Diskussion:Hoher Filzberg

Letzter Kommentar: vor 13 Jahren von Luasil in Abschnitt Waldsituation am Hohen Filzberg

Waldsituation am Hohen Filzberg Bearbeiten

"... wurde der Fichtenbestand am Hohen Filzberg durch den Borhkenkäfer fast vollständig vernichtet". Das ließe sich verbessern: Der Borkenkäfer ist nicht die Ursache, sondern die Folge des Waldsterbens aufgrund von Trockenheit, saurem Regen und hohen Temperaturen oder von Windwurf. Zudem bleiben hier die abgestorbenen Bäume vor Ort und es wächst ein neuer Wald nach. Ich rege deshalb der Richtigkeit bzw. Vollständigkeit halber an, die oben genannte Formulierung umzuformulieren: "Große Teile des Waldes auf dem Hohen Filzberg wurden durch sauren Regen, Klimaerwärmung und Trockenheit oder Windwurf stark geschwächt und fielen in Folge dem Borkenkäfer zum Opfer. Anstelle des früheren Fichtenwaldes wächst ein Mischwald nach." luasil 14:59, 11. Aug. 2010 (CEST)Beantworten

Für so eine Änderung würde ich aber gerne Quellen sehen. Vor allem weiss ich nicht ob der Einfluss der Klimaerwärmung und Trockenheit wirklich maßgeblich Schaden verursacht haben ( ich vermute mal die Hitzewelle 2003 sollte es aber tun ). Ansonsten wäre die Sache Theoriefindung. Ein anderer Punkt den ich gehört habe ist folgender: Die Bäume in der Gegend sind alle relativ gleich alt ( da gabs 18XX einen Windwurf ). Könnte sein, dass die jetzt halt alle gleichzeitig altern und deswegen schwächer werden (mit Hilfe von saurem Regen u.ä.). Dafür brächte man allerdings auch eine Quelle. -- Vuxi 22:12, 11. Aug. 2010 (CEST)Beantworten
Dazu gibt es zweierlei zu sagen:
1) Entscheidend ist zunächst, wie gesund oder geschwächt ein Baum ist. Dabei kann auch das Alter in der Tat eine Rolle spielen. Bei jungen, gesunden Bäumen hat es der Borkenkäfer schwer, bei geschwächten und / oder alten Bäumen hat er es leichter. Das ist vergleichbar mit dem Zustand des menschlichen Immunsystems und der Anfälligkeit gegenüber Krankheiten. Kommt es zu einer besonders hohen Angriffsdichte durch Borkenkäfer, können auch junge, gesunde Bäume durch den Borkenkäfer absterben, in den meisten Fällen braucht es aber - zumindest als Initialzündung für eine größere Borkenkäferkalamität - eine große Menge an geschwächten oder z.B. durch Windwurf gefällte Bäume. Zur Frage, ob Trockenheit, Klimaerwärmung oder saurer Regen eine Rolle spielen, gibt es zahllose wissenschaftliche Veröffentlichungen. Biologie und Forstwissenschaft wissen seit Langem um diese basalen Zusammenhänge. Das Prinzip ist aber einfach zu erklären: Jede Pflanzenart ist an bestimmte Standorte angepasst. Ändern sich diese Rahmenbedingungen, verschlechtern sich die Lebensbedingungen für die Pflanze und sie wird bei anhaltend anderen Bedingungen geschwächt. Die im Bayerischen Wald betroffenen Fichten in den Hochlagen sind an ein kühles und feuchtes Klima angepasst. Diese Rahmenbedingungen haben sich - was Klima und Niederschlag angeht besonders seit den 90er Jahren - immer mehr verschoben: Die Durchschnittstemperaturen sind wärmer geworden, die Niederschläge weniger. Wenn es regnet, handelt es sich um relativ sauren Regen. Damit haben sich die Standortbedingungen für die bereits gewachsenen Fichten geändert, die Bäume verkraften die neuen Bedingungen schlechter weil daran nicht angepasst und werden in Folge dessen schwächer. In der Konsequenz sind sie damit anfälliger für den Borkenkäfer. Eine andere Konsequenz ist, dass der von Natur aus nachwachsende Wald kein reiner Fichtenwald mehr ist, sondern aus Baumarten besteht, die besser an die neuen Rahmenbedingungen angepasst sind.
2) Die jetzige Darstellung im Artikel ist auch nicht belegt. Da es sich aber um den momentanen Status Quo des Artikels handelt, müsste die im Text getroffene Behauptung zum Borkenkäfer schon jetzt umso dringlicher belegt sein. Es wäre also besser, den Absatz zum Borkenkäfer erstmal ganz zu streichen, solange es keinen durch Quellen gesicherten Stand gibt. Bei den Quellen wiederum könnte die Website des Nationalparks Bayerischer Wald helfen. Der Nationalpark untersucht den betroffenen Wald seit vielen Jahren in einer eigenen Forschungsreihe.
Mein Vorschlag zur Interimsformulierung: "Wie am Lusen und einigen anderen umgebenden Bergen ist der Fichtenbestand am Hohen Filzberg großflächig abgestorben; es wächst ein Mischwald nach." luasil 15:25, 13. Aug. 2010 (CEST)Beantworten