Diskussion:Josef Zasche (Architekt)

Letzter Kommentar: vor 4 Jahren von B&A-H in Abschnitt Edit-Kommentar (8. Februar 2020)

Edit-Kommentar (8. Februar 2020)

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  • Historische Persönlichkeiten als „vergessen“ zu bezeichnen ist ein zweifelhaftes Etikett, mit dem sich vor allem die vermeintlichen „Wiederentdecker“ selbst auf die Schulter klopfen. Es ist ein völlig natürliches Phänomen, dass die Aufmerksamkeit der Nachwelt in Phasen schwankt. Ein Künstler, dessen Werke (hier Bauten) zu Lebzeiten häufig gedruckt veröffentlicht wurden, kann eigentlich nicht wirklich vergessen werden.
    Dass es in der CSSR nicht angesagt war, sich mit dem deutsch-böhmischen Kulturerbe zu beschäftigen und über seine Urheber zu forschen, sollte man statt als „Vergessen“ wohl ehrlicher als „Ignorieren“ bezeichnen. Erfreulicherweise haben wir das ja schon mehrere Jahrzehnte hinter uns – vgl. die im Artikel angegebene Literatur.
  • In Deutschland war Zasche zwar nicht prominent, aber in Fachkreisen durchaus bekannt. Aber er hatte keine Beziehungen, die ihm – inzwischen über 75 Jahre alt! – in der SBZ bzw. in der DDR zu Aufträgen oder zu einer Anstellung und damit zu einem eigenen Einkommen hätten verhelfen können. Er war auf Sozialleistungen und sonstige Zuwendungen angewiesen, auf die er wohl nicht mal einen gesetzlichen Anspruch hatte. Also kam hier vielleicht das fragwürdige „vergessen“ als vermeintliches Synonym für „verarmt“ ins Spiel.
  • Sein Architekturbüro wurde 1945 den Quellen nach geplündert, er wurde enteignet und nach Deutschland vertrieben. Man kann unter all diesen Umständen für den Zeitpunkt seines Todes wohl kaum von einem nennenswerten Nachlass ausgehen, den irgendjemand für die Nachwelt hätte in Verwahrung nehmen können. (Aber auch das ist kein besonders ungewöhnlicher Umstand, selbst bei bedeutenden Persönlichkeiten.) --B&A-H (Diskussion) 16:26, 8. Feb. 2020 (CET)Beantworten