Diskussion:Münchhausen (Film)

Letzter Kommentar: vor 1 Jahr von 91.141.59.76 in Abschnitt Überraschend

Drehbuchautoren? Bearbeiten

Neben Erich Kästner (1899-1974) werden als Drehbuchautoren auch Gottfried August Bürger (1747-1794) und Rudolf Erich Raspe (1736-1794) aufgeführt. In dieser Funktion dürften Bürger und Raspe - bedingt durch ihre Lebensdaten - an diesem Film nicht mitgewirkt haben. Falls überhaupt, lieferten sie die literarische Vorlage; wobei noch zu prüfen wäre, worauf sich Erich Kästners Drehbuch wirklich stützt. Mit Gruß, --132-180 11:09, 28. Feb. 2007 (CET)Beantworten


Schicksal der schwarzen Komparsen? Bearbeiten

Durch einen Dokumentarfilm über Schwarze im 3. Reich habe ich erfahren, dass die schwarzen Komparsen nur wenige Monate nach dem Abschluss der Dreharbeiten geschlossen in ein Konzentrationslager gefahren und dort ermordet wurden, darunter ein bekannterer Schauspieler. Ich weiß nicht mehr, wie der Film heißt, und kann es daher nur schwer nachforschen. Weiß es jemand?

Der Dokumentarfilm heißt "Pagen in der Traumfabrik" und wurde im März 2002 vom WDR ausgestrahlt. Die Biografie eines schwarzen Komparsen im Film "Münchhausen" kann man in der Wikipedia unter seinem Namen Theodor Wonja Michael nachlesen. Die Geschichte vom Abtransport der Komparsen nach Abschluss der Dreharbeiten in ein KZ und ihre anschließende Ermordung ist vermutlich unzutreffend, weil mindestens dieser Darsteller am Leben geblieben ist. Von solchen Aktionen waren wahrscheinlich mehrere als Komparsen für deutsche Filme zwangsverpflichtete alliierte schwarze Kriegsgefangene wegen kleinster Anzeichen von "Rassenschande" betroffen. Dazu findet man etwas von Tobias Nagel in der Internetseite der Bundeszentrale für politische Bildung. Gloser 20:06, 3. Jun. 2008 (CEST)Beantworten

Russland wird allerdings von einer deutschen regiert? Bearbeiten

"Russland, mit dem Hitler-Deutschland damals im Krieg war, wird nicht negativ dargestellt, wird allerdings von einer Deutschen regiert, Katharina der Großen."

Was heißt "allerdings"? Zur Zeit Münchhausens hat tatsächlich Katharina regiert, und sie war auch eine Deutsche. Wäre es politisch korrekter gewesen im Drehbuch eine nicht deutsche regieren zu lassen auch gegen die historischen Tatsachen? Dieser Nebensatz ist nicht nur überflüssig, sondern sinnlos.

--MacGeiler 01:29, 2. Nov. 2008 (CET)Beantworten

So einfach ist das nicht! Der Film ist von den Alliierten 1945 verboten worden, weil die Sowjetunion als Rechtsnachfolger des Zarenreiches in den in Russland spielenden Szenen eine Verunglimpfung des russischen Volkes erblickte. Später konnten die Westalliierten diese Einschätzung nicht mehr mitvollziehen und sie nahmen ihn von der Sperrliste. In der DDR wurde er natürlich im Interesse der deutsch-sowjetischen Freundschaft nicht gezeigt.--Gloser 02:37, 11. Dez. 2008 (CET)

Das ist nicht wahr! Ich habe ihn jedenfalls mal im Fernsehen der DDR sehen können.--77.12.50.16 22:11, 17. Nov. 2012 (CET)Beantworten
Zutreffend. Den Satz habe ich im Artikel geändert. --Rote4132 (Diskussion) 16:10, 16. Okt. 2013 (CEST)Beantworten

Propagandistische Andeutungen ... Bearbeiten

... fehlen. Das stimmt, hatte aber bisher die Einschränkung: (abgesehen vielleicht von dem Wunsch nach Unterwerfung Polens, den Graf Cagliostro äußert). Es geschieht in der Handlung allerdings genau das Gegegenteil: der als gangsterhafter Unsympath dargestellte Cagloiostro ist es, der den Wunsch nach Unterwerfung Polens an Münchhausen heranträgt - und von diesem mit Verachtung zurückgewiesen wird! Die Szene ist überschnitten mit dem verzweifelt-brutalen Tottreten einer Warnsirene oder einem belebten Signalhorn durch tölpelhafte Figuren im Nachbarraum. In dem Film gibt es mehrere solcher dramatischen Anspielungen gegen die NS-Propaganda, die im Text nicht genügend hervorgehoben werden.-- Gloser 17:41, 6. Feb. 2010 (CET)Beantworten

Stimmt. Bestes Beispiel: "Seien Sie trotzdem vorsichtig. Die Staatsinquisition hat zehntausend Augen und Arme; und sie hat die Macht Recht und Unrecht zu tun - ganz wie es ihr beliebt..." [Casanova zur Prinzessin] Das finde ich sogar noch weit deutlicher als die "kaputte Zeit". Amras1311 20:05, 23. Aug. 2010 (CEST)Beantworten

Der Film läuft gerade. "Die Zeit ist kaputt." ist eine lächerliche Auslegung eines Widerstandes. Vielleicht sollte man den Film mal sehen und zuhören. Abschreiben von Phantasten lohnt nicht. -- 79.244.67.153 09:07, 7. Jan. 2011 (CET)Beantworten

Also ich weiß nicht. Die Sache mit der Staatsinquisition find ich schon sehr deutlich. Was hätten Sie denn erwartet? Dass es ein von der Gestapo intensivst beobachteter Autor wie Kästner schafft, in einem vom Regime finanzierten Film [sic] zum Sturz desselben aufzurufen? Dann hätte er gleich selbst in Dachau einchecken können. Sie machen es sich da sehr einfach. 70 Jahre später mehr Courage einzufordern, während man selbst in einem kuschligen Rechtsstaat sitzt, ist schon ziemlich scheinheilig...
Ich finde, das was er geschafft hat durch die Zensur zu schmuggeln, ist schon aller Ehren wert. --188.195.227.50 21:36, 10. Jul. 2011 (CEST)Beantworten


Casanova-Satz übernommen und in Artikel eingefügt. --Rote4132 (Diskussion) 16:11, 16. Okt. 2013 (CEST)Beantworten

"... komplett in den Ateliers und Außenkulissen des Babelsberger Studios in Potsdam aufgenommen." Bearbeiten

Wirklich? Auch die Szenen in Venedig? Dann umso mehr Respekt vor den Kulissenbauern, aber es kommt mir einfach "zu echt" vor, um zu glauben, dass das Kulissen sind. -- Anton Gombkötö (Diskussion) 15:16, 1. Apr. 2012 (CEST)Beantworten

Die Venedig-Szenen sind teilweise Trick- und teilweise echte Aufnahmen. Gruß --Janericloebe (Diskussion) 23:47, 11. Jun. 2015 (CEST)Beantworten

Hintergrund und Besonderheiten Bearbeiten

"Ungewöhnlich für die Entstehungszeit und -umstände sind (zumindest im Vergleich mit Hollywood, wo damals der rigide Hays Code herrschte) zahlreiche sexuelle Anspielungen und mehrere Szenen, die Frauen mit nacktem Oberkörper zeigen. Dies war jedoch in deutschen Filmen der damaligen Zeit nicht ungewöhnlich"

Also so ergibt dieser Text keinen Sinn. Sollte man ihn besser als Gegensatz zur Hollywood-Praxis dieser Zeit umformulieren oder lieber ganz herausnehmen? --77.12.50.16 22:07, 17. Nov. 2012 (CET)Beantworten

Die fehlenden 15 Minuten! Bearbeiten

Hallo, ist etwas über die fehlenden 15 Minuten bekannt? Inhalt; warum wurde der Film gekürzt; etc? MFG (nicht signierter Beitrag von Homunkulus10 (Diskussion | Beiträge) 14:18, 11. Dez. 2012 (CET))Beantworten

Weblinks Bearbeiten

Die Seite deutscher-tonfilm.de gibt es nicht mehr. Ich habe den Link gelöscht. --Klaus Sigl (Diskussion) 23:23, 24. Feb. 2013 (CET)Beantworten

Überraschend Bearbeiten

Kenne diesen Artikel seit langem und schätze ihn sehr. Eine Sache kam mir aber stets spanisch vor, dass ausgerechnet Goebbels den Münchhausen-Stoff in Auftrag gegeben haben soll. Nunmehr hat eine ORF-Sendung Licht ins Dunkel gebracht, wie Kästner zu diesem Auftrag kam: Mitte 1941 fragt ihn Eberhard Schmid, Herstellungsleiter der Berliner UFA und enger Freund, ob er Interesse habe das Drehbuch für das 25-jährige Jubiläum der UFA zu schreiben. Gedacht sei an die Verfilmung des Romans Der tolle Bomberg von Josef Winckler. Kästner ist einverstanden, schlägt aber stattdessen den Münchhausen-Stoff vor und bekommt damit sofort Zustimmung. Seinen Freunden gegenüber erklärt er:

„Der Filmauftrag kommt vom größten Lügner der Welt. Weshalb machen wir also nicht einen Film über den Lügner, der ihm am nächsten kommt, Baron Münchhausen.“

Erich Kästner: Zit. nach ORF, Journal-Panorama, 14. Februar 2023, noch sieben Tage abrufbar

Ich möchte das selbst nicht einpflegen, auch aus Respekt vor den Autoren, denke aber doch, dass dieser Aspekt der Entstehungsgeschichte wesentlich ist. (Man sollte das auch in die Artikel Der tolle Bomberg und Josef Winckler einbauen). --91.141.59.76 19:59, 14. Feb. 2023 (CET)Beantworten