall von Brücken und Hermann von Ebersberg (ohne Marschall Bezeichnung). Laut POSSE entstammte Helwig aus jener Marschallschen Linie, die Goldbach im Eckartsburger Kreis besaß, demnach dürfte sein Vater auch Heinrich III gewesen sein. Oder nannte sich Helwig nach Goldbach bei Gotha, dem Besitz seiner edelfreien Gemahlin Bertradis von Scharfenberg, Cousine der Grafen von Wartburg, dann ist seine Abstammung von Heinrich III. nicht so sicher. Die Herren von Ebersberg wurden in den Urkunden fast immer mit den Marschallen erwähnt und sie erbten Sulza und Trebra als die Linie von Hermann nach 1360 erlosch. Nachdem die Ebersburg anhaltisch wurde, wurde Ritter Ulrich I. Marschall von Brücken (urk.1261-1297) anhaltischer Vasall, sein Sohn Heinrich I. „marscalcus principis de Anhalt“ (urk. 1285-1316). Diese Linie entstammte entweder von Ebersberg oder von Sondershausen und erlosch 1692.

In der 6. Generation spaltete sich von der Gosserstedter Hauptlinie der Thamsbrücker Stamm ab (Albert wurde Burgmann der Grafen von Gleichen [1302], die Linie erlosch 1402.) Ebenfalls aus der (Herren-)Gosserstedter Hauptlinie entstammten die Linie Rittmitz-Löbnitz (ab 1437 mit Stammvater Hans, erlosch 1626), Linie Dannheim (ab ca 1493 mit Stammvater Rudolf), Tromsdorfer Linie (ab 1510 mit Stammvater Heinrich, erlosch nach 1670) Linie Guthmannshausen (ab ca 1510 mit Stammvater Wolf I.) mit der Verästelung: die 2. Burgholzhausener Linie (ab 1515 mit Stammvater Hans, erlosch 1611), die Linie Querfurt-Obhausen (ab ca 1555 mit Stammvater Dietrich, erlosch 1672), die 3. Burgholzhausener oder gräfliche Linie (ab 1562 mit Stammvater Wolf II., erlosch 1943), die Schwarzbach-Brattendof Linie (ab 1661 mit Stammvater Ludwig Ernst, erlosch 1778) und die Linie Altengottern (Stammvater Rudolf Levin I.) mit den Ästen Brand-Hesselbach (ab 1676 mit Stammvater Wolf Adolf, erlosch 1843) und Schönstedt (ab ca 1685 mit Stammvater Johann Adolf, erlosch 1768) sowie mit den noch immer blühenden Zweigen Altengottern I. und II.

Diese einst große thüringische Familie der Erbmarschalle in Thüringen blüht heute nur mehr im freiherrlichen Zweig von Altengottern I. und im adeligen Zweig Altengottern II. sowie in der Linie von Dannheim. Die Gosserstedter Hauptlinie erlosch mit Ernst Aug. Fried. 1805.

Außer den Stammgütern Herrengosserstedt, Burgholzhausen, Tromsdorf und Guthmannshausen wurde die Familie mit etwa 18 thüringischen Dörfern, 2 Städten und einigen Burgen (Schlössern) belehnt und diese Zahl hat sich nach den sächsischen Belehnungen der Linie Rittmitz-Löbnitz und nach der Säkulasierung noch erhöht. Die Familienmitglieder der Dannheimer Linie wurden von diesen Belehnungen „zur gesamten Hand“ ausgenommnen, da sie nicht im landgfl., sondern im fürstlich-schwarzburgischen Dienste standen. Auch in einer Sonderstellung befanden sich die Marschalle von Kriesow-Borgfeld in Mecklenburg (ab 1656 mit Stammvater Rudolf Christoph, erlosch 1810).

Alle Marschalle waren sozialdenkende Gutsherren, mit dieser Eigenschaft folgten sie dem Beispiel des Erbm. Heinrich III. M. v. Eckartsberga. Als junger Knappe soll er zu dem von seinem Onkel, Rudolf II. Schenk von Vargula angeführten Delegation gehört haben, die die ungarische Königstochter Elisabeth nach Thüringen brachte. Heinrich III. hat an den sozialen Aktivitäten seiner Landgräfin kräftig mitgewirkt und zu ihrer alsbaldigen Heiligsprechung beigetragen. Insbesondere nach dem 30 J. Krieg hat sich die Hilfsbereitschaft aller Linien hervorgetan, sie bauten erst die Häuser ihrer „Untertanen“ und ihre Patronatskirchen auf, bevor sie mit der Wiederherstellung ihrer Schlösser begonnen hätten.

Daten zur „Familiensaga“ über die gemeinsame Wohltätigkeitsarbeit der Heiligen Elisabeth und des Heinrich III. sammelte der Erfurter Erzbischofsvikar zu St. Severi, Provisor des Erzbistums Mainz Dietrich IV. Marschall von Gosserstedt. Er gehörte zu der Reihe hochrangiger Priester der Familie vor der Reformation. Nachher sind nur zwei evangelische Geistliche der Familie bekannt, Gottlob Marschall v. Schönstedt, Doktor der Theologie, war 1693 Domherr von Merseburg – und Friedrich Wilhelm IV. Marschall v. Herrengosserstedt, „Presbiter“ (= Priester) der Evangelischen Unitätskirche, Missionar in Nordamerika, Gründer der Stadt Salem, wo er 81 jährig als Generalsuperintendent starb (*1761, † 1842).

Als Heeresführer haben die Marschalle besonders in dem Grafenkrieg (1342-46), dem Hussitenkrieg (1419-39) und dem Türkenkrieg (1526 Mohatsch –1686 Buda) hervorgetan. Im Siebenjährigen Krieg kämpfte Ernst Dietrich Marschall v. Burgholzhausen (*1692, † 1771) auf der österreichischen Seite und wurde für seine legendären Siege (u. a. in Ollmütz) in den Grafenstand erhoben. Im 1. Weltkrieg zeichnete sich sein würdiger Urneffe General Wolf Rudolf Frhr. Marschall von Altengottern I. (*1855, † 1930), der „Unbesiegbare“ aus. Seine Nachkommen sowie Verwandten auf Alteng. II. wurden durch die Bodenreform enteignet und vertrieben, die Schlossbibliothek und das Familienarchiv von der Roten Armee verbrannt.

Persönlichkeiten Bearbeiten

  • Kunemund von Eckartsberga und seine Söhne Kunemund der Weiße und Kunemund der Linke waren Kreuzritter im 3. Kreuzzug, wo 1190 alle drei fielen.
  • Helwig II. M.v.Goldbach Deutscher Ordensritter, Marschall v. Preußen, † n. 1308.
  • Rudolf I. Ritter auf Gosserstedt u. Burgholzhausen (*um 1410, † nach 1485), Besieger der Hussiten.
  • Georg M. v. Gosserstedt. Mitverfasser der “Ernestinischnen Landesordnung” (urk. 1446-47).
  • Dietrich I. M. v. Dannheim, Obrist, (*ca 1485) zog 1531 mit seiner Mannschaft gegen die Türken nach Ungarn und dort fiel vor 1540.
  • Dietrich M. v. Herrengoss.-Querfurt (*1535, † 1604), kurf.sächs.Geheimrat und Hofmeister, Stiftshauptmann in Merseburg. Angeblicher Retter der Kunstschätze des Merseburger Domes vor dem Bildersturm. Seine Frau Veronica Freiin v. Würzburg war katholisch und Schwester des Bamberger Fürstbischofs.
  • Georg Rudolf M.v.Guthmannshausen und Knau (*1540, † 1598), Kaisers Rudolf Kriegsrat und Generalkommissar von Tirol und der habsburgischen Vorderlande, später Amtshauptmann Arnshaugk, Weida und Ziegenrück.
  • Wolf II. M. v. Burgholzhausen, Querfurt und Lodersleben (*~1542, † vor 1619), brandenburgischer Hofmarschall, Stammvater der 3. Linie Burgholzhausen.
  • Hans Friedrich M. v. Dannheim (*1571) kämpfte gegen die Türken, dann wurde Hauptmann der Stadt Nürnberg (1618), starb 1621 in Dannheim.
  • Hans Melchior M. v. Dannheim (*1602, x 1628) Fähnrich der kurf. sächs. Leibgarde, fiel als er sich bei feindlichen Schüssen vor Herzog Bernhard stellte. Liegt in der Hofkirche St. Jakob zu Weimar.
  • Ludwig Ernst M. v. Schwarzbach (*1575, † 1652), Oberaufseher der Grafschaft Henneberg, kursächs. Rat und Rittm., Retter d. Stadt Schleusingen im 30 J. Krieg.
  • Rudolf Levin I. M. v. Altengottern (*1605, † 1673), kurf. sächs. Kammerherr, Stammvater der Linie Altengottern.
  • Friedrich Wilhelm I. M. v. Herrengosserstedt (*1621, † 1693), kurf. beauftragter Leiter des Wohlfahrtsprogrames nach dem 30 J. Krieg.
  • Maria Katharina geb. Freiin v. Werthern (*1635, † 1667), 1. Frau des Friedrich Wilhelm I. M. v. Herrengoss., sowie Anna Barbara geb. v. Grießheim (*1626, † 1651) und Amalia geb. v. Goldacker (*1620, † 1715), die 1. und 2. Frau des Wolf Dietrich M. v. Burgholzhausen retteten durch ihre karitative Arbeit die vom 30 J. Krieg geschundene und verarmte Bevölkerung in Herrengosserstedt, Tromsdorf und Burgholzhausen.
  • Wolf Adolf M. v. Brand (*1635, † 1711), Ritterhauptmann zu Baireuth.
  • Georg Rudolf v. Altengottern (*1638, † 1709), Kriegskommissar in Thüringen.
  • Levin Adolf I. M. v. Altengottern (*1640, † 1720), Ritterschaftsdir. im Kreis Langensalza. Stifter 10 „Freitische“ an d. Univ. Halle (30.000 Thaler Kapital).
  • Johann Adolf M. v. Altengottern-Schönstedt (*1643, † 1693), kurs. Kreishauptm., Assessor des Hofgerichtes Leipzig, Oberinsp. von Schulpforta. Stifter 50 Gulden jährl. Stipendiums für arme Studenten an d. Univ. Wittenberg.
  • Christian Friedrich Frhr. M. v. Schwarzbach (*1697, † 1778), kais. Kommissar und Regierungspräsident des Herzogtums Sachsen-Hildburgshausen.
  • Wilhelm Bernhard Heinrich M. v. Dannheim (*1710, † 1778), Oberstlt. d. hzgl. Sachsen-Weimar-Eisenach Leibregiment-Infanterie, Inhaber der „von Marschall Kompanie“, beliebter Ausbildungsstelle vieler jungen Offiziere der Marschalle.
  • Ernst Dietrich Graf M. v. Burgholzhausen (*1692, † 1771), k. k. General-Feldmarschall, Geheimrat, Gouverneur d. Herzogtums Luxemburg, liegt in dem von Kaiserin Maria Theresia gestifteten Epitaph-Grabstelle im Naumburger Dom.
  • August Dietrich Graf M. v. Burgholzhausen (*1750, † 1824), hzgl. braunschw. und kurf. sächs. Kammerherr, Ritter des Ordens Daneborg, Kunstmäzen.
  • August Friedrich Graf M. v. Burgholzhausen (*1838, † 1884), k.u.k. Kämmerer, Archivvorstand d. k.u.k. Geolog. Reichsanstalt Wien, Ornithologe, Botaniker,
  • Friedrich August M. v. Altengottern (*1717, † 1758), niederländ. Hauptmann, Justizrat und angebl. Gouverneur (unbestätigt) in Ceylon, wo er verunglückte.
  • Brüder Georg Adolf (*1718), Johann Ludwig (*1720) und Friedrich Wilhelm IV. (*1721) M. v. Herrengosserstedt, Mitarbeiter des Grafen Nikolaus v. Zinzendorf in der Evangelischen Unitätskirche in Herrnhut.
  • August Ludwig Ernst M. v. Dannheim (*1759, †1843) kursächs.General-Leutnant und Gouverneur in Kassel.
  • Wolf Rudolf Frhr. M. v. Altengottern (*1855, † 1930), kgl.preuß. General d. Kav. und kommand. General des Garde-Reseve-Korps, Ritter des O. Pour le Mérite.
  • Julius Levin II. Frhr. M. v. Altengottern (*1858, † 1932), k.u.k. General-Leutnant, Gutsherr in Bercel (Ungarn).
  • Albertine Friederike Gräfin M. v. Burgholzhausen (*1876, † ?) promovierte 1900 an der Universität Graz Dr.phil und 1908 an der Universität Wien Dr.med.
  • Wolf Henner Frhr. M. v. Altengottern (*1962, † 2013), Land- und Forstwirt, Winzer, Mitglied des Kreistages, Präses der EKM, Vorsitzender der ARGE land- und forstwirtschaftl. Betriebe in Sachsen u. Thüringen, Oberstleutnant der BW.

Amtierende Erbmarschälle Bearbeiten

  • Heinrich I. M.v. Eckartsberga: 1150-78
  • Günther M. (v. Eckartsberga ?): 1186
  • Heinrich II. M.v.Eckartsberga: 1190-1226
  • Bertho M.v.Eckarsb., (Stellvertr.): 1224
  • Heinrich III. M. v. Ebersburg: 1226-1247
  • Johann M.v.Eckartsb. Untermarschall: 1247
  • Helwig M. v. Goldbach: 1247 – 1278
  • Hermann I. M.v.Sulza-Trebra: 1278-1281
  • Dietrich I. M.v.Gosserstedt: 1281-1298
  • Dietrich II. M.v.Holzhausen: 1298-1318
  • Heinrich II. M.v.Holzhausen: 1318-1324 (?)
  • Rudolf I. M.v.Sulza-Trebra: 1318-1324 (?)
  • Rudolf II. M.v.Sulza-Trebra: 1324-1349
  • Gerhard II. M.v.Gossestedt: 1349- ~1360
  • Gerhard III. M.v.Gosserstedt: 1360- ~1407
  • Gerhard IV. M.v.Gosserstedt: 1407- ???
  • Gerhard V. M.v.Gosserstedt: ??? - ~1452
  • Rudolf I. M.v.Burgh.+ Goss.: 1452- ~1475
  • Hans IV. M.v.Gosserst. Unterm: nach 1507
  • Rudolf II. M.v.Burgholzhausen: 1485-1508
  • Wolf I. M.v.Guthmannshausen: 1508-1552
  • Thomas I. M.v.Herrengoss., Unterm.: 1587
  • Dietrich I. M.v.HGS-Querfurt: 1598-1604
  • Wolf II. M.v.Burgholzhausen: 1604~1619
  • Heinrich VIII. M.v.Herrng. Unterm: 1625
  • Georg M. v. Burholzhausen: 1619-1636
  • Wolf III. M.v.Guthmannshausen: 1636-43
  • Ludwig Ernst M.v.Schwarzbach: 1643-52
  • Heinrich IX. M.v.Herreng., Unterm.: 1661
  • Rudolf Levin I. M. v. Altengott.: 1652-73
  • Wolf Dietrich M. v. Burgholzh.: 1673-75
  • Friedrich Wilh.I. M. v.Herreng: 1675-93
  • Wolf Adolf M.v.Altengottern: 1693-1711
  • Levin Adolf I. M.v.Altengott.: 1711-1720
  • Georg Friedr. M.v.Herrengoss: 1720-1721
  • Heinr.Christoph M.v.Herreng.: 1721-1737
  • Georg Rudolf III. M.v.Herreng.:1737 - ??
  • Ernst Dietrich Gf. M.v.Burgholzh.:?? –1771
  • Rudolf August M.v.Altengott.: 1771-1773
  • Christian Rudolf II.M.v.Alteng:1773-1809
  • Friedr.Ernst Gf M.v.Burgholzh:1809-1832
  • Aug.Ferd.Theod.. Gf. M.v. Burgh.: 1832-1867
  • August Friedr. Gf M.v.Burgholzh: 1867-1884
  • Rudolf Levin II. Frhr M.v.AG.: 1884-1890
  • Levin Adolf II. Frhr. M.v.AG: 1890-1894
  • Max I. Gf. M. v. Burgholzh.: 1894-1897
  • Max II. Gf. M. v. Burgholzh.: 1897-1914
  • Wolf Rudolf Frhr M.v.Alteng.: 1914-1930

Das Marschallamt wurde stets von dem ältesten Mitglied aller im landgfl. Territorium lebenden Linien geerbt. Diese Tradition wurde 1655 im Lehnbrief „Regelung des Erbmarschallamtes“ von Kurfürst Johann Georg von Sachsen schriftlich festgelegt. Die territoriale Begrenzung wurde später aufgehoben und so konnten sogar die in Österreich-Ungarn lebenden Familienmitglieder die Erbmarschallwürde erben. Als die letzten Grafen v. Beichlingen (Adam und Bartholmes) sich Obermarschall „ernannt“ haben, wurden einige Marschalle nur mit dem Untermarschall-Titel belehnt.

Geistliche Bearbeiten

  • Kunemund II. v. Sondershausen, Dechant im Stift Naumburg (urk. 1261-1302)
  • Friedrich III. v. Sondershausen, Kanoniker im Stift Naumburg (urk. 1288-1302)
  • Heinrich IV. M. v. Holzhausen, Kanoniker im Stift Naumburg (urk. 1311, 1318)
  • Hermann II. M.v.Holzhausen, Generalvikar (Weihbischof) des Mainzer Erzbistums in Erfurt (urk. 1311-1370). Gestorben über 90 jährig.
  • Dietrich IV. M. v. Gosserstedt, Generalvikar des Mainzer Erzbistums und Domherr der Kirche St. Severin zu Erfurt (*~1280, urk. 1328, 1331, 1338, 1344, 1349, 1355.)
  • Heinrich III. M.v. Gosserstedt (urk. 1350-1355), Domherr zu Bebra, und sein Bruder
  • Dietrich V. M.v.Gosserst. (urk. 1362 Pfarrer zu Lutznitztal, 1364 Domherr zu Meißen)
  • Heinrich VI. M.v.Gosserst. (urk. 1437-1478) Doktor der Theologie, der erste infulierte Abt des Stiftes Naumburg. Er soll die Schulpforta zu der angesehensten Mittelschule des sächsisch-thüringischen Raumes ausgebaut haben.
  • Gerhard VII. M.v.Gosserstedt (*~1460, †1526) Dechant der Stiftskirche „Unsere liebe Frau“ zu Gotha und Pfarrer in Ohrdruf, 1507 kurf. Rat und Schiedsrichter.
  • Gottlob Marschall v. Altengottern-Schönstedt, Doktor der Theologie, 1693 evang. Domherr von Merseburg.
  • Friedrich Wilhelm IV. Marschall v. Herrengosserstedt, „Presbiter“ (= Priester) der Evangelischen Unitätskirche, Missionar in Nordamerika, Gründer der Stadt Salem, wo er 81 jährig als Generalsuperintendent seiner Kirche starb (*1761, † 1842).

Marschalle im Forstdienst Bearbeiten

  • Valten II. M.v.Dannheim (*~1520, † 1586) Jagdmeister der Grafen v. Schwarzburg.
  • Heinrich Christoph M.v.Herrengossst., Erbmarschall (*1672, † 1737), kurf. sächs. Kammerherr und Forstmeister in Naumburg.
  • August Ferdinand Theodor Gf. M.v.Burgholzhausen (*1791, † 1867), kurf. sächs. Kammerherr und Forstmeister auf der Moritzburg, ab 1854 Oberforstm. in Dresden. Er war Absolvent der berühmten Forstakademie in Tharandt und Vorkämpfer der Dauerwald-Bewirtschaftung.
  • Adam Friedrich Franz Frhr. M.v.Altengottern-Brand (*1769, † 1843), kgl. bayrischer Forstmeister in Pressath.
  • Julius August II. M.v.Altengottern (*1799, † 1862) Kammerherr, Begründer einer der reichsten Privatbibliotheken und Familienarchiven Thüringens (alles verbrannt 1945 von der Roten Armee), Familienforscher, Absolvent der Forstakademie Tharandt.
  • Friedrich III. M.v.Dannheim (*1831, † 1910), kgl. preuß. Forstm. in Spangenberg.
  • Ernst Heinrich Frhr. M.v.Altengottern (*1883, † 1952), Oberforstrat, Dipl.-Ing., Komitatsforstinspektor (=Landesforstmeister) in Balassagyarmat (Ungarn).
  • Julius Franz M.v.Altengottern (*1928) Oberforstrat, Dr.-Ing, Oberass. an der Univ. f. Bodenkultur Wien, ab 1974 Leiter des Lehrforstes der Universität. Familenforscher.

Im silbernen Schild zwei aufrecht sehende rote Schafscheren. Auf dem goldgekrönten Helm von Rot und Silber übereck geteilte Büffelhörner mit jeweils vier rot-silbernen Fähnchen besteckt, die linken r.-s., die rechten s.-r. geteilt. Die Helmdecken sind Rot und Silber. Als Beizeichnen legten in ihre Siegel die M. v. Ebersburg-Holzhausen eine Lilie und die M. v. Eckartsburg-Gosserstedt eine Rose zu.

Das Wappen der Ritter v. Giech ist mit dem Marschallschen identisch, nur die Fähnchen fehlen. Diese Helmzier der Wettiner, Büffelhörner mit Fähnchen, wurde vom Landgraf Heinrich dem Erlauchten den Marschallen für ihre Treue und ihre militärische Hilfe im „Grafenkrieg“ als Auszeichnung verliehen.

Die Scheren waren, wie dies die vielen Grabbeigaben aller germanischen Stämme zeigen, wichtige Gegenstände für Mann und Frau, Gericht und Klerus, deren Handhabung geregelt wurde. Es wurde im Sachsenspiel angegeben, zu welcher Kategorie der Morgengabe die Schere gehört und welche juristische und rituelle Rolle sie bei Gerichtsurteilen und bei Priesterweihen spielt. So war die Schere, wie z. B. Angelhaken, Beil, Wolfsangel, Streitgabel, Pflug, Pfeil u. ä. für ein von TACITUS beschriebenes Sippenzeichen auf den Kriegsschilden geeignet.

Einige Historiker meinen, dass die Schere den ethymologisch verwandten Begriff „Schäre“ symbolisiert (siehe DUDEN „Herkunftswörterbuch“). Nach dieser Theorie nannte eine nordseegermanische, im Küstenbereich lebende Sippe (anglisch, warnisch oder sächsisch) ihr klippenreiches Dorf vielleicht schon damals „Schärenberg“ und führte auf ihrem Kriegsschild die Scheren. Und als sie sich später südlich vom Harz niederließen, bauten die Edelfreien ihre neue Scherenburg und als im 13. Jh. das Wappentragen aufkam, führten sie ihr Sippenzeichen in ihren Wappen und Siegeln weiter.

Literatur Bearbeiten

  • APPEL, Hans: Das Geschlecht der Marschalle von Herrengosserstedt und Burgholzhausen,
  • Erbmarschälle in Thüringen. (Manuskript, Tromsdorf 1981)
  • BERWINKEL, Prof. Dr. Johann: Notizen über die Herren v. Marschall nach den schwarzburg. Urkunden und Kopialbüchern im StA. Sondershausen-Rudelsburg. (Manuskript Jena´um 1895)
  • FELDMEYER, Karl: Schwierige Heimkehr - Beitrag über Wolf Freiherrn Marschall v. Altengottern. (Wolf Jobst Siedler Verlag, Berlin 1997)
  • FISCHER, Fritz: Ahnenreihen von Uradelsgeschlechtern Wettiner Lande. (Selbstverl. 1973-99)

- Zur Genealogie der Familie Marschall von Altengottern, Burgholzhausen. u. Gosserstedt.

- Zur Genealogie der Familie Truchseß v.Schlotheim. (beide in „Ahnenreihen...“, 1977)

- Zur Genealogie der Familie v. Hagen auf Eichsfeld. (in „Ahnenreihen ...“, 1987)

  • GERSS, W. Pfarrer: Wolf Adolf Marschall – 1. Teil. (Langensalzaer Tageblatt, 1931)
  • Regesten des thür. uradelig. Geschlechts Marschall. (Manuskript, Altengottern 1925-40)
  • HESSLER, Pfarrer: Die Marschalle von Holzhausen. (Manuskript um 1923)
  • JOVIUS, Paulus: „Chronikon Schwarzburg“. (Rudolstadt 1700)
  • KARCH, N., Pfarrer in Herrengosserst.: Die Familie von Marschall. (Manuskript ohne Jahr)
  • KNAACK, Andje: Beobachtungen an Scherenbeigaben in Gräbern des elbgermanischen Siedlungsgebieten während der römischen Kaiserzeit. (Diplomarbeit, Berlin [DDR] 1974)
  • KNESCHKE, Prof. Dr. Ernst H.: Deutsches Adels-Lexicon Bd 1-9. (F.Voigt’s Verlag, Leipzig 1867)
  • MARSCHALL, Graf August Friedr.: Ornis vindobonsensis – Die Vogelwelt Wiens und des Neusiedler Sees. (Verlag Georg Paul Faesy, Wien 1882)
  • MARSCHALL, Ernst Graf (Redakteur der) Festschrift zum VII. Österr. Katholikentag 5.-8. 9. 1909.
  • MARSCHALL v. Dannheim, Ferdinand: Genealogie der Marschalle in Thüringen. (Manuskript 1895)
  • MARSCHALL v. Altengottern, Julius August Frhr: Generalstammbaum der Erbmarschalle in Thüringen. (Manuskrip um 1850)

- Urkunden-Sammlung. (Manuskript um 1950) - Geschlechts-Beschreibung derer Erbmarschalle in Thüringen .– Regesten (Manuskript 1850)

  • MARSCHALL v. Altengottern, Dr. Julius: Erbmarschalle in Thüringen (Bd I 1995, II 2001, III 2009, Eigenverlag)
  • SCHMIDT, Friedrich August, Oberpfarrer: Neue Nekrolog der Deutschen. (Ilmenau 1826)
  • Das ausgestorbene südharzische Geschlecht v.Brücken in Brücken und Wallhausen.(in WELLERS Archiv für Stamm- und Wappenkunde, Verl. Gebr.Vogt, Roda 1902)

- Der Adel in Brücken und seine Güter. (Geschichte u. Genealogie der Marschalle von Brücken und der Herren v. Hacke) (Stadtverlag Sangerhausen 1907) - Die v. Sondershausen zu Brücken. (Stadtverlag Sangerhausen 1906)

  • SOBOTKA Br. u.a.: Burgen, Schlösser, Gutshäuser in Thüringen – Beitrag über Altengottern von Eckhart Frhrn Marschall von Altengottern. ( Theiss Verlag, Stuttgart 1995)
  • WALDENFELS, Otto Frhr v.: Die Freiherren von Waldenfels. – 3 Bände (Eigenverlag 1959)
  • ZEISSNER, Sebast.: Rudolf II. v. Scherenberg, Fürstbischof von Würzburg 1466-95. Würzburg 1952

LEICHENPREDIGTEN Bearbeiten

  • Friedrich Wilh. I. M.v.Herreng.. * 1622, † 1693
  • Georg Caspar M.v.Burgholzh. * 1653, † 1694
  • Georg Christoph M.v.Herreng.. * 1601, † 1631
  • Hans Dietrich M.v.Dannheim * 1558, † 1630
  • Hans Friedrich M.v.Dannheim * 1571, † 1621
  • Hans Melchior M.v.Dannheim * 1602, † 1628
  • Hans Wiesand M.v.Rittmitz * 1571, † 1623
  • Hans V. M.v.Rittmitz * 1618, † 1626
  • Hans Wilhelm I. M.v.Dannheim * 1585, † 1662
  • Johann Adolf M.v.Schönstedt * 1643, † 1652
  • Ludwig Ernst M.v.Schwarzbach * 1575, † 1652

ORTS-, BURGEN- UND SCHLOSSGESCHICHTEN Bearbeiten

  • APFELSTEDT, F., Pfarrer: Schernberg. (in „Bau und Kunstdenkmäler des Fürstentums
  • Schwarzburg- Sondershausen. (Verlag Bertrams Buchhandlung, Sondershausen 1886)
  • BRCAK, Daniel: Geschichte des Ortes Rittmitz 1197-1997 – 800 Jahrfeier. (Eigenverl., 1997)
  • DEGEN, G. J.: Hesselbach, Dorfgeschichte mit Lahm und Wilhelmsthal. (Frankenwald, 1935)
  • DRESSEL, Hans: Schloß und Rittergut Brattendorf. (Manuskript, Großmannsrod 1998)
  • FÄRKENHEUER, Alfred: Eckartsberga. (Stadtverwaltung Eckartsberga 1991)
  • FIEDLER, Ingo: Geschichte der Stadt Schlotheim in Thüringen ( Hsg: Stadt Schlotheim)
  • HESSLER, Pfarrer: Chronik des Rittergutes Burgholzhausen. (Manuskr. 1923, red. R.-A. JUNG 1977)
  • JUNG, Dr. R.-A.: Das Dorf an der „Pforta thuringia“ Burgholzhausen. (Eckartsberga 1993)
  • RÖHRBORN, Joachim: Geschichte und Geschichten von Herrengosserstedt. (Eigenverlag 1998)
  • ZANGE, Louis: Geschichte des Rittergutes in Dannheim. (Eigenverlag, Dannheim 1950)

AUSZÜGE AUS URKUNDEN- UND KIRCHENBÜCHERN (UB, KB) Bearbeiten

  • APPEL, Hans: Auszüge aus den KB Tromsdorf und KB Millingsdorf. (Manuskript 1970)
  • BEYER, Dr. Carl: UB der Stadt Erfurt. (Halle, 1. Teil 1889, 2. Teil 1897)
  • DOBENECKER, O.: Regesta diplomatica necnon Epistolaria Historiae Thuringiae.1(896-1939)
  • JUNG, Dr. R.-A.: Auszüge aus den KB Burgholzh., Herrengoss. und Braunsroda. (um 1970)
  • LAMPE, K.-H.: UB der Deutschordensballei Thüringen – 10 Bände (Jena 1936)
  • LINKE, Dr. Günter: Nordhäuser Urkundenbuch. (Hrsg.: Stadtarchiv Nordhausen, 1936)
  • MEISSNER, Dr. Gerhard: UB der Reichsstadt Nordhausen II. 1267-1703 (Stadtarchiv, 1939)
  • RENNECKE, V., Pfarrer: Die die Familie Marschall betreffenden Auszüge aus den KB von Lissen.
  • STIMMING, Manfred – Peter ACHT: Mainzer Urkundenuch. (Selbstverl. 1. Bd 1932, 2. Bd 1968)

WAPPEN UND HERALDIK, FAMILIENFORSCHUNG Bearbeiten

  • APPUHN, Horst: Johann Siebmachers Wappenbuch von 1606. (Orbis Edition, München 1999)
  • POSSE, Otto: Die Siegel des Adels der Wettiner Lande bis 1500 .– 5 Bände (Dresden 1901-1917)
  • SIEBMACHERS Wappenbücher (zahlreiche Bände seit 1596 bis 1999, siehe APPUHN)
  • WELLERS Archiv für Stamm- und Wappenkunde. (Verlag Gebr. Vogt, Roda 1903)

GENEALOSCHE LEXIKA Bearbeiten

  • Gothaische genealogische Taschenbücher, alle Jahrgänge der gräflichen, der freiherrlichen und der adeligen Häuser mit Artikeln „Marschall“.
  • GUDENUS, Hans Baron v.: Die Genealogie des ungarischen Hochadels im 20 Jahrhundert. (Verlag Heraldika, Budapest 1993).


Dieser Beitrag stammt nicht von mir. Er sollte aber in den bestehenden Artikel eingebaut werden. --R.B. (Diskussion) 14:24, 20. Mär. 2014 (CET)Beantworten
Diese Angaben sind sehr detailiert. Was mir bisher unbekannt war, ist die vermutete gleiche Abstammung der Truchsesse von Schlotheim und der thüringer Marschalle. Ebenfalls neu ist mir die Abstammung aus Schernberg und der Begriff „Scherensippe“. (Von "Sippen" redete man in der Genealogie vorwiegend in der ersten Häfte des 20. Jh.) Hier fehlen meinerseit die konkreten Belege für die Abstammungsvermutungen. --R.B. (Diskussion) 16:48, 20. Mär. 2014 (CET)Beantworten

STAMMTAFEL

                             STAMMTAFEL DER ERSTEN VIER GENERATIONEN  (OHNE TÖCHTER)   
                                          
               _________________________________________________________________________________________ 
              |                                                                                         |

1 HEINRICH I. KUNEMUND GÜNTHER

              landgfl. Marschall   1178: „v. Vargula“,  1190: „v. Eckartsberga“       landgfl. Marschall
                  1150, 1178           1178-1190, *~ 1130, x 1199 im Kreuzzug        Zeuge des Landgrafen
                                  ∞ Hedwig v. VARGULA, Witwe 1199, lebt noch 1203           1186
            _____________________________________________|_____________________________________________
           |                                                                                           |   

2 KUNEMUND HEINRICH II. KUNEMUND KUNEMUND KUNEMUND

              1190:„der Alte“            1190 Marschall         „der Weiße“   „der Linke“  „der Krause“
             1199: „der Große“        1207: M. v. Ebersburg     1194, 1195    1194,  1195    1194-99                  
            1190: v. Eckartsb.      1211: M. v. Sondershausen   x 1199  im     x 1199 im
             1194: v. Vargula       1255: M. von Eckartsberga    Kreuzzug	 Kreuzzug
                                    1190-1225, *~1160, † 1226
                  _______________________________|__________________        _ _ _ _ _ _ _?_ _ _ _ _ _ _
                 |                                                  |      |                           |

3 HEINRICH III. KUNEMUND I FRIEDRICH BERTHO JOHANN

                  v. Eckartsberga    v. Sondershausen    Marschall            Marschall      Marschall       
                   1236 v.Ebersburg        Ritter        Kanonikus            Ebersbg ?      Ebersbg ?   
                      1226 – 1251       1239 Sondersh.      zu               Begleiter d.   Begleiter d.          
                   *~1190,  † 1260      ∞1 Jutta  von     Naumburg            Landgrafen    Landgrafen    
                    ∞ Mechtild v.          WERTHERN      1269-1276               1224           1247         
                      SCHLOTHEIM        ∞2 NN v. NN
                    _______|______     ______|______  
                      HAUPTLINIE       SONDERSHAUSEN
  _________________________|_____________________________________________________________   _ _ _ ? _ _ _ 
 |                                                                                       | |             |

4 HELWIG I. HEINRICH I. HERMANN I. DIETRICH I. GERHARD ULRICH I.

 v. Goldbach       v. Holzhausen     v.Sulza-Trebra      v. Gosserstedt        auf Seena      M.v.Brücken       
 1250 – 78           1260 – 1281        1260–1281        1261 – 1286          1248-1266    1261 Eversberc           
 ∞ Bertrade        ∞ 1265 Mechtild     ∞ unbekannt        ∞ Agnes von       v. Eckartsbg   1263 Marscalcus           
 v. SCHAR-        v. FLURSTEDT                            LEUENSTEIN         v.Ebersberg             
  FENBERG          ______ |______   ______ | _______     _____ | ______                        ____|____ 
   1278-92         HOLZHAUSEN         SULZA-TREBRA        GOSSERSTEDT                           BRÜCKEN


Da der gegenwärtige Text des Artikels „Marschall (Thüringer Adelsgeschlecht“) noch immer Fehlinformationen beinhaltet, erlaube ich mir einen zweiten Anlauf zu nehmen, um deren Richtigstellung zu bitten: · Stammsitz der Familie war nicht die Ebersburg, sondern die Eckartsburg, spätestens von 1141 bis am Ende des 14. Jahrhunderts. Die Ebersburg (wieso gleichnamig?) war nur eine 50 jährige Episode in der Familiengeschichte: Um 1200 vom Landgraf dem Marschall Heinrich II. übergeben, vererbt als „Nebenburg“ an Marschall Heinrich III. und nach ihm an dessen Sohn Marschall Hermann. Infolge des Thüringer Erbstreites musste Hermann schon um 1250 die Burg räumen, denn sie wurde anhaltisch (siehe Wikipedia-Artikel „Burgruine Ebersburg bei Hermannsacker“). · Die Marschalle entstammen nicht dem Geschlecht der von Schlotheim, da als die mit ihnen verandten Truchsessen diesen Namen von ihrer Burg annahmen, waren die Marschalle schon auf der Eckartsburg. Der fallweise benützte Beiname „von Vargula“ des Cunemund von Eckartsberga kommt nach Interpretation von Karl Meyer (Historiker des anglisch-sächsischen Siedlungsgebietes der Harzgegend) von der Mitgift dessen Frau Hedwig, der Tochter des landgfl. Schenken von Vargula. Dass sie über diese Mitgift, einen Teil des Vargula-Besitzes, verfügte, beweist ihre Schenkung von diesem Besitz (u.a. Rudersdorf) dem Kloster Ichtershausen am 15. Nov. 1199 für das Seelenheil ihres gefallenen Mannes Kunemund (Dobenecker II, 1104). · Es gab keinen kgl. sächs. Kammerherrn und Forstmeister Graf Julius Marschall von Burgholzhausen und Altengottern. Es gab jedoch einen kgl. sächs. Kammerherrn und Oberforstmeister Graf August Ferdinand Dietrich Marschall von Burgholzhausen, Forstamtsleiter der Moritzburg (*1791, † 1867) und einen kgl. preuß. Kammerherrn Julius August Marschall von Altengottern (*1799, † 1862). Beide waren Absolventen der Forstakademie Tharandt. (siehe: E. Kneschke, Band 6, S. 146, sowie Geneal. Handb. – Freiherrl. Häuser 1862) · „Die Familie ist bis auf die freiherrliche Linie Altengottern im Mannesstamm erloschen.“ Mit diesem Satz wird die Existenz vier lebenden Generationen von Vettern, Kusinen, Neffen und Nichten, Enkel und Urenkel des adeligen Zweiges Altengottern II. und der adelige Linie von Dannheim ignoriert (siehe Genealogisches Handbuch Adelige Häuser A, Band XIII, 1975). · Der Satz „Ob der Marschall Heinrich [gemeint offensichtlich der von 1207] mit dem erstmals 1178 genannten gleichnamigen Marschall identisch ist, lässt sicht nicht feststellen“ stimmt an und für sich, da diese Frage die einschlägigen Urkunden nicht klären. Aber der versierte und streng wissenschaftlich arbeitende Genealoge der wettiner Adelsgeschlechter Fritz Fischer setzt den „Heinrich 1178“ als Bruder, und den „Heinrich 1207“ als Sohn des Kunemund von Eckartsberga in seine Stammtafel ein. Da dieser Marschall „Heinrich 1178“ schon 1150 in einer Mainzer Urkunde erscheint, wird angenommen, dass die Thüringer Erbhofämter nicht erst 1178, sondern bereits 1131, bei der Begründung der Landgrafschaft Thüringen, entstanden sind. · Die gegenwärtige Aufzählung der durch neue Besitzungen entstandenen Linien ist ein bisschen „rapsodisch“. Ich biete eine vollständige, in zeitlicher Reihenfolge aufgestellte Liste dieser Verästelung an.

Auch eine neue Version des Artikels „Marschall“ stelle ich der Sichtung und Prüfung zur Verfügung. Diese beinhaltet nur meine Formulierung und die Ergebnisse meiner literarischen Forschung. Die ganze Palette der benützten Quellenliteratur wurde aufgelistet. Ich werde versuchen, auch Bilder zum Artikel beizulegen.

Marschall (Thüringer Adelsgeschlecht)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Das landgräfliche Ministerialengeschlecht Marschall stammt aus der Scherinburg auf dem nordseegermanischen Siedlungsgebiet Thüringens, wie die mit ihm verwandten, ebenfalls das Scherenwappen führenden Adelsgeschlechter (O. POSSE: „Scherensippe“).

Inhaltsverzeichnis

· 1 Geschichte · 2 Persönlichkeiten · 3 Wappen · 4 Weblink · 5 siehe auch · 6 Literatur

Geschichte

Im 10.-12. Jahrhundert traten die meisten Mitglieder der Scherensippe in Ministerialendienst der Grafen und der Bischöfe ein. Die Reichsritter auf der Burg Schlotheim bekamen das landgräfliche Erbhofamt Truchseß und ihre Vettern, die Burgritter auf der Eckartsburg, das landgräfliche Erbhofamt Marschall.

Falls die Letzteren gleich seit der Gründung der Thüringer Landgrafschaft im landgfl. Dienst auf der Eckartsburg standen, so ist ihre erste urkundliche Erwähnung mit Dietrich von Eckartsberga 1140 datierbar (Dobenecker I.,1413). Am 22. Okt. 1150 in Erfurt bestätigen u. a. Landgraf Ludwig II. und Marschall Heinrich eine Jechaburger Schenkungsurkunde. Dieser Heinrich soll mit dem 1178 beurkundeten Heinrich Marschall identisch und Bruder des Kunemund von Eckartsberga sein. 1190 tritt sein Neffe Heinrich II., Sohn des Kunemund von Eckartsberga und der Hedwig (Schenkin) von Vargula, als amtierender Marschall des Landgrafen auf. Mit der Belehnung dessen Söhne geschah die erste Spaltung der Familie, Heinrich III. bekam das Hofamt, die Eckartsburg mit deren Lehndörfern sowie die Ebersburg, Kunemund das ehemalige große Königsgut Sondershausen mit hochadeligen Rechten (Münzrecht, hohe Gerichtsbarkeit, hohe Jagd) und mit Vasallen.

Als Folge der reichen Belehnungen an Gütern, Dörfern, zwei Städten, Zinsen und Burgen (Schlössern) beginnt in der 4. Generation die große Verästelung der Familie. Diese Lehngüter waren Gosserstedt, Holzhausen, Tromsdorf, Marienthal (vorübergehend), Sulza, Trebra, Buttelstedt, Lißdorf, Neustedt, Guthmannshausen, Millingsdorf, Braunsroda, Frankenroda, Billroda, Schafau, Benndorf, Spielberg, Möllern, Wilsdorf, Todtleben, Rastenberg und Eckartsberga selbst sowie übergehend das große Burglehngut Isserstedt. Später kamen Steinburg sowie die sächsischnen und hennebergischen Lehngüter dazu sowie durch Heirat Altengottern, Großengottern und Lodersleben. Aus alten Quellen ist auch ein Teil ihrer Alloden bekannt: Seena, Goldbach, Oßmannstedt (?), Brembach, Lasan und von Hedwigs Vargula-Mitgift Rudersdorf.

Diese Liste beinhaltet nicht die anhaltischen Lehngüter der Marschalle v. Brücken, die gräflich-gleichenschen der Marschalle v. Thamsbrück und die schwarzburgischen der Marschalle auf Dannheim.

Von den Söhnen des Heinrich III. erbte Heinrich Holzhausen, Hermann Sulza-Trebra, Dietrich Gosserstedt und Gerhard die Allodialgüter. Helwig Marschall mit Beinamen „von Goldbach“ saß vermutlich auf dem Besitz Goldbach bei Gotha seiner edelfreien Gemahlin Bertradis von Scharfenberg, Cousine der Grafen von Wartburg. Nachdem die Ebersburg anhaltisch wurde, wurde Ritter Ulrich I. Marschall (urk.1261-1297) anhaltischer Vasall auf Brücken, sein Sohn Heinrich I. „marscalcus principis de Anhalt“ (urk. 1285-1316). Diese 1692 erloschene Linie soll nach F. A. SCHMIDT (siehe Literatur) von den die Ebersburg besitzenden Marschallen herstammen.

In der 6. Generation spaltete sich von der Gosserstedter Hauptlinie der Thamsbrücker Stamm ab (Albert wird 1302 Burgmann der Grafen von Gleichen, die Linie erlosch 1402.) Ebenfalls aus der (Herren-)Gosserstedter Hauptlinie kamen die Linie Rittmitz-Löbnitz (ab 1437 mit Stammvater Hans, erlosch 1626), die Linie Dannheim (ab 1493 mit Stammvater Rudolf, diese Linie blüht noch), die Tromsdorfer Linie (ab 1510 mit Stammvater Heinrich, erlosch um 1670), die Linie Guthmannshausen (ab ca 1510 mit Stammvater Wolf I.) Dieser Linie entstammten: die 2. Burgholzhausener Linie (ab 1515 mit Stammvater Hans, erlosch 1611), die Linie Querfurt-Obhausen (ab 1555 mit Stammvater Dietrich, erlosch 1672), die 3. Burgholzhausener oder gräfliche Linie (ab 1562 mit Stammvater Wolf II., erlosch 1943), die Linie von Schwarzbach (ab 1661 mit Stammvater Ludwig Ernst, erlosch 1778) und die Linie Altengottern (Stammvater Rudolf Levin I.) mit den zwei Nebenästen Brand-Hesselbach (ab 1676 mit Stammvater Wolf Adolf, erlosch 1843) und Schönstedt (ab 1685 mit Stammvater Johann Adolf, erlosch 1768). Im 30 Jährigen Krieg in Mecklenburg gründete Philipp Ludwig von Schwarzbach die Linie Marschalle v. Kriesow, die 1810 erlosch.

Die Familie der Erbmarschalle in Thüringen blüht heute nur mehr in dem freiherrlichen Zweig von Altengottern I. und im adeligen Zweig Altengottern II. sowie in der Linie von Dannheim. Die Herrengosserstedter Hauptlinie erlosch mit Ernst August Friedrich 1805.

Nach der von dem Erfurter Erzbischofsvikar Dietrich IV. Marschall v. Gosserstedt herrührenden Familiensaga gehörte der junge Knappe Heinrich III. Marschall v. Eckartsberga zu der von seinem Onkel, Walter Schenk von Vargula geführten Delegation, die die ungarische Königstochter Elisabeth nach Thüringen brachte. Heinrich III. soll an den sozialen Aktivitäten seiner Landgräfin mitgewirkt und zu ihrer raschen Heiligsprechung beigetragen haben. Eine Aufzeichnung des „Heiligen Elisabeth Archivs“ in Sárospatak (Ungarn) bestätigt die Mitgliedschaft des späteren Erbmarschalls in dieser Delegation. 

Als Heeresführer haben die Marschalle besonders in dem Grafenkrieg (1342-46, Ritter Heinrich II. Marschall auf Gosserstedt), dem Hussitenkrieg (1419-39, Ritter Rudolf I. Marschall auf Gossertedt und Burgholzhausen) und dem Türkenkrieg (1526 Mohatsch –1686 Buda, vor allem vier „Dannheimer“) hervorgetan. Im Siebenjährigen Krieg kämpfte Ernst Dietrich Frhr. Marschall von Burgholzhausen (*1692, † 1771) an der österreichischen Seite und wurde für seine legendären Siege (u. a. in Ollmütz) in den Grafenstand erhoben. Im 1. Weltkrieg zeichnete sich sein würdiger Urneffe General Wolf Rudolf Frhr. Marschall von Altengottern (*1855, † 1930), „der Unbesiegbare“, aus.

Persönlichkeiten

· Kunemund von Eckartsberga und seine Söhne Kunemund der Weiße und Kunemund der Linke waren Kreuzritter im 3. Kreuzzug, wo 1190 alle drei fielen. · Helwig II. M.v.Goldbach Deutscher Ordensritter, Marschall v. Preußen, er lebte noch 1308. · Heinrich IV. M.v.Gosserstedt Deutscher Ordensritter, Comthur zu Rheden (urk. 1382-1437). · Rudolf I. Ritter M. auf Gosserstedt u. Burgholzhausen (*um 1410, † n. 1485), Besieger der Hussiten. · Georg M. v. Gosserstedt. Mitverfasser der “Ernestinischnen Landesordnung” (urk. 1446-47). · Dietrich M. v. Herrengoss.-Querfurt (*1535, † 1604), kurf.sächs.Geheimrat und Hofmeister, Stiftshauptmann in Merseburg. Angeblicher Retter der Kunstschätze des Merseburger Domes vor dem Bildersturm. Seine Frau Veronica Freiin v. Würzburg war katholisch und Schwester des Bamberger Fürstbischofs. · Georg Rudolf M.v.Guthmannshausen und Knau (*1540, † 1598), Kaisers Rudolf Kriegsrat und Generalkommissar von Tirol und der habsburgischen Vorderlande, später Amtshauptmann Arnshaugk, Weida und Ziegenrück. · Hans Friedrich M. v. Dannheim (*1571) kämpfte gegen die Türken, dann wurde Hauptmann der Stadt Nürnberg (1618), starb 1621 in Dannheim. · Hans Melchior M. v. Dannheim (*1602, x 1628) Fähnrich der kurf. sächs. Leibgarde, fiel als er sich bei feindlichen Schüssen vor Herzog Bernhard stellte. Liegt in der Hofkirche St. Jakob zu Weimar. · Ludwig Ernst M. v. Schwarzbach (*1575, † 1652), Oberaufseher der Grafschaft Henneberg, kursächs. Rat, Retter der Stadt Schleusingen im 30 J. Krieg. · Friedrich Wilhelm I. M. v. Herrengosserstedt (*1621, † 1693), kurfürstl. beauftragter Leiter des Wohlfahrtprogrammes nach dem 30 J. Krieg. · Levin Adolf I. M. v. Altengottern (*1640, † 1720), Ritterschaftsdir. im Kreis Langensalza. Stifter 10 „Freitische“ an d. Univ. Halle (30.000 Thaler Kapital). · Johann Adolf Marschall v. Altengottern-Schönstedt (*1643, † 1693), kurs. Kreishauptman, Assessor des Hofgerichtes Leipzig, Oberinsp. der Schulpforta, Stifter 50 Gulden jährl. Stipendiums für arme Studenten an d. Univ. Wittenberg. · Christian Friedrich Frhr. M. v. Schwarzbach (*1697, † 1778), kais. Kommissar und Regierungspräsident des Herzogtums Sachsen-Hildburgshausen. · Ernst Dietrich Graf M. v. Burgholzhausen (*1692, † 1771), k. k. General-Feldmarschall, Geheimrat, Gouverneur d. Herzogtums Luxemburg, liegt in der von Kaiserin Maria Theresia gestifteten Epitaph-Grabstelle im Naumburger Dom. · August Dietrich Graf M. v. Burgholzhausen (*1750, † 1824), hzgl. braunschw. und kurf. sächs. Kammerherr, Ritter des Ordens Daneborg, Kunstmäzen. · August Friedrich Graf M. v. Burgholzhausen (*1838, † 1884), k.u.k. Kämmerer, Archivvorstand d. k.u.k. Geolog. Reichsanstalt Wien, Ornithologe, Botaniker, · Friedrich August M. v. Altengottern (*1717, † 1758), niederländ. Hauptmann, Justizrat und Gouverneur (?) in Ceylon, wo er verunglückte. · Brüder Georg Adolf (*1718), Johann Ludwig (*1720) und Friedrich Wilhelm IV. (*1721) M. v. Herrengosserstedt, Mitarbeiter des Grafen Nikolaus v. Zinzendorf in der Evangelischen Unitätskirche in Herrnhut. · August Ludwig Ernst M. v. Dannheim (*1759, †1843) kursächs.General-Leutnant und Gouverneur von Kassel. · Wolf Rudolf Frhr. M. v. Altengottern (*1855, † 1930), kgl.preuß. General d. Kav. und kommand. General des Garde-Reseve-Korps, Ritter des O. Pour le Mérite. · Julius Levin II. Frhr. M. v. Altengottern (*1858, † 1932), k.u.k. General-Leutnant, Gutsherr in Bercel (Ungarn). · Albertine Friederike Gräfin M. v. Burgholzhausen (*1876, † ?) promovierte 1900 an der Universität Graz Dr.phil und 1908 an der Universität Wien Dr.med. · Wolf Henner Frhr. M. v. Altengottern (*1962, † 2013), Land- und Forstwirt, Winzer, Mitglied des Kreistages, Präses der EKM, Vorsitzender der ARGE land- und forstwirtschaftl. Betriebe in Sachsen u. Thüringen, Oberstleutnant der BW.

Amtierende Erbmarschälle

· Heinrich I. M.v. Eckartsberg.: 1150- urkundl. 1178 · Günther M. v. Eckartsberga: 1186 · Heinrich II. M.v.Eckartsberga: 1190-1226 · Berthold M.v.Eckartsb., (stellvertretend): 1224 · Heinrich III. M.v.Ebersburg: 1226-1247 · Johann M.v.Eckartsb. (stellvertretend): 1247 · Helwig M.v.Goldbach: 1247-1278 · Hermann I. M.v.Sulza-Trebra: 1278-1281 · Dietrich I. M.v.Gosserstedt: 1281-1298 · Dietrich II. M.v.Holzhausen: 1298-1318 · Rudolf I. M.v.Sulza-Trebra: 1318-1324 · Rudolf II. M.v.Sulza-Trebra: 1324-1349 · Gerhard II. M.v.Gossestedt: 1349- ~1360 · Gerhard III. M.v.Gosserstedt: 1360- ~1407 · Gerhard IV. M.v.Gosserstedt: ~1407-  ??? · Gerhard V. M.v.Gosserstedt:  ??? - ~1452 · Rudolf I. M.v.Burgh.+ Goss.: 1452- ~1475 · Rudolf II. M.v.Burgholzhausen: 1485-1508 · Wolf I. M.v.Guthmannshausen: 1508-1552 · Dietrich I. M. auf Querfurt: 1598-1604 · Wolf II. M.v.Burgholzhausen: 1604~1619 · Georg M. v. Burholzhausen: 1619-1636 · Wolf III. M.v.Guthmannshausen: 1636-43 · Ludwig Ernst M.v.Schwarzbach: 1643-52 · Heinrich IX. M.v.Herreng., Unterm.: 1661 · Rudolf Levin I. M. v. Altengott.: 1652-73 · Wolf Dietrich M. v. Burgholzh.: 1673-75 · Friedrich Wilh.I. M. v.Herreng: 1675-93 · Wolf Adolf M.v.Altengottern: 1693-1711 · Levin Adolf I. M.v.Altengott.: 1711-1720 · Georg Friedr. M.v.Herrengoss: 1720-1721 · Heinr.Christoph M.v.Herreng.: 1721-1737 · Georg Rudolf III. M.v.Herreng.:1737 -  ?? · Ernst Dietr. Gf. M.v.Burgholzh.: ?? -1771 · Rudolf August M.v.Altengott.: 1771-1773 · Christian Rudolf II.M.v.Alteng:1773-1809 · Friedr.Ernst Gf M.v.Burgholzh:1809-1832 · Aug.Ferd.Th. Gf. M.v. Burgh.: 1832-1867 · Aug.Friedr. Gf M.v.Burgholzh:1867-1884 · Rudolf Lev.II. Frhr M.v.AG.: 1884-1890 · Levin Adolf II. Frhr. M.v.AG: 1890-1894 · Max I. Gf. M. v. Burgholzh.: 1894-1897 · Max II. Gf. M. v. Burgholzh.: 1897-1914 · Wolf Rudolf Frhr M.v,Alteng.: 1914-1930

Das Marschallamt wurde stets von dem ältesten Mitglied aller im landgfl. Territorium lebenden Linien geerbt. Diese Tradition wurde 1655 im Lehnbrief „Regelung des Erbmarschallamtes“ von Kurfürst Johann Georg von Sachsen schriftlich festgelegt. Die territoriale Begrenzung wurde später aufgehoben und so konnten sogar die in Österreich und Ungarn wohnhaften Familienmitglieder die Erbmarschallwürde erben. Als die letzten Grafen von Beichlingen (Adam und Bartholmes) zwischen 1552-1598 den Titel „Obermarschall von Thüringen“ führten, wurde Thomas M.v.Herrengosserstedt 1587 nur mit dem „Untermarschall-Titel“ belehnt.


Geistliche

· Kunemund II. v. Sondershausen, Dechant im Stift Naumburg (urk. 1261-1302) · Kunemund V. v. Sondershausen, Kanoniker im Stift Naumburg (urk. 1288-1311) · Friedrich III. v. Sondershausen, Kanoniker im Stift Naumburg (urk. 1288-1302) · Heinrich IV. M. v. Holzhausen, Kanoniker im Stift Naumburg (urk. 1311, 1318) · Hermann II. M.v.Holzhausen, Generalvikar (Weihbischof) des Mainzer Erzbistums in Erfurt (urk. 1311-1370). Gestorben über 90 jährig. · Dietrich IV. M. v. Gosserstedt, Generalvikar des Mainzer Erzbistums und Domherr der Kirche St. Severin zu Erfurt (*~1280, urk. 1328-1355.) · Heinrich III. M.v. Gosserstedt (urk. 1350-1355), Domherr zu Bebra, und sein Bruder · Dietrich V. M.v.Gosserst. (urk. 1362 Pfarrer zu Lutznitztal, 1364 Domherr zu Meißen) · Johann M. v. Thamsbrück (urk. 1395-1407 Pfarrer in Thamsbrück, 1415 Domherr in Nordhausen) · Heinrich VI. M.v.Gosserst. (urk. 1437-1478) Doktor der Theologie, der erste infulierte Abt des Stiftes Naumburg. Er soll die Schulpforta zu der angesehensten Mittelschule des sächsisch-thüringischen Raumes ausgebaut haben. · Gerhard VII. M.v.Gosserstedt (*~1460, †1526) Dechant der Stiftskirche „Unsere liebe Frau“ zu Gotha und Pfarrer in Ohrdruf, 1507 kurf. Rat und Schiedsrichter. · Gottlob Marschall v. Altengottern-Schönstedt, Doktor der Theologie, 1693 evang. Domherr von Merseburg. · Friedrich Wilhelm IV. Marschall v. Herrengosserstedt, „Presbiter“ (= Priester) der Evangelischen Unitätskirche, Generalsuperintendent in Salem (*1761, † 1842).


Wappen

Im silbernen Schild zwei aufrecht sehende rote Schafscheren. Auf dem goldgekrönten Helm ein Paar von Rot und Silber übereck geteilte Büffelhörner mit jeweils vier rot-silbernen Fähnchen besteckt, die rechten r.-s., die linken s.-r. geteilt. Die Helmdecken sind Rot und Silber. Als Beizeichnen legten fallweise die M. v. Holzhausen eine Lilie und die M. v. Gosserstedt eine Rose zu.

Das ursprüngl.íche Wappen des Rittergeschlechtes von Giech ist identisch mit dem Marschallschen, nur die Fähnchen fehlen. Diese wettinische Helmzier (Büffelhörner mit Fähnchen) soll vom Landgraf Friedrich II. den Marschallen als Auszeichnung für ihre Treue und ihre militärische Hilfe im „Grafenkrieg“ verliehen geworden sein.

Die Scheren waren alte nordseegermanische Zeichen auf den Kampfschilden einer Sippe. Sie sollen ihre schärenreiche Urheimat symbolisieren (nach DUDENS „Herkunftswörterbuch“ sind Schere und Schäre verwandte Begriffe).


Stammtafel


Literatur

· ALLGEMEINE DEUTSCHE BIOGRAPHIE, Vol 20, Leipzig 1884: Ernst Dietrich Graf Marschall. · APPEL, Hans: Das Geschlecht der Marschalle von Herrengosserstedt und Burgholzhausen,

            Erbmarschälle in Thüringen  (Manuskript, Tromsdorf 1981).

· BERWINKEL, Prof. Dr. Johann: Notizen über die Herren v. Marschall nach den schwarzburg.

           Urkunden und Kopialbüchern im StA. Sondershausen-Rudelsburg  (Jena, um 1895).

· BÖHME, Johann E.: Beweis, daß die beyden Rittergüter Herrngosserstedt und Burgholzhausen jederzeit von verschied. Marschallschen Geschlechtslinien besessen worden (Herrengosserstedt 1774). · FELDMEYER, Karl: Schwierige Heimkehr - Beitrag über Wolf Freiherrn Marschall v. Altengottern (Wolf Jobst Siedler Verlag, Berlin 1997). · FISCHER, Fritz: Ahnenreihen von Uradelsgeschlechtern Wettiner Lande (Eigenverl. 1973-99).

         - Zur Genealogie der Familie Marschall von Altengottern, Burgholzhausen und Gosserstedt. 
         - Berichtigungen und Ergänzungen  zur Genealogie der Fam. Marschall von Altengott. usw.         
         - Zur Genealogie der Familie Truchseß v.Schlotheim (in „Ahnenreihen...“, 1977).

· GERSS, W. Pfarrer: Wolf Adolf Marschall – 1. Teil (im Langensalzaer Tageblatt, 1931),

           - Regesten des thür. uradelig. Geschlechts  Marschall (Manuskript, Altengottern 1925-40).

· HESSLER, N., Pfarrer: Die Marschalle von Holzhausen (Manuskript um 1923, redigiert von Dr. R.-A. JUNG in Eckartsberga 1977). · JOVIUS, Paulus: „Chronikon Schwarzburg“ (StA Rudolstadt ). · KARCH, N., Pfarrer in Herrengosserst.: Nachrichtensammlung über die Familie Marschall

            (Manuskript ohne Jahrerangabe). 

· KNESCHKE, Prof. Dr. Ernst Heinrich: Deutsches Adels-Lexicon Bd 1-9 (F. Voigt’s Verlag,

            Leipzig 1867).

· MARSCHALL, Ferdinand v.: Genealogie der Marschalle in Thüringen – Dannheimer Linie (Manuskript 1895). · MARSCHALL, Julius August: Generalstammbaum der Erbmarschalle in Thüringen (1850),

       -  Urkunden-Sammlung (um 1850),
       -  Geschlechts-Beschreibung derer Erbmarschalle in Thüringen – Regesten (um 1850).

· MARSCHALL, Dr. Julius Franz v.: Erbmarschalle in Thüringen (Band I 1995, Bd II 2001, Bd III 2009, Eigenverlag). · MARSCHALL, (ungenanntes Familienmitglied): Nachweisen u. Auszüge aus Urkunden (Manuskript). · MEYER Karl: Die älteste Geschichte der Stadt Sondershausen. (Mitteilungen ... Sondershausen.). · SCHMIDT, Friedrich August, Oberpfarrer: Neue Nekrolog der Deutschen (Ilmenau 1826).

       -    Das ausgestorbene südharzische Geschlecht v.Brücken in Brücken und Wallhausen  
            (in WELLERS Archiv für Stamm- und Wappenkunde, Verl. Gebr.Vogt, Roda 1902),  
       -    Der Adel in Brücken und seine Güter  (Geschichte u. Genealogie der Marschalle von
            Brücken und der Herren v. Hacke.)   (Stadtverlag Sangerhausen 1907),
       -    Die v. Sondershausen zu Brücken. (Stadtverlag Sangerhausen 1906).      

· SOBOTKA Br. u.a.: Burgen, Schlösser, Gutshäuser in Thüringen – Beitrag über Altengottern

            von Eckhart Frhrn Marschall  v. Altengottern ( Theiss Verlag, Stuttgart 1995)

LEICHENPREDIGTEN

· Friedrich Wilh. I. M.v. Herrengosserstedt * 1622, † 1693 · Georg Caspar M.v. Burgholzhausen * 1653, † 1694 · Georg Christoph M.v.Herrengosserst. * 1601, † 1631 · Hans Dietrich M.v.Dannheim * 1558, † 1630 · Hans Friedrich M.v.Dannheim * 1571, † 1621 · Hans Wiesand M.v.Rittmitz * 1571, † 1623 · Ludwig Ernst M.v. Schwarzbach * 1575, † 1652 · Hans Wilhelm I. M.v.Dannheim * 1585, † 1662 · Hans Melchior M.v. Dannheim * 1602, † 1628 · Hans V. M.v.Rittmitz * 1618, † 1626 · Johann Adolph M.v.Alteng. auf Schönstedt * 1643, † 1693


ORTS-, KIRCHEN- UND STIFTSGESCHICHTEN

· APFELSTEDT, F., Pfarrer: Schernberg (in: „Bau und Kunstdenkmäler des Fürstentums Schwarzburg- Sondershausen, Verlag Bertrams Buchhandlung, Sondershausen 1886). · BRCAK, Daniel: Geschichte des Ortes Rittmitz 1197-1997 – 800 Jahrfeier (Eigenverl., 1997). · DEGEN, G. J.: Hesselbach, Dorfgeschichte mit Lahm und Wilhelmsthal (Frankenwald, 1935). · DRESSEL, Hans: Schloß und Rittergut Brattendorf (Manuskript, Großmannsrod 1998). · FÄRKENHEUER, Alfred: Eckartsberga (Stadtverwaltung Eckartsberga 1991). · FIEDLER, Ingo: Geschichte der Stadt Schlotheim in Thüringen ( Hsg: Stadt Schlotheim). · HESSLER, N., Pfarrer: Chronik des Rittergutes Burgholzhausen (Manuskr. 1923). · HINGST, C. W.: Chronik von Döbeln und Umgebung (Rittmitz) (Döbeln 1872) · RÖHRBORN, J.: Geschichte und Geschichten von Herrengosserstedt (Eigenverl. 1998). · ZANGE, Louis: Geschichte des Rittergutes in Dannheim (Eigenverlag, Dannheim 1950).

URKUNDEN- (UB) UND KIRCHENBÜCHER (KB)

· APPEL, Hans: Auszüge aus den KB Tromsdorf und KB Millingsdorf (Manuskript 1970) · BEYER, Dr. Carl: UB der Stadt Erfurt (Halle, 1. Teil 1889, 2. Teil 1897) · DOBENECKER, O.: Regesta diplomatica necnon Epistolaria Historiae Thuringiae (1896-1939) · JUNG, Dr. R.-A.: Auszüge aus den KB Burgholzh., KB Herrengoss. und KB Braunsroda (um 1970) · LAMPE, K.-H.: UB der Deutschordensballei Thüringen – 10 Bände (Jena 1936) · LINKE, Dr. Günter: Nordhäuser Urkundenbuch (Hrsg.: Stadtarchiv Nordhausen, 1936) · MEISSNER, Dr. Gerhard: UB der Reichsstadt Nordhausen II. 1267-1703 (Stadtarch., 1939) · RENNECKE, V., Pfarrer: Die die Familie Marschall betreffenden Auszüge aus den KB von Lissen. · STIMMING, Manfred – Peter ACHT: Mainzer Urkundenb. (Selbstverl. 1. Bd 1932, 2. Bd 1968).

WAPPEN UND HERALDIK, FAMILIENFORSCHUNG

· APPUHN, Horst: Johann Siebmachers Wappenbuch von 1606 (Orbis Edition, München 1999). · KNAACK, Andje: Beobachtungen an Scherenbeigaben in Gräbern des elbgermanischen Siedlungsgebietes während der römischen Kaiserzeit (Diplomarbeit, Berlin [DDR] 1974). · POSSE, Otto: Die Siegel des Adels der Wettiner Lande bis 1500 – (Dresden 1901-1917). · SIEBMACHERS Wappenbücher (Bände seit 1596 bis 1999, siehe APPUHN) · WELLERS Archiv für Stamm- und Wappenkunde (Verlag Gebr. Vogt, Roda 1903)

GENEALOGISCHE LEXIKA

· Gothaische genealogische Taschenbücher, alle einschlägige Jahrgänge der gräflichen, freiherrlichen und adeligen Häuser.