Diskussion:Johann Josua Mosengel

Letzter Kommentar: vor 1 Jahr von EikeFA in Abschnitt Sohn

Sohn Bearbeiten

@Jorabe302: Ich bin auf der Suche nach Nachweisen für Johann Andreas Orre auf diesen Artikel gestossen. Du schreibst keiner von Mosengels Söhnen ist in das Orgelbauerhandwerk eingetreten. Nach der Darstellung in A History of the Organ in Latvia hat aber sein Sohn Gabriel Julius Mosengel (Moosengel) von 1719 bis 1730 als Orgelbauer in Kuldiga gewirkt. --Concord (Diskussion) 17:39, 12. Okt. 2019 (CEST)Beantworten

@Concord: Danke für deinen Hinweis. Kannst du dir Zugriff verschaffen zu dem von mir genanntn Buch von Rekewitz/Janca/Fischer? Der Band II,1 enthält auf den Seiten 13 bis 17 eine ausführliche Genealogie zu den Mosengels, die sich unter anderem auf die Arbeit des Arztes Dr. Hans-Leopold Mosengel in Hannover bezieht, die dieser handschriftlich "seit Jahren aus Kirchenbüchern und Chroniken im Rahmen seiner Familienforschung" zusammengestellt hat. (Alle im Folgenden benutzten Zitate stammen aus diesem Buch.) Diese Genealogie wurde dem Autor im Jahr 1980 zur Verfügung gestellt, hat also bereits ein gewisses Alter. Sie wird in dem Buch außerdem als "vorläufig" bezeichnet, was eine Anpassung an neue Erkenntnisse sicherlich denkbar macht. In dieser Genealogie werden als Kinder Johann Josuas und Dorothea Schaus folgende sechs (drei Jungen und drei Mädchen) genannt:
- Heinrich Josua (getauft 05.04.1700 - 1737, "studierte ab 1717 ... Medizin und eröffnete 1731 eine Praxis in Danzig.")
- Johann Martin (getauft 10.08.1701, gestorben vor 1717)
- Barbara Dorothea (getauft 29.12.1702 - nach 1731)
- Maria Margaretha (getauft 08.06.1705 - 1730)
- Anna Catharina (getauft 02.11.1706 - 1740), sie heiratete 1729 Georg Sigismund Caspari, der die Werkstatt seines Schwiegervaters übernahm
- Johann Christian (getauft 03.08.1708 - gestorben vor 1717)
Ein "Gabriel Julius Mosengel" ist hier zunächst nicht als Nachkomme Johann Josuas aufgeführt. Weiter heißt es auf S. 16: "Der bisher nicht einzuordnende Gabriel Julius Mosengel aus Königsberg, von dem ein 1717 erbautes Positiv existierte, und der 1719 - 1730 als Orgelbauer in Lettland nachweisbar ist, gilt als weiterer, also wohl älterer Sohn des Orgelbauers. Wie Renkewitz annahm, könnte er 1699 geboren, also ein vor- oder außereheliches Kind gewesen sein. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass er ein Sohn von Johann Josuas Bruder Johann Elias war." Es wird in einer Fußnote an dieser Stelle des Buches vermerkt, dass Gabriel Julius in dem Anfang 1731 aufgesetzten Testament Johann Josuas "unter den leiblichen Erben nicht" vorkommt. Demzufolge wird er auch im Stammbaum auf S. 17 als Sohn des Bruders von Johann Joaus M. dargestellt.
Hier noch ein Absatz aus S. 44 des Bandes: "Es bleibt noch der mutmaßliche Sohn oder Neffe Gabriel Julius Mosengel, der älter als Heinrich Josua war, also vor 1700 geboren sein muss. Das 1717 von ihm signierte Truhenpositiv könnte vielleicht auch sein Gesellenstück gewesen sein, das er wohl mit mindestens 18 Jahren gefertigt hat. Wie bereits erwähnt ist Gabriel Julius von 1719 bis 1730 in Lettland gewesen und dort gestorben. Es ist anzunehmen, dass er seine Lehre in der Königsberger Werkstatt ableistete. Seine Tätigkeit in Goldingen spricht dafür, dass Gabriel Julius kein leiblicher Sohn Mosengels war, aber offensichtlich als Neffe (Sohn des Bruders) seinen Berufsweg über Königsberg nach Kurland gefunden hat." - Ich ergänze einmal den Gedanken: Wäre er ein Sohn J. J. Mosengels gewesen, hätte doch nahegelegen, dass er die Werkstatt seines Vaters übernimmt und dieser nicht nach dessen Weggang 1721 G. S. Caspari als Geselle hätte einstellen müssen. Auch spricht die Tatsache, dass sich Gabriel Julius bereits 1719 in Lettland (Kurland) selbständig gemacht hat, dafür, dass er eher etwas früher als 1699 geboren sein könnte und damit als Kind von Johann Josua und Dorothea Schau eher nicht in Frage kommt (s. S. 187, Fußnoten 185 und 186).
Dieser Argumentation folgend schrieb ich den von dir zitierten Satz, der davon ausgeht, dass nur die sechs genannten Kinder der Ehe enstprungen sind. Wäre Gabriel Julius ein Sohn Johann Josuas, dann wäre mein Satz falsch, dann wäre aber auch im Artikel die Anzahl der Kinder entsprechende zu ändern. Gibt es denn dafür, dass Gabriel Julius tatsächlich Johann Josuas Sohn sein könnte, neue oder auch andere Nachweise? Dann wäre ich dafür dankbar!--Jorabe302 (Diskussion) 21:47, 12. Okt. 2019 (CEST)Beantworten
Ergänzen möchte ich noch folgenden Link auf Johann Josuas Eintrag in der Deutschen Biographie. Auch dort sind "6 K" (also Kinder) vermerkt.--Jorabe302 (Diskussion) 22:08, 12. Okt. 2019 (CEST)Beantworten
Herzlichen Dank für die prompte und ausführliche Antwort. Dass er im Testament von 1731 nicht erwähnt ist, kann daran iegen, dass er zu diesem Zeitpunkt schon tot war. Aber insgesamt glaube ich nicht, dass es gegenüber den von dir dargelegten Fakten neue oder auch andere Nachweise gibt. Dann macht es also eher Sinn, dass Gabriel Julius Mosengel ein Neffe von Johann Josua Mosengel war. --Concord (Diskussion) 23:46, 12. Okt. 2019 (CEST)Beantworten
Wie schon gesagt, in der Geschichte der Orgelbaukunst in Ost- und Westpreussen von 1333 bis 1944, Volume 2, Issue 1 (Ausgabe von 1984 aud Seite 16) wird Gabriel Julius als vermutlich unehelicher Sohn genannt ( https://books.google.co.uk/books?newbks=1&newbks_redir=0&id=Rqg3AQAAIAAJ&dq=Gabriel+Julius+Moosengel&focus=searchwithinvolume&q=Gabriel+Julius ) - was dafuer spricht, dass Gabriel Julius eher ein Sohn als ein Neffe war ist, dass in den Kirchenbucheintraegen in Goldingen ein Sohn "Johann Josua" genannt wird (der erste Sohn hatte damals zumeist den Namen des Vaters oder des Grossvaters) mit einer Zwillingsschwester "Dorothea Veronika" (sollte Gabriel Julius ein Sohn von Johann Josua sein waeren dies die Namen der Grossmutter und der Mutter oder Stiefmutter) - Digitalisat des Kirchenbuchtranskripts: https://static.raduraksti.arhivi.lv/media/2020/f/LVVA_F235/LVVA_F235_US5/LVVA_F235_US5_GV72/LVVA_F235_US5_GV72_0108.jpg - Taufe am 6. Oktober 1628.
Da Mosengel wahrscheinlich schon vor 1695 orgelbaumeister war ist es sehr wahrscheinlich, dass er schon bevor er sich in Königsberg niedergelassen hat verheiratet war und Kinder hatte, dass aber die identitaet dieser 1. Familie in diesem Fall unbekannt ist. Vom einer familienkundlichen/genealogischen Betrachtung allein sind die Namen der Kinder von Gabriel Julius zumindest ein starker Hinweis auf eine direkte Abstammung von Johann Josua Mosengel. --EikeFA (Diskussion) 01:54, 5. Jul. 2022 (CEST)Beantworten