Diskussion:ISO 12647

Letzter Kommentar: vor 10 Jahren von Abdull in Abschnitt FOGRA

Grüß Gott. Ich arbeite desöfteren mit Druckereien zusammen - dies vorweg. Auch vorweg: die meisten Druckereien zeigen sich unfähig (egal ob Rollen oder Bogenoffset) Farben stabil zu halten; im Allgemeinen wird dies mit DeltaE Messungen evaluiert. Aber in unserem Lager treffen immer wieder Druckerzeugnisse auf, die augenscheinlich starke Farbschwankungen aufweisen. Meines Wissens erlaubt die ISO-Norm einen DeltaE von 5 bei den Primärfarben, bei zusammengesetzten Farben weiß ich es nicht (was ja je nach Farbton mal mehr mal weniger sichtbar ist). Und da ist mal wieder der Hund begraben: bei Grautönen ist eine geringe Schwankung sicherlich eher augenscheinlich als zB. bei Blautönen. Sagt der Standard da etwas dazu? Oder werden die Farben "über einen Kamm geschoren"? Weiterhin gab es schon mal eine Methode, die Grey-Balance, die aber leider auch nicht zu einer farbtreuen Seriendruckproduktion führte. Gibt es Meinung zu einer Kombination beider Methoden? Ein weiteres immer wieder ungern gesehenes Problem ist die Datenaufbereitung (Druckvorstufe): so manche Druckerei nimmt einfach die Daten und "schmeist" sie auf die Maschine. Dabei sind die in der Druckerei doch die Profis - und nicht der Kunde. Wenn man dann seltsame Passer oder Blitzer reklamiert, bekommt man nur die lapidare Auskunft, daß das wohl in den Daten gewesen sein müsse. Sagt da der Standard was dazu? Nun treten immer häufiger Verkäufer von Druckereien auf, die auf die Zertifizierung nach ISO12647 verweisen und daraus ein Argument für die Farbtreue und Farbstabilität der Druckerzeugnisse ableiten wollen. Als nicht Fachmann würde mich sehr interessieren, ob es dazu schon Erkenntnisse/Erfahrungsberichte gibt.

Grüße, MC.

Hallo MC, die Standardserie ISO 12647 beinhaltet detaillierte Sollwerte und Toleranzen für alle Prozessparameter, die für eine gute farbliche Übereinstimmung zwischen Proof und Auflagendruck einerseits und über die Auflage andererseits entscheidend sind. Allerdings muss gesagt werden, dass es heute - auch unter den besten technischen Voraussetzungen - noch nicht möglich ist, für das Auge des Betrachters sichtbare Farbabweichungen bzw. -schwankungen ganz zu vermeiden. Zertifizierte Betriebe haben immerhin nachgewisen, dass ihr Qualitätspersonal mit dem Inhalt der für sie zutreffenden ISO-Norm, meist 12647-2 (Offsetdruck), vertraut ist, die erforderlichen Messgeräte und -verfahren beherrscht und sie zur Prozesssteuerung anzuwenden weiß. Der vom Bundesverband Druck herausgegebene "ProzessStandard Offsetdruck" ist eine (im Gegensatz zum Normchinesisch!) für den Praktiker geschriebene, ausführliche Anleitung wie man die Regeln der ISO 12647-2 im Betrieb umsetzen kann. Grüße F. Dolezalek -- Dolezalek.f 19:10, 10. Jan. 2010 (CET)Beantworten

Überarbeiten Bearbeiten

Hallo,

aufgrund des MSD von 2010 ( April: Update2) sollte der Artikel unbedingt überarbeitet werden. zBsp. gibt es seit 2010 nun endlich 8 Papierklassen.
Gruß Kati

Keiner hindert Dich an einer Überarbeitung, wenn Du Infos hast - nur zu. Der Tom 16:22, 3. Nov. 2010 (CET)Beantworten


Ich kann den Inhalt der ISO12647 nicht wiedergeben, da mir diese nicht vorliegt.Arbeite vorangig mit dem MSD, der sich auf die ISO bezieht und welcher aktuell näher an der Praxis liegt.

@MC
Für Farbschwankungen können auch die Wechselwirkung der Stoff und Oberflächenchemie zwischen Farbe und Bedruckstoff verantwortlich sein.
Wir müssen oft bei unseren Arbeiten feststellen, daß der Farbort von Farben nur aufgrund eines anderen Bedruckstoffes -der sich auch in den Vorgaben befindet- derat verändert, das der vorgegebenen Farbraum nicht mehr erreicht wird. So etwas kann man in der Vorstufe gar nicht in den Daten berücksichtigen.
Die Graubalance ist meiner Meinung kein alleiniges Heilmittel. Es stimmt du siehst Schwankungen eher, zBsp. wenn man einen rotstichiges Grau hat.
Doch was ist die Ursache?
Ein zu hoher Ton- oder Dichtewert im Magenta, ein zu rötliches Cyan, ein ungenügendes Trapping....
Die "Bäcker und Lastkraftwagenfahrer" die heutzutage in den Druckereien an den Maschinen aus Kostengründen stehen, erkennen die Ursachen der offensichtlichen Schwankungen gar nicht mehr. Die machen nur noch das was ihnen das automatischen Farbregelsystem vorschlägt... da sie kaum Ahnung/Ausbildung davon haben, was sie da eigentlich tun!!!
Doch hat das Farbregelsystem die richtige Ursache gefunden?!?
Das Ergebnis liegt dann bei uns zur Ursachenforschung als Druckmusterbewertung vor.
Allerdings ist die Ware dann schon geliefert und befindet sich in den Geschäften oder zu Haus im Briefkasten ;-D)
Gruß Kati
Kriegsy 18:47, 3. Nov. 2010 (CET)Beantworten

Hallo zusammen, der MSD und der PSO sind Richtlinien, Anleitungen mit dem Ziel die Werte der Iso Norm zu erreichen. Beide sind so definiert, das sie Farbschwankungen verfahrensbedingt mit berücksichtigen. Die Ursachen von Farbschwankungen sind nicht mit ein paar Sätzen zu erklären. Es handelt sich um einen dynamischen Prozess, der permanenten Veränderungen unterworfen ist. Deshalb beinhaltet die ISO Norm Toleranzen. Diese Toleranzen sind so gewählt, das 2 Druckereien die den selben Job ISO konform drucken, durchaus sichtbare unterschiedliche Ergebnisse erzielen können. Auch innerhalb der Auflagen kommt es in einem bestimmten Rahmen zu Farbschwankungen Die Farbregelanlagen liefern in den meisten Fällen ( bis auf eine Ausnahme ) keine Diagnose, sondern regeln die Farbe nach vorgegebenen Werten ( LAB Werte, Tonwertzunahme, Farbbalance...) Sie gehen aber nicht der Ursache von Farbschwankungen auf den Grund. Es wird ein bißchen der Eindruck erweckt, das jede Druckerei die nach Iso 12647 , PSO oder MSD druckt, keine Farbschwankungen mehr hat und alle Produkte identisch aussehen. Dem ist leider nicht so. Gruß mrlon (nicht signierter Beitrag von Mrlon23 (Diskussion | Beiträge) 01:44, 21. Nov. 2010 (CET)) Beantworten

FOGRA Bearbeiten

Im Zusammenhang mit ISO 12647 höre ich häufig von FOGRA39 und FOGRA27. Sind das Standard von Fogra und sind diese Standards synonym zu ISO 12647? --Abdull (Diskussion) 16:32, 19. Nov. 2013 (CET)Beantworten