Diskussion:Liste von Gedenkorten der Knöchel-Seng-Gruppe

Letzter Kommentar: vor 2 Jahren von Poldi Podolski

In Bielefeld gibt es auf dem Sennefriedhof einen Gedenkstein für die Ermordeten. Allerdings wusste ich bis jetzt nicht, dass diese zu einer überregionalen Gruppe gehört haben. Gibt es dazu auch eine Quelle ? --Hakanneu (Diskussion) 11:06, 9. Feb. 2022 (CET)Beantworten

https://www.bundesstiftung-aufarbeitung.de/de/recherche/kataloge-datenbanken/biographische-datenbanken/maria-wachter
Das ist eine (!) Querverbindung von Amsterdam nach Bielefeld siehe auch den "Artikel" https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_lokalen_Widerstandsgruppen_der_Kn%C3%B6chel-Seng-Gruppe
"1938 reiste sie von Amsterdam nach Bielefeld, betreute dort illegal wirkende Betriebszellen" --Poldi Podolski (Diskussion) 19:57, 13. Feb. 2022 (CET)Beantworten
https://de.wikipedia.org/wiki/Maria_Wachter --Poldi Podolski (Diskussion) 20:01, 13. Feb. 2022 (CET)Beantworten
https://nrw-archiv.vvn-bda.de/texte/0640_maria.htm
? Du warst dann ab Herbst 1937 in den Niederlanden.
Warum bist du in die Niederlande gegangen?
! Das wurde festgelegt, das war in der Illegalität so, wo jeder von uns eingesetzt wird. In der Zwischenzeit hatte die Partei, das hatte uns Pieck auch genauso vermittelt, aufgrund großer Opfer im Widerstand eine Einrichtung geschaffen. Um Deutschland herum gab es jetzt Abschnittsleitungen. Eine Abschnittsleitung West in Amsterdam, eine in den skandinavischen Ländern, eine in Prag, eine in der Schweiz und eine in Belgien. Es war ja noch kein Krieg 1937. Jetzt fuhren die Instrukteure, die aus der Sowjetunion kamen, oder sonst irgendwo geschult waren wie ich, ins Land. Ich kam zur Abschnittsleitung West nach Amsterdam und bekam den Bezirk Bielefeld, die Dürrkopp-Werke, die Oetker-Werke und noch einen Jugendbetrieb zum Betreuen. Dann wurde ich durch den Genossen, der bei Dürrkopp von mir abgelöst wurde, mit dem verantwortlichen Leiter der Widerstandsgruppe, Bruno, bekannt gemacht. Ich traf den Bruno alle drei Wochen, denn die vorgesehenen vier Wochen schienen mir zu lang und ich habe mit den Genossen in Amsterdam immer darüber gestritten. Der Bruno hatte eine Frau, von der er sich unter den Bedingungen des Widerstandskampfes nicht trennen konnte, die ihm aber auch keine Sicherheit bot, wenn sie etwas erfahren hätte. So mussten wir möglichst alle Lokale meiden, denn da hätte ja jemand ihn mit mir, einer blonden, gut aussehenden Frau sehen können. Was daraus geworden wäre, konnte der Bruno sich nur mit Schrecken vorstellen. In dem Dürrkopp-Werk gab es eine Widerstandsgruppe von 60 Sozialdemokraten. Ich war richtig stolz auf diese Gruppe. Und Bruno war der Verbindungsmann, nur mit ihm kam ich zusammen. Er brachte die ganzen Probleme aus dem Betrieb an mich heran. Wir diskutierten darüber, ich gab ihm, wenn ich konnte, Ratschläge, wie man damit fertig wird.
Vielleicht nehm' ich ein Beispiel. Es hört sich jetzt so klein und dürftig an, war aber für die Genossen im Dürrkopp-Werk sehr wichtig. Wenn im Werk eine Appell stattfand, das heißt, wenn Hitler wieder mal eine Rede hielt, mussten sich die Arbeiter nach der Arbeit unten im Hof aufstellen und sich diese schreckliche Rede anhören. Das bekamen sie aber nicht bezahlt. Wenn der also zwei Stunden sprach, hatten sie zwei Stunden Arbeit ohne Bezahlung. Also hat Bruno gesagt: "Maria", ich hieß ja gar nicht mehr Maria, "was können wir dagegen tun?" "Oh", habe ich gesagt, "habt ihr 'nen gutes Verhältnis zu eurem DAF-Mann?" Die Arbeiter mussten Mitglied der DAF sein. Das hat manchen Genossen sehr viel Kraft gekostet, aber zum Schluss haben sie es doch gemacht. Jedenfalls der DAF-Mann musste, um überhaupt sein Gesicht zu wahren, etwas für die Belegschaft tun. Bei der Tatsache, dass in den Betrieben die Arbeiter überhaupt keine Rechte mehr hatten, da angeblich zwischen Betriebsleiter und Arbeiter Volksgemeinschaft bestand, war das natürlich schwierig. Also sind die Arbeiter - nicht der Bruno, der durfte sich solche Sachen nicht erlauben - zu ihm gegangen und haben 'was von der Ehre und Würde der deutschen Arbeiter gesprochen und der Notwendigkeit ihrer Arbeitskrafterhaltung. Er hat wissen wollen, warum: "Ja wegen der Stunden, die wir da unten stehen müssen." Das haben sie abgestellt. Es war eine kleine Sache, aber für die Arbeiter bedeutete sie sehr viel. Denn sie haben etwas gegen die Faschisten durchgesetzt. Und der Bruno war natürlich bei ihnen nun eine größere Autorität. --Poldi Podolski (Diskussion) 20:17, 13. Feb. 2022 (CET)Beantworten