Diskussion:Kognitive Behinderung

Letzter Kommentar: vor 19 Jahren von Superbass in Abschnitt Offizielle Sprachregelung vs. Mögliche Alternativen

Bitte beachte: Diskussion:Geistige Behinderung

leider findet hier von einer IP gerade ein Grabenkampf statt. --Aineias © 11:10, 6. Mai 2005 (CEST)Beantworten
  1. Nein, hier findet von Deiner Seite eine Kampagne zur Sprachveränderung statt. Bitte führe Dir Wikipedia:Was_Wikipedia_nicht_ist zu Gemüte, insbesondere: Wikipedia dient nicht der Theoriefindung, sondern der Theoriedarstellung. In ihr sollten weder neue Theorien, Modelle, Konzepte, Methoden aufgestellt noch neue Begriffe etabliert werden.
  2. Ich habe auf der Seite Diskussion:Geistige Behinderung belegt, daß die Behauptung von der Ablösung des Begriffs "geistige Behinderung" schlicht und einfach falsch ist.
  3. Deine Begründung für Deinen Revert ( Der Begriff ist schon lange kein Ersatz, sondern hat eine veraltete Bezeichnung abgelöst.) ist unhaltbar: Wie soll ein Begriff, der in den öffentlichen Korpera geschriebener Sprache des IDF kein einziges Mal vorkommt, einen Begriff abgelöst haben, der dort 900-mal vorkommt? Wie soll ein Begriff, der von Google 109-mal gefunden wird, einen Begriff abgelöst haben, der 61.400-mal gefunden wird, also mehr als 500-mal so häufig?
  4. Doppeleinträge sind zu vermeiden, in Deiner Fassung ist Kognitive Behinderung ein Doppeleintrag.
  5. Ein Artikel sollte unter dem Lemma stehen, das am meisten verwendet wird, das ist, wie belegt, bei weitem geistige Behinderung.
  6. In Deiner Fassung stehen viele unbelegte Behauptungen, worauf ich in Diskussion:Geistige Behinderung hingewiesen habe. Bitte zitiere die Fachliteratur, in der die Ablösung von "geistige Behinderung" begründet wird, dann kann man das als Begründung einarbeiten.


  • Ich habe Sozialpädagogik studiert und uns wurde der Begriff "kognitive Behinderung" als durchaus zeitgemäß vermittelt, wenngleich die Empfehlung ausgesprochen wurde, bei Bedarf zum besseren Verständnis auch „geistige Behinderung“ zu verwenden, falls unser Gegenüber mit Kognitiv“ nichts anzufangen weiß. Es ist richtig, dass der Begriff „kognitive Behinderung“ vielfach noch nicht Einzug in die neuere Literatur gehalten hat, allerdings ist es schon bezeichnend, dass man schon lange zeit sehr viele Artikel und Texte findet, in denen die „geistige Behinderung“ mit einer unterschiedliche gearteten „Einschränkung kognitiver Fähigkeiten“ erklärt wird und der daraus resultierende Förderbedarf sich auf die „kognitive Leistungsfähigkeit“ bezieht und dann der „Geist“ keine Rolle mehr in den weiteren aus einer „geistigen Behinderung“ resultierenden Begrifflichkeiten spielt. Der nächste Schritt nach der langsamen Einführung (langsam weil immer noch mit Erklärung verbunden sein muss und es einfacher ist, sich an gewohntes zu halten ;-) ) ist mit Sicherheit die Etablierung der Bezeichnung „kognitive Behinderung“, aber wie das so ist: Es muss klein angefangen werden und man muss geduldig sein. Sowas geht nicht von heute auf morgen, so wie bei allen Begrifflichkeiten, die sich ändern und bei denen nach wie vor viele Menschen nicht einsehen, warum ein Begriff den anderen ersetzen soll(te), siehe z.B. Mongolismus -- Down-Syndrom / Neger -- Mensch mit dunkeler Hautfarbe usw.

Ein paar Beispiele, wo der Begriff „Geist“ bereits von „Kognition“ abgelöst worden ist sind „Kognitive Psychologie“, „Kognitive Linguistik“, „Kognitive Therapie“.

Hier ein paar Link- und Literaturhinweise mit entsprechender Verwendung der Begrifflichkeiten in Bezug auf Behinderung:

  • Mandler, George: „Denken und Fühlen. Zur Psychologie emotionaler und kognitiver Prozesse (1979)
  • Wember, Franz B.: „Piagets Bedeutung für die Lernbehindertenpädagogik. Untersuchungen zur kognitiven Entwicklung und zum schulischen Lernen bei Sonderschülern“ (1986)
  • Berres-Weber, Anneliese: „Geistigbehinderte üben kognitive Fähigkeiten und Fertigkeiten“ ( 1990) //Warum üben sie keine geistigen Fähigkeiten, wenn sie doch „geistig“ behindert sind?!?
  • Wilmert, Hermann: „Autistische Störungen. Aspekte der kognitiven Entwicklung autistischer Kinder“ (1991)
  • Michael Zaudig: „Demenz und leicht kognitive Beeinträchtigung im Alter“ (1995)
  • Löwe, Armin, Schmid-Giovannini, Susanna: Die kognitive Förderung hörgeschädigter Kinder (1997)
  • Radigk, Werner: „Kognitive Entwicklung und zerebrale Dysfunktion“ (4. Aufl. 1998)

Silkemeg 20:33, 7. Mai 2005 (CEST) P.S. Wo wir gerade beim Thema "zeitgemäß" und "Umstellung" sind: Das "Daß" wird neuerdings "Dass" geschrieben ;-) Noch so eine Sache, die je nach Hartnäckigkeit des Einzelnen nur schleppend oder auch als Form des bockigen Protestes (oder der Unkenntniss?!?) gar nicht angenommen wird ;-)Beantworten

Ja, daß - wie Deine Weblinks zeigen - von einigen wenigen Autoren heute "kognitive Behinderung" statt "geistige Behinderung" benutzt wird, bezeifle ich nicht. Die Frage ist, welcher Begriff - auch in der Fachliteratur - überwiegend benutzt wird. Und das ist nach wie vor bei weitem "geistige Behinderung". In der wissenschaftlichen Datenbank PSYCHINDEXplus findet man etwa geistige/er/en Behinderung jeweils 2054/645/836 mal. Kognitive/er/en Behinderung dagegen 0/1/0 mal. Aber darin, dass der Begriff „kognitive Behinderung“ vielfach noch nicht Einzug in die neuere Literatur gehalten hat, sind wir uns ja einig.
Auch, daß das Wort "kognitiv" im Zusammenhang mit Behinderung vorkommt - was Deine Literaturangaben zeigen - bezweifle ich natürlich nicht, aber das ist nicht die Frage, um die es hier geht.
Daß Du die Zukunft "mit Sicherheit" zu kennen meinst, ist bemerkenswert, Du wirst mir aber verzeihen, wenn ich solche Voraussagen nicht als Argument werte.
Deine Veränderung im Artikel empfinde ich als eine Verbesserung, Danke auch für die Korrektur meines "daß" im Artikelraum.
Da Eure Professoren Euch den Begriff "kognitive Behinderung" als durchaus zeitgemäß vermittelt haben, kannst Du vielleicht noch weiter zur Verbesserung des Artikels beitragen. Ich nehme mal an, daß sie das dann auch begründet haben, und vielleicht sogar irgendwo in einer Fachpublikation veröffentlich haben. Es wäre schön, wenn Du eine solche Publikation auftreiben könntest und die dort vorhandene Begründung (natürlich urheberrechtskonform) hier zitieren oder gleich in den Artikel einarbeiten könntest. Daran, daß sich die Begründung im Text in einer fachlichen Publikation so finden läßt, bezweifle ich nämlich sehr. Gründe dafür (nicht nur von mir vorgetragen) findest Du unter Diskussion:Geistige Behinderung. Natürlich kann ich mich auch irren, und diese Begründung findet sich in der Fachliteratur, aber dann wäre ein Beleg schön.
    • Hallo! Wir hatten damals anlässlich einer Umfrage der Lebenshilfe e.V. zur Begrifflichkeit (der in Deutschland wohl größte Verein, der sich „für Menschen mit geistiger Behinderung“ auf die Fahnen schreibt, denkt offenbar selbst darüber nach, ob eine Änderung nicht sinnvoll wäre... siehe: [4] und [5] ) angefangen, über verschiedenen Alternativen zum Ausdruck „geistige Behinderung“ zu diskutieren und waren uns recht schnell einig, dass „kognitive Behinderung“ eine zeitgemäße und von der Bedeutung der Begrifflichkeit her angemessene Alternative darstellt. Gehalten haben wir uns an dabei auch an die Literatur, die „kognitive Behinderung“ bereits verwendet, allerdings ohne nähere Erklärung. Hat uns nicht gestört, denn „geistige Behinderung“ wird ja auch ohne Erklärung verwendet, ebenso wie „Lernbehinderung“ usw. Wichtig war für uns, uns mit den Begriffen Geist und Kognition und deren Abgrenzung voneinander zu befassen und auf der erarbeiteten Grundlage sind wir zu dem Schluss gekommen, dass es so was wie eine Behinderung des Geistes eher nicht gibt, wohl aber Probleme im Bereich der kognitiven Wahrnehmung und Verarbeitung aufgrund von veränderten Prozessen im Gehirn. Und das ist es, worauf es bei der gemeinten Form von Behinderung hinausläuft. Was die Umfrage der Lebenhilfe gebracht hat bzw. wie dir Umfrageergebnisse waren, we´ß ich leider nicht. Grüße Silkemeg 21:19, 10. Mai 2005 (CEST)Beantworten


(Die Lebenshilfe) "denkt offenbar selbst darüber nach, ob eine Änderung nicht sinnvoll wäre" (...) -> Das ist auch gut so. So lange aber darüber noch nachgedacht wird, bleibt es beim derzeitigen Standard in der Bezeichnung des Phänomens. Wenn der Prozess des Nachdenkens mehrheitlich zur Ablösung des Begriffs "geistige Behinderung" geführt hat, sollte er auch aus den Wikipedia-Artikeln verschwinden, aber eben erst dann. --Superbass 14:07, 22. Mai 2005 (CEST)Beantworten

Offizielle Sprachregelung vs. Mögliche Alternativen

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Also zumindest in Deutschland spricht die Kultusministerkonferenz, sowie der Gesetzgeber von Geistiger Behinderung. Es ist also (noch) die offizielle Sprachregelung. Und da dies hier eben keine Diskussions-Forum sondern ein Lexikon sein sollte, sollten wir nicht Begriffe verwenden die zwar in der Diskussion, aber beileibe nicht weit verbreitet, geschweige denn offizieller Sprachgebrauch sind. Deshalb erachte ich diese Diskussion als Sinnlos und werde auch weiterhin hier und in meinem Beruf von geistiger Behinderung, bzw. von Förderschwerpunkt geistige Entwicklung sprechen. Frantisek 16:30, 12. Mai 2005 (CEST)Beantworten

Initiative zur Zusammenführung beider Artikel

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Um das Durcheinander bei der Verlinkung von Kognitive Behinderung und Geistige Behinderung zu lichten, habe ich auf der "geistigen" Diskussionsseite eine Initiative zur Zusammenführung der Artikelgestartet. --Superbass 17:58, 23. Mai 2005 (CEST)Beantworten