korr

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Das Adjektiv "entjudet" im Satz "...schrieb eine entjudete Musik (zu Shakespeares Ein Sommernachtstraum, als Ersatz für Mendelssohns populäre Bühnenmusik") ist in diesem Kontext gleichermaßen sinnlos wie überflüssig. Sinnlos ist es deswegen, weil ein Komponist genausowenig eine "entjudete" Musik (neu) schreiben wie ein Baumeister ein "entjudetes" oder "judenreines" Haus bauen kann. Überflüssig ist es zudem, weil im angehängten Nachsatz bereits die notwendige Zusatzinfo gegeben wird. Außerdem fehlte in diesem Satz das Wörtchen "er" ("er schrieb"). (nicht signierter Beitrag von M. Torp (Diskussion | Beiträge) 00:22, 29. Jun. 2009 (CEST)) Beantworten

Ich habe im Lemma keinen Hinweis auf die 1994 von seinem Enkel Wolfgang Zilcher gegründete "Hermann Zilcher Gesellschaft" gefunden. (Yeni Cifci) (nicht signierter Beitrag von 2003:66:8807:9C01:CDB6:4087:E76B:5FE4 (Diskussion | Beiträge) 00:07, 7. Dez. 2016 (CET))Beantworten

Unstimmigkeiten durch Änderungen von Andrea1903

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Durch die Änderungen von Adrea1903 waren am 17. Juli '09 einige Unstimmigkeiten in den Artikel gekommen, auf die hier hingewiesen sei:

  • Die Angabe von "Andrea1903", Zilcher habe seine Kantate op. 75 zur Jahrestagung der Reichskulturkammer komponiert, ist durch keine der beiden von ihr angegebenen Quelle (Prieberg u. Wagner) belegt. Die Bezeichnung von op. 75 als "Hymne auf Hitler" ist im übrigen gewagt und nirgends sonst zu finden.
  • Das angegebene Zilcher-Zitat aus der ZfM von 1934 ist - so aus dem Zusammenhang gerissen - mißverständlich. Wenn man dieses Zitat-Bruckstück im Kontext liest, in dem Zilcher es gesagt, hat (und wie es in Priebergs Handbuch nachzulesen ist), ergibt sich ein ganz anderer Sinn. Zilcher ging es um eine Ehrenrettung nicht-politischer Musik, um eine Romantik "auch wenn sie nicht stählern [...], nicht schwerterklingend oder marschstampfend ist." Man könnte Zilchers Statement also auch als - geschickt verpackte - Kritik an dem Musikideal gewisser Nazi-Politiker wie Goebbels (der sich ja eine "stählerne Romantik" wünschte) verstehen!
  • Die Information, Zilcher habe für seine 1940 entstandene Bühnenmusik zum Sommernachtstraum den Mainfränkischen Kulturpreis erhalten, ist nicht durch die beiden Quellen belegt, die Andrea1903 in der entsprechenden Fußnote angegeben hat. Zwar gibt Fred K. Prieberg dies in seinem Handbuch deutsche Musiker 1933-1945 auf S. 7986 an. Doch handelt es sich dabei höchstwahrscheinlich um einen Irrtum Priebergs (dem ich auch schon im Fall Gerhard Frommel etliche Fehler nachweisen konnte, s. Disk. zum Frommel-Artikel). Denn der hinsichtlich Zilcher sorgfältigst recherchierten Studie von Matthias Wagner (im Mainfränkischen Jahrbuch 1998, s. Lit. im Artikel) entnehme ich, dass Zilcher den Mainfränkischen Kulturpreis nur einmal erhielt, und zwar im Jahr 1937. Bis zum Nachweis, dass Priebergs Info wirklich stimmt, sollte daher diese fragwürdige Angabe wieder aus dem Artikel genommen werden.
  • Auch die Info, Zilcher sei von der Spruchkammer zunächst als "Belasteter" und später abschließend als "Mitläufer" eingestuft worden, ist nicht durch die im Artikel angegebene Quelle (wiederum Wagner) belegt. Auf der angegebenen Seite bei Matthias Wagner (S. 123) ist vielmehr zu lesen: "... die oft nachzulesende, aber falsche Aussage, Zilcher sei nach dem Krieg als "Belastet" eingestuft worden. Im Juni 1948 stellten seine Rechtsanwälte [...] den Antrag auf Einstellug des Verfahrens, dem auch stattgegeben wurde. Einer Aktennotiz aus dem Dezember 1948 ist dann zu entnehmen, daß Zilcher vermutlich nur als "Mitläufer" eingestuft worden wäre, wie generell bei inaktiven Parteimitgliedern üblich, denen ansonsten nichts angelastet wurde. Erst auf dieser Grundlage konnten schließlich den Hinterbliebenen die Versorgungsbezüge gewährt werden."

Da ich mich auch schon im Fall des Komponisten Gerhard Frommel um Ausgewogenheit und sachliche Genauigkeit bemüht hatte, was mir einige - dem Schwarz-Weiss-Denken verhaftete - Gutmenschen als "Werbung" angekreiden wollten, sei hier abschließend noch darauf hingewiesen, dass ich mich in der Wikipedia nicht nur für ehemalige NSDAP-Mitglieder eingesetzt habe, sondern auch für die jüdischen Komponisten und Nazi-Opfer Pavel Haas und Bernhard Sekles. Anstatt Wikipedia bei Zilcher oder Frommel mit Unstimmigkeiten, irreführenden Fußnoten und falschen Angaben zu einer diffamierenden Schmähschrift zu machen, sollten bestimmte Leute lieber mal meine Beiträge für jüdische Nazi-Opfer sichten (die im Fall Sekles längere Zeit auf Sichtung warten mussten oder noch warten - Pavel Haas wartet noch immer, schon seit 10 Tagen!). -- M. Torp 03:35, 23. Jul. 2009 (CEST)Beantworten

Da Andrea1903 momentan allem Anschein nach inaktiv ist (letzter Edit 18. Juli 2009), Antwort zu zwei Punkten durch mich.
Betr. der Kantate op. 75: Hier lag tatsächlich eine Ungenauigkeit vor (schon auf meinem Mist gewachsen), die ich jetzt korrigiert habe. Dass diese Kantate eine das NS-System und Hitler verherrlichende Hymne ist, ergibt sich aus dem Text, abgedruckt in Priebergs Handbuch Deutsche Musiker 1933 - 1945, S. 7984. Hier einige Auszüge, damit sich jeder ein Bild machen kann:
„Millionenfach der deutsche Treueschwur, / Herr, Gott, zu Deinem Ohr, Gott zu Deinem Ohr. Schau den Altar, die deutsche Erde Dein“, Ferner: „Vernimm, du starker, deutscher Gott, / was wir von Dir, von Dir erflehn,“ sowie: „(...) Den Führer segne, Herr, des Reiches Hort und Ehr und seine Wehr, dem wir im goldnen Flammenschein, erwacht und ledig aller Schmach, zu neuem großen Tag hier unterm Hakenkreuz die Herzen, unsre Seelen weih'n (...)“
Betr. der Aufführung der Kantate zur Jahrestagung der Reichskulturkammer und der Organisation Kraft durch Freude siehe ein Goebbelszitat 1936: "›Gebet der Jugend von Zilcher‹, hinreißend. Der Führer ist auch davon tief ergriffen." (Zitat bei Ernst Klee, Kulturlexikon, S. 683)
Betr. der Zwangsarbeit nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Dies ging auch aus einer Website im Internet hervor, der jetzt nicht mehr zur Verfügung steht. Ferner stammt die Ergänzung größtenteils von dir [1], wobei sich ein Fehler eingeschlichen hat. 1945 gab es noch keine Spruchkammerverfahren, sondern erst 1946. --Gudrun Meyer 13:50, 24. Jul. 2009 (CEST)Beantworten
Mein Kommentar zur Kantate op. 75 folgt 2 Absätze weiter unten.
Was das Spruchkammerverfahren angeht, ist mir am 11. Juli tatsächlich ein kleiner Fehler unterlaufen. Aber die "Entnazifizierung" war bereits seit April 1945 im Gange und Zilcher bereitete sich schon ab Ende '45 auf das Spruchkammerverfahren vor (Korrespondenz mit seinem Anwalt). Das Verfahren wurde aber eingestellt und - laut Matthias Wagner (Mainfränkisches Jahrbuch Bd. 50) - wurde Zilcher weder als "Belastet" noch als "Mitläufer" eingestuft. Genauer: Das Verfahren wurde 1948 eingestellt und Zilcher insoweit post mortem entlastet, daß den Hinterbliebenen die Versorgungsbezüge gewährt wurden. Meine Fragen bzgl. der durch Andrea1903 verursachten Unstimmigkeiten wurden jetzt weder durch Deinen Beitrag von heute 13:50 noch durch Andreas Statement auf ihrer Disk. (heute nachmittag) beantwortet. Es ging doch darum, daß von Andrea1903 per Fußnoten angegeben Quellen nicht zu ihrem Text paßten, ja z. T. sogar geradezu das Gegenteil bezeugten! Diese Unstimmigkeiten sind leider nach wie vor aktuell und wurden auch nicht durch Deine neuerliche Artikel-Änderung beseitigt. --M. Torp 22:08, 24. Jul. 2009 (CEST) P. S.: Soeben fiel mir noch eine weitere derartige Unstimmigkeit von Andrea1903 auf: Am 16. Juli hat sie die Parteimitgliedsnummer hinzugefügt und dazu Klees Lexikon als Quelle angegeben. Bei Klee sucht man diese Nummer aber vergebens. Nicht nur mir war dieses Detail also verzichtbar erschienen, sondern auch Ernst Klee. Wie ich schon auf Andreas Disk schrieb, halte ich die Parteimitgliedsnummern im Wiki-Kontext zumindest solange für verzichtbar als sie nicht bei allen NSDAP-Mitgliedern genannt werden. Aber ich schrieb ihr auch, daß wenn euch diese Nummer tatsächlich SOO überaus wichtig ist, na dann soll sie halt genannt werden. Ich kann auch damit leben. --M. Torp 22:24, 24. Jul. 2009 (CEST)Beantworten
Die NSDAP-Nummer ist offenbar bei Prieberg zu finden, siehe dieser Edit. Üblicherweise werden die Nummern hier schon angegeben, soweit sie bekannt sind. "... halte ich die Parteimitgliedsnummern im Wiki-Kontext zumindest solange für verzichtbar als sie nicht bei allen NSDAP-Mitgliedern genannt werden." Alle Nummern ergänzen kann man mal für's Jahr 2020 ins Auge fassen, das wird noch eine Weile dauern. --Hozro 23:16, 24. Jul. 2009 (CEST)Beantworten
Dann eben mit Nummer - mir soll's recht sein. Nochmal kurz zu Zilchers Kantate op. 75: Diese war vom Text her fraglos eine Verirrung. Man sollte aber auch erwähnen, daß die Kantate im Jahr 1933 entstand und daß es sich dabei lediglich um eine kleinere Gebrauchsmusik handelte. Solche affirmativen Kantaten wurden 1933 und 1934 massenhaft in Deutschland komponiert. Die Begeisterung für die vermeintliche Rettung aus dem wirtschaftlichen und politischen Chaos war ja damals flächendeckend und hatte die Mehrheit der Deutschen wie ein Rausch ergriffen. Sogar Ausländer wie der amerikanische Avantgarde(!)-Architekt Philip Johnson (1906-2005) wurden davon angesteckt und waren in diesen Jahren regelrecht begeistert vom "deutschen Aufbruch". Schon wenige Jahre später sahen sie dann, daß sie sich getäuscht hatten. Auch Zilcher wurde langsam wieder nüchtern. Nach 1934 (allerspätestens aber nach 1937) hätte er so eine Kantate sicher nicht mehr komponiert. Die Gestapo wird schon ihre Gründe gehabt haben, weshalb sie Zilcher 1938 überwachte... -- M. Torp 00:42, 25. Jul. 2009 (CEST)Beantworten

Eine Antwort zur Art Deiner Bearbeitungen findest Du dort. -- Andrea1903 06:04, 30. Jul. 2009 (CEST)Beantworten

Zu M. Torps Änderung des Artikels vom 28. Juli 2009 und Antwort auf seinen letzten Diskussionsbeitrag

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M. Torps Satz „Die Gestapo wird schon ihre Gründe gehabt haben, weshalb sie Zilcher 1938 überwachte.“ Dieser Satz ist in mehrfacher Hinsicht falsch, siehe später. Mir liegt seit gestern der Artikel von Matthias Wagner, in: Mainfränkisches Jahrbuch 50/1998, S. 114-135 vor. Entgegen M. Torps Behauptung ist Wagners Artikel nicht sorgfältig recherchiert, sondern teilweise fehlerhaft und stellt den Versuch dar, Zilchers Rolle in der NS-Zeit zu verharmlosen. Hier einige Beispiele aus Wagners Artikel:

  1. Sämtliche verfälschende Darstellungen der Kantate op. 75 (S. 120), die M. Torp in seiner Artikelbearbeitung vom 16. Juli ungeprüft übernommen hatte, stammten aus diesem Artikel (inzwischen im WP-Artikel korrigiert). Entgegen Wagners Behauptung wurde die Kantate auch nicht in Berlin, sondern im November 1935 unter Zilchers Leitung im Rahmen einer Rundfunksendung uraufgeführt. (wurde inzwischen korrigiert)
  2. Bei der auf S. 120 behaupteten Gestapoüberwachung handelte es sich um eine zweimonatige Kontrolle der eingehenden Privatpost an Zilcher und seine Frau, nicht aber eine Kontrolle seiner eigenen Briefe. Ferner fand diese Überwachung nicht, wie auf S. 120 behauptet, 1938 statt, sondern in der Zeit vom 18. März bis 18. Mai 1936, siehe Abbildung 6, S. 135, auf die Wagner verweist. M. Torp hat diesen Datumsfehler ungeprüft übernommen.
  3. Zilchers Mitgliedschaft im Nationalsozialistischen Kraftfahrkorps (NSKK) wird zwar von Wagner in Fußnote 77 auf S. 127 erwähnt, nicht aber seine Mitgliedschaft im Kampfbund für deutsche Kultur.
  4. Kein Fehler, sondern Fakt: Die Mitgliedschaft in der NSDAP ist auf den 1. Mai 1933 datiert, so auch Prieberg. Zilchers Parteieintritt wird von Wagner folgendermaßen beschrieben (Zitat, S.118): „Deshalb kam er erst nach Absprache mit seinen Kollegen 1935 der Forderung Bürgermeister Dengels nach, der NSDAP beizutreten.“ Hier könnte Wagner recht haben, siehe Fußnote 77 (S.127), mit Berufung auf Spruchkammerakte Z2013/48 (Zitat): „Zilcher meldete sich 1935 in die Partei an, bekam aber erst 1937 das Parteibuch, das dann auf 1.5.33 zurückdatiert wurde; 2 Jahre war er auch förderndes Mitglied im NSKK, da er seiner Verpflichtung nachkam, einer Nebenorganisation beizutreten.“ (Zitat Ende) Eigene Anmerkung: Für einen späteren Parteieintritt und eine Rückdatierung spräche zusätzlich die hohe Parteinummer 3.561.191 und die Mitglieder-Aufnahmesperre der NSDAP vom 1. Mai 1933 bis 1937. So wurden 1937 zunächst nur solche Personen aufgenommen, die bereits in anderen NS-Organisationen tätig waren, Details hierzu nachzulesen bei Wolfgang Benz (Hg): Wie wurde man Parteigenosse, Beitrag von Juliane Wetzel, S. 76. Ich werde dies also dementsprechend korrigieren, ebenso wie den Fehler mit der Spruchkammer.

Die von M. Torp eingebrachte Anekdote mit dem „Reichseinheitsstil“ stammt aus einem nicht für den Buchhandel bestimmten Büchlein vom Herbst 1980 „für Freunde des Hauses“, das Zilcher zu seinem 100. Geburtstag gewidmet war. Dieses Buch, das mir trotzdem vorliegt, hat den Titel Hermann Zilcher 1881-1948. Heiteres aus einem Würzburger Künstlerleben. Erlebt, gesammelt und niedergeschrieben von Hans Schneider, ohne Seitennummerierung. Die Anekdote lautet (Zitat): „Als Staatsbeamter und Organisator des Mozartfestes muss sich auch Zilcher in den Jahren 1933-45 mit den Machthabern arrangieren. Unerschrocken auch hier: Aus einer Lehrerkonferenz im »Dritten Reich« ist aus unverdächtiger Quelle folgende Beurteilung überliefert: »Meine Herren, wir wollen Gott danken, daß der Führer sich in erster Linie für Architektur und Malerei interessiert. Wäre er musikalisch, so bekämen wir den Reichs-Einheitskompositionsstil!« Der Lehrkörper hält zu ihm.“ (Zitat Ende) Hierzu folgendes:

  1. Ein Anekdotenbuch ist niemals eine zuverlässige, zitierfähige Quelle.
  2. Im Buch steht keine Zeitangabe, zu welchem Zeitpunkt dies Zilcher gesagt haben soll, außer dass es in der NS-Zeit war. Die Erstellung eines Zusammenhangs mit der Gestapoüberwachung ist eine freie Erfindung von M. Torp und eine unzulässige Verknüpfung.
  3. Auch die in der Fußnote angegebene Seitenzahl 34 ist eine Erfindung M. Torps. Beim Durchzählen komme ich auf Seite 18.

Weiteres zu M. Torps Artikelbearbeitung und der Anmerkung zu Zilchers Mitgliedschaft im Kampfbund für deutsche Kultur und in der NSDAP (Zitat aus M. Torps Bearbeitung): „Doch gibt es keine Belege dafür, dass er in diesen Organisationen auch politisch aktiv geworden wäre. Auch ist keine einzige antisemitische Aussage Zilchers überliefert.“ Hierzu bedarf es keiner überlieferten antisemitischen Äußerung. Durch die Mitgliedschaft in NS-Organisationen hat Zilcher deren antisemitische Ziele mitgetragen, wie 1933 die Entlassung des „halbjüdischen“ Professors Rudolf Lindner und 1937 die Entlassung Willy Schallers, der mit einer Jüdin verheiratet war. Ferner beteiligte sich Zilcher am 5. Mai 1933 an einer Denunziation gegen Fritz Jöde in der AMZ (Prieberg, Handbuch, S. 7983, vollständiger Wortlaut auf S. 3431-3432)
Wagner schreibt im Artikel, dass Zilcher zunächst (Zitat S. 120) „sichtlich erleichtert über eine nun stabile Regierung und neue Aufbruchsstimmung“ war. Ferner war Zilcher nach Wagner von 1. November 1939 bis 31. Dezember 1941 „ehrenamtlicher Ratsherr für die NSDAP“ (Wagner S. 121, sowie Fußnote 119, S. 129). Also hat sich Zilcher durchaus politisch betätigt, auch wenn Wagner schreibt, dass sich Zilcher laut den Ratsprotokollen lediglich auf Belange der städtischen Musikausbildung bezog. Der Satz ist also ersatzlos zu streichen, da er nicht zutrifft.

Hier muss viel im Artikel geändert werden. Ich werde zunächst die offensichtlichsten Fehler korrigieren, auch den bereits in meinem vorigen Diskussionsbeitrag erwähnten Fehler mit der Spruchkammer. --Gudrun Meyer 22:54, 5. Aug. 2009 (CEST)Beantworten

Begründung meiner Kürzung des Beitrags von M. Klubertanz

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Hier war vieles unbelegt, Theoriefindung und Doppelmoppel (Pleonasmus). Auch die Vergleiche Zilchers mit jüdischen Komponisten, Bartok und Hindemith tragen nichts zur Charakterisierung von Zilchers Stil bei. Bitte zukünftig den enzyklopädischen Stil wahren. Grüße von --Gudrun Meyer 15:26, 7. Aug. 2009 (CEST)Beantworten

Antwort und Fragen an Gudrun Meyer

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Hallo Gudrun, die Anekdote mit dem "Reichs-Einheitskompositionsstil" steht nach meiner Seitenzählung in Schneiders Büchlein auf Seite 14. Aus Versehen habe ich aus der 1 eine 3 gemacht, wofür ich um Entschuldigung bitte. Dasselbe Zilcher-Zitat ist aber nochmals publiziert worden; und zwar in der Zilcher-Monographie (Tutzing 1999) - hier dann tatsächlich auf Seite 34. Von daher wäre es wohl doch zitationsfähig, auch im WP-Kontext. Sinngemäß steht dasselbe zusätzlich noch in M. Wagners Essay (im Mainfränkischen Jahrbuch, Bd, 50, 1998) auf S. 118: "Zilcher wollte aber [...] einer drohenden >Reichsverbindlichen Deutschen Einheitsmusik< vorbeugen." In der entsprechenden Fußnote verweist Wagner auf die Primärquelle ANA 458/B5 in der BSB (Bayerische Staatsbibliothek). Dort schreibt Zilcher (am 28. 7. 1934): "Heute hat es den Anschein, also ob die Musik erzogen werden sollte [...] Dann gibt es aber eine kommandierte >Reichsverbindliche Deutsche Einheitsmusik<." Er führt dann weiter aus, dass das fatal wäre für das Musikleben und dass, "was bisher das deutsche Kunstschaffen groß und für die ganze Welt bedeutend machte, das bunte, vielgestaltige, persönliche Schaffen (der dazu Geborenen)" dann gefährdet wäre.

Einerseits schreibst Du, Wagners Artikel sei "nicht sorgfältig recherchiert", andererseits schlachtest Du diese Quelle dann aber doch ausgiebig aus. Du wirfst Wagner zudem vor, sein Aufsatz verharmlose Zilchers Rolle in der NS-Zeit. Aber Du verfährst dann bei der Ausnutzung seines Essays so, dass von Neutralität der Darstellung bei Deinen Beiträgen in vielen Fällen erst recht nicht gesprochen werden kann. Was Wagners Beurteilung der Kantate op. 75 angeht, ist diese zugegebenermaßen etwas zu positiv (für Zilcher) geraten bzw. ergänzungsbedürftig, aber Du verschweigst dann, dass Zilcher im NSKK nur 2 Jahre Mitglied war; auch vermisse ich bei Dir Wagners Info, Zilcher sei mit seinem Beitritt zum NSKK "seiner Verpflichtung nachgekommen, einer Nebenorganisation beizutreten." (Wagner, S. 127, Fußnote 77). Hinsichtlich Zilchers Gestapo-Überwachung unterstreichst Du, seine Post sei lediglich 2 Monate lang kontrolliert worden. Hier vergisst Du auch nicht hinzuzufügen, dass nur "Zilchers eingehende Privatpost" betroffen war und fügst dann überflüssiger bzw. "doppelmoppelnderweise" noch hinzu "nicht aber seine eigenen Briefe" (solche Pleonasmen passieren Dir übrigens häufiger, wenn es darum geht, die aus Deiner Sicht "bösen Menschen" möglichst weitgehend herabzusetzen, s. Frommel-Disk.) - umso merkwürdiger, dass Du dann andere Leute (z. B. M.Klubertanz oder mich) des "Pleonasmus'" bezichtigst. Deine Korrektur meiner Übernahme von Wagners falscher Jahreszahl bzgl. Gestapo-Überwachung (1936 statt 1938) ist andererseits ebenso zu begrüssen wie die Präzisierung der Datierung der Aufnahme in die Partei.

Fragen: 1.) Wo ist belegt, dass Zilcher im KfdK aktiv geworden wäre (wie von Dir unterstellt)?

2.) Warum erwähnst Du (oben, auf dieser Disk.) die bei Wagner nachzulesende Entlassung der Professoren Lindner und Schaller, unterschlägst aber gleichzeitig Wagners Erklärung dazu? Diese steht im Mainfränk. Jahrb./50, S. 122: "Dies kann aber Zilcher in beiden Fällen aufgrund der Aktenlage nachweislich nicht angelastet werden, denn im Rahmen des am 7. 4. 1933 erlassenen Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums wurden beide [Lindner und Schaller] vom bayerischen Reichsstatthalter Ritter v. Epp, nicht jedoch von Zilcher, aus ihrer Lehrtätigkeit entlassen [...] Zilcher setzte sich sogar für den Verbleib von Lindner an der Schule ein, was einem Gesprächsprotokoll vom 25. 8. 1933 zu entnehmen ist, das eine dortige Unterredung mit Zilcher über eine >Belassung des nicht arischen Studienprofessors Lindner< im Amte dokumentiert. Außerdem bewertete er beide Professoren als >hervorragend< in den jährlich geforderten Beurteilungen an das Ministerium" (es folgt Wagners Fußnote mit belegenden Primärquellen aus dem Bayerischen Haupt-Staatsarchiv). Diese wichtige, von Dir unterschlagene Information ist ein weiteres Indiz dafür, dass Zilcher - trotz Mitgliedschaft in NSDAP und KfdK - eben KEIN Antisemit war. Auch seine vielfach dokumentierte Hochschätzung der Musik Mendelssohns spricht dafür. Und, wie gesagt: es ist auch keine einzige antisemitische Äußerung Zilchers überliefert. Bei M. Wagner (Mainfränk. Jb./50, S. 117 + Fußnote 63) ist nachzulesen, dass Zilchers jüdischer Schüler Norbert Glanzberg sich noch 1998 in Würzburg "in großer Anerkennung seines Lehrers Hermann Zilchers" erinnert hat (Glanzberg war 1934 vor den Nazis nach Paris geflohen) - s. entsprechende Info auch Zilcher-Monographie S. 35.

3.) Warum ignorierst Du Wagners Erklärung, "den Kompositionsauftrag dazu [Musik zu Shakespeares Sommernachtstraum] lehnte Zilcher zunächst ab, da die Fassung von Mendelssohn-Bartholdy künstlerisch nicht zu überbieten sei" -? Deine stattdessen wieder in den WP-Artikel eingesetzte Behauptung ("1940 schrieb Zilcher [...] eine Bühnenmusik zu Shakespeares Ein Sommernachtstraum als Ersatz für die in der NS-Zeit verbotene Bühnenmusik von Felix Mendelssohn Bartholdy") übersieht, dass die von den braunen Machthabern gewünschte Ersatzmusik bereits vorher (1939) von Carl Orff geschaffen worden war (vgl. Fred K. Prieberg: Musik im NS-Staat, Frankfurt/M. 1982, S. 158 ff.). Und schon vor Orff hatten Dutzende Komponisten sich - mit mässigem Erfolg - an einer entsprechenden "Ersatzmusik" versucht. Man könnte Zilchers Neukompomsition einer Sommernachtstraum-Musik also genauso gut als Versuch bezeichnen, Orffs einschlägige Bühnenmusik zu ersetzen. Prieberg weist (auf S. 146 f.) übrigens darauf hin, dass auch vor 1933 und nach 1945 Begleitmusiken zum Sommernachtstraum komponiert wurden (z. B. 1924 von B. Paumgartner, 1925 von Chr. Lahusen oder 1926 von E. Krenek). Und schließlich ist Wagners Erklärung, Zilchers Neukomposition von 1940 sei als Ergänzung seiner früheren Kompositionen zu den Bühnenstücken von Shakespeare zu betrachten, so abwegig nicht: Zilcher hat Bühnenmusiken zu folgenden weiteren Shakespeare-Stücken komponiert: Wie es euch gefällt (1917), Wintermärchen (1918), Die widerspenstige Zähmung (1926) und Komödie der Irrungen (1933).

4.) Warum übernimmst Du Wagners Entdeckung, dass Zilchers 1939-41 ehrenamtlicher Ratsherr der NSDAP war, läßt aber gleichzeitig Wagners Info weg, derzufolge dies sei eine Berufung gewesen, "die nach aktueller Gesetzeslage nicht abgelehnt werden konnte" -?

5.) Warum hast Du meine Formulierung im WP-Artikel überschrieben, in der ich erläutert hatte, dass Zilcher 1934 das von Goebbels propagierte NS-Musikideal einer "Stählernen Romantik" kritisiert hat? Sind Dir womöglich Goebbels' einschlägige Äußerungen unbekannt? In seiner Rede zur Eröffnung der Reichskulturkammer am 15. Nov. 1933 (publiziert in: Signale für die musikalische Welt XCI/47, 780) beschrieb Goebbels sein Ideal mit folgenden Worten: "Es ist eine stählerne Romantik, die sich nicht vor der Härte des Daseins versteckt oder ihr in blauen Fernen zu entrinnen trachtet..." Wenn Du nun das entsprechende Zilcher-Zitat (das Du zum Glück noch im WP-Art. stehengelassen hast) dagegen hältst, wirst auch Du einsehen müssen, dass ich in diesem Punkt recht hatte.

Sofern Du meine oben stehenden Einwände nicht widerlegen bzw. die Dir gestellten Fragen nicht beantworten kannst, werde ich den Artikel in den entsprechenden Punkten wieder gerade rücken. Momentan befindet er sich aufgrund Deiner neuerlichen Bearbeitungen wieder in Schieflage. Gruß,-- M. Torp 02:07, 13. Aug. 2009 (CEST)Beantworten

Antworten: Zu deiner Einleitung. Eine Anekdote, die du nicht als solche gekennzeichnet hast, wird auch durch Zitieren in einer Monographie nicht wahrer und hat nichts in einer Enzyklopädie zu suchen. Du hast in zwei Versionen versucht, die Zilcher-Biographie zu beschönigen und Zilchers NS-Verstrickung zu vertuschen. Mit der Verknüpfung der Anekdote mit Zilchers Gestapoüberwachung hast du bewusst Fakten entstellt. Selbst wenn Zilcher nur zwei Jahre im NSKK gewesen sein sollte, genügt das. Durch die Mitgliedschaft in Rosenbergs Kampfbund war Zilcher sowieso bereits in einer NS-Organisation. Generell stellt Wagners Artikel einen der vielen vergeblichen Versuche dar, Zilchers unrühmliche Rolle in der NS-Zeit herunterzuspielen. Nach dem Gestaposchreiben wurde nicht Zilcher überwacht, sondern nur seine eingehende Post, was ich mit dem angeblichen Pleonasmus verdeutlicht habe.
Zu deinen Fragen:
  1. Die Mitgliedschaft im Kampfbund genügt. Ferner beteiligte sich Zilcher im Mai 1933 durch seine Unterschrift an der Denunziation und der Forderung der Entlassung von Fritz Jöde in der AMZ LX18, 5. Mai 1933, S. 253, nachzulesen bei Prieberg, S. 3431f, was ich nicht in den Artikel geschrieben habe, um ihn nicht unnötig aufzublähen.
  2. Zilcher hätte bei der eindeutigen, von Anfang an antijüdischen Politik der NS-Machthaber auch zurücktreten und/oder emigrieren können, was nicht der Fall war.
  3. Da widersprichst du dir selbst. Mein Wortlaut ist völlig neutral. Unter uns: Ich habe auch gelesen, dass es mit Akkordeon war, was bei der Rüpelmusik gut passen würde (siehe Bergs Wozzeck). Die angebliche jahrelange Weigerung Zilchers, eine Ersatzmusik zu schreiben, wurde nicht durch Wagner belegt, sondern nur, dass Zilcher auch weitere Bühnenmusiken zu Shakespeare geschrieben hat.
  4. „Die aktuelle Gesetzeslage“ ist unerheblich, entscheidend ist seine Berufung, die nicht erfolgt wäre, wenn sich Zilcher zuvor als Anti-Nazi geoutet hätte. Demnach hat die Gesetzeslage nichts im Artikel zu suchen.
  5. Zilcher hat nicht Goebbels’ Musikideal einer „Stählernen Musik“ kritisiert, sondern die absolute Musik als Alternative dagegengestellt und geschrieben, dass auch diese vom NS-Staat gefördert werden müsste. Beim Zitieren hattest du das „ABER: selbst“ (was eine eindeutige Gegenüberstellung ist) unterschlagen. Ich habe es jetzt im Zitat ergänzt.

Fehler im jetzigen Artikel konntest du mir nicht nachweisen. Daher möchte ich dich bitten, nicht mehr in dem Zilcher-Artikel zu editieren. --Gudrun Meyer 12:55, 13. Aug. 2009 (CEST)Beantworten

Entschuldigt, daß ich mich hier einmische und ich will auch niemanden ärgern, aber ich wundere mich doch sehr über „Zilcher hätte … auch zurücktreten und/oder emigrieren können, was nicht der Fall war“ und „ … entscheidend ist seine Berufung, die nicht erfolgt wäre, wenn sich Zilcher zuvor als Anti-Nazi geoutet hätte“. Es ist nicht unsere Aufgabe darüber zu befinden, was jemand besser oder anders hätte machen können. Wir beschreiben hier ganz neutral was war und belegbar ist. Urteile oder Wertungen überlassen wir doch bitte anderen. Zilcher hat sich so entschieden, wie er es tat und das kann und soll man neutral darstellen. Ob wir das gut finden oder nicht, spielt hier in einer Enzyklopädie keine Rolle. --Henriette 13:25, 13. Aug. 2009 (CEST)Beantworten


Hallo Gudrun Meyer! Ich möchte daran erinnern, dass auch Leute wie Goerdeler oder Stauffenberg nicht zurückgetreten und/oder emigriert sind (trotz der von Anfang an antijüdischen Politik der NS-Machthaber). Andererseits liegt es mir aber auch fern, Zilcher zum Widerstandskämpfer hochzuidealisieren. Sofern die von Dir und anderen eingefügten belastenden Infos den Tatsachen entsprechen und die Darstellung insgesamt ausgewogen ist, bin ich ganz mit Dir auf einer Linie. Aber von Ausgewogenheit kann momentan im WP-Artikel eben leider noch nicht die Rede sein. Warum stellst Du das Zilcher-Zitat bzgl. Reichs-Einheitskompositions-Stil ständig als unglaubwürdige "Anekdote" dar? Dass es glaubwürdig ist, kann man auch aus der von mir oben erwähnten Zusatzquelle aus der Bayerischen Staatsbibliothek (ANA 458/B5) ersehen. Wenn ich in den von Dir inzwischen überarbeiteten Artikel-Versionen mal etwas beschönigt haben sollte, so ist das natürlich anfechtbar (bzgl. der Kantate op. 75 habe ich das auch eingesehen, s. o.). Deine auf Klee zurückgehende, einseitig negative Verzeichnung des Artikels hat mich zum Gegensteuern veranlasst, und dabei bin ich punktuell auch mal etwas zu weit gegangen - sorry. Dennoch bleibe ich dabei: auch in der jetzigen Form ist der Artikel immernoch in diffamierender Schieflage.

Zu der Kritik an Jöde in der AMZ vom 18. 5. '33, die auch von Zilcher unterschrieben wurde, hier nur soviel: Jöde vertrat als Kopf der "Jugendbewegung" (die ja dann sehr schnell und widerstandslos in der HJ aufging) das Ideal einer "Gemeinschaftsmusik", die von individualistischen Komponisten wie Zilcher oder Pfitzner wegen ihres kollektivistischen Ansatzes als Bedrohung empfunden wurde. Dass von diesen Anhängern des romantischen Genie-Begriffs ein Zusammenhang mit dem Bolschewismus gesehen wurde, war musikphilosophisch bzw. musiksoziologisch durchaus naheliegend, traf im Fall Jöde freilich nicht zu. Daher war es ihm dann ja auch ein leichtes, diese unqualifizierte Attacke zu kontern. Jöde schrieb damals zu seiner Rechtfertigung in der ZfM (vom 6. 6. 33): "Meine Arbeit steht auf dem Boden des deutschen Volkstums [...] Ich begrüße darum die neue völische Bewegung und stelle ihr meine ganze Kraft zur Verfügung [...] insbesondere weise ich darauf hin, daß ich nie einer Partei gedient habe, die Blut und Boden des deutschen Volkstums ableugnete. Dem Marxismus habe ich weder in der SPD noch in der KPD angehört." Dafür gehörte dann auch Jöde später (ab dem 1. 1. 1940) der NSDAP an. Aber ich will Jöde nun deswegen nicht verurteilen. Ein gläubiger Nazi oder gar Antisemit war er gewiss genauso wenig wie Eduard Erdmann, Edgar Rabsch, Gerhard Frommel oder eben Hermann Zilcher. Was Punkt 3 meines obigen Fragenkatalogs angeht, kann ich keinen Widerspruch in meiner Argumentation erkennen. Und was Zilchers Kritik von Goebbels' Ideal einer "Stählernen Romantik" betrifft, so mußt Du wohl nochmal etwas genauer Zilchers Formulierung (und Goebbels - von mir oben zitierte - Aussage) lesen. Es ging hier eben nicht nur um politische versus absolute Musik, sondern um Zilchers vorbeugende (und wirklich geschickt verpackte!) Kritik an einem "Reichs-Einheitskompositionsstil" im Sinne einer "Stählernen Romantik". Deine Hinzufügung (des "ABER: selbst") ändert daran überhaupt nichts. Bitte versuche doch mal, die NS-Thematik dialektisch und unparteiisch zu betrachten. Wikipedia ist schließlich keine Anklageschrift oder Werkzeug zur Diffamierung. Gruss, -- M. Torp 15:11, 13. Aug. 2009 (CEST)Beantworten

Antwort zu deinen letzten Ausführungen (3571 Bites). Zilcher unterschrieb ein Pamphlet der Nazis mit einer Diffamierung Jödes. Wie sich Jöde dagegen wehrte, ist nicht Gegenstand des Artikels über Zilcher.
Die Weglassung des „ABER: selbst“ in dem Zitat war sinnentstellend und damit wertend, um das Gegenteil zu beweisen. Anschließend steht nämlich, dass Zilcher eine staatlich gelenkte Musikpolitik wünschte, indem er von einem „Geisteskampf unseres Volkes“ sprach und davon, dass „der Staat positiv eingreifen“ muss, „indem er anerkannt Gutes fördert und beschützt“.
Ferner unterscheidet die WP Anekdoten von Zitaten. Schneider berief sich in diesem Fall auf das Hörensagen. Es ist also kein Zitat, auch wenn es in einen anderen Beitrag übernommen wurde. Solche bewussten Fehlinformationen werden normalerweise in der WP mit Benutzersperren geahndet.
Du hast leider scheinbar noch immer nicht verstanden, in welcher Form enzyklopädische Artikel erstellt werden sollten. Siehe auch Henriettes Beitrag weiter oben, dass Fakten und keine Wertungen in einen Artikel gehören. Dies solltest du bitte beherzigen und nicht länger versuchen, die NS-Vergangenheit einiger Komponisten zu verharmlosen und zu vertuschen.
Ferner eine Präzisierung auf Henriettes Einwand zu Punkt 4, durch den BK mit M. Torps Beitrag nicht mehr geschrieben. Bei Punkt 4 beschönigt Wagner eindeutig. Gegner des Nationalsozialismus wurden nicht in Stadträte berufen, sondern daraus entfernt, was ich gerne anhand von Beispielen belege. --Gudrun Meyer 17:38, 13. Aug. 2009 (CEST)Beantworten
Ich habe Hermann Zilcher weder als Widerstandskämpfer noch als "Gegner des Nationalsozialismus" bezeichnet. Er war vielmehr ein Vollblutmusiker, der unpolitisch dachte und ansonsten ein Patriot im Sinne des 19. Jh., also mit gefühlsmäßig nationaler Einstellung. Außerdem war er Freimaurer (vgl. Fußnote 22 auf S. 125 in Wagners Aufsatz). Seine Mitgliedschaft in der NSDAP war insofern pragmatisch motiviert, als es ihm in erster Linie darum ging, seine leitende Stellung im Musikleben (vor allem Würzburgs) zu halten. Hinzu kam ein gewisser Druck, der wegen seiner Freimaurer-Mitgliedschaft auf ihn ausgeübt wurde.
Die publizistische Attacke gegen Fritz Jöde ("arbeitet auf Nivellierung im kollektivistischen Sinne hin") war kein Pamphlet der Nazis. Erstens hatte Jöde auch in nationalsozialistischen Kreisen Befürworter wie R. Eichenauer, E. Krieck und H. Wirth (s. Prieberg-Handbuch S. 3431) und zweitens waren auch Nicht-Nazis wie Pfitzner unter den Unterzeichnern (dass Pfitzner, der nie Mitglied der NSDAP war und dessen beste Freunde fast ausnahmslos Juden waren, sich dann nach 1945 durch seine "Glosse zum II. Weltkrieg" zum Nationalsozialisten machte, steht auf einem anderen Blatt). --M. Torp 11:11, 14. Aug. 2009 (CEST)Beantworten
Bitte keine artikelfernen Beiträge und leicht widerlegbaren Behauptungen, wie dass Pfitzner kein Antisemit war (Siehe beispielsweise ein Zitat Pfitzners von 1938, Prieberg: Handbuch Deutsche Musiker S. 5215−5216). Langsam erinnert die Diskussion an ein Wagenrad. Alles dreht sich im Kreis. Zu Zilchers früherer Mitgliedschaft in einer Freimaurerloge. Falls dies zutrifft und es bekannt geworden wäre, wäre Zilcher niemals in die NSDAP aufgenommen, sondern ganz im Gegenteil ausgeschlossen worden. --Gudrun Meyer 12:56, 14. Aug. 2009 (CEST)Beantworten
Freimaurer & NSDAP: Jein. Es gab mit Arthur Greiser einen Gauleiter, der zuvor Freimaurer war. Siehe auch hier. Schaut man sich die Artikel durch, war das durchaus ein Ausschlussgrund, aber nicht immer. --Hozro 14:12, 14. Aug. 2009 (CEST)Beantworten
In diesem Fall muss aus Hozros "Jein" ein klares "Ja" gemacht werden: Zilcher war Mitglied der Freimaurer-Loge "Sokrates" in Frankfurt/M. (s. auch Dokument im Bayerischen Haupt-Staatsarchiv: OMGBy 10/48-2/1). -- M. Torp 15:27, 14. Aug. 2009 (CEST)Beantworten
Du hast scheinbar nicht verstanden. Nur wenige ehemalige Freimaurer schafften es, in die NSDAP aufgenommen zu werden, sie mussten schon eine eindeutige nationalsozialistische Gesinnung zeigen, wie beispielsweise Hugo Dingler, ein überzeugter Nazi, auf ausdrücklichen Befehl Hitlers von 1940. Die Logenmitgliedschaft werde ich im Artikel ergänzen. --Gudrun Meyer 16:03, 14. Aug. 2009 (CEST)Beantworten

Hallo Gudrun Meyer, wie gut bzw. schlecht Du Dich auch bzgl. dieses Themas auskennst, ließ ja bereits Dein Diskussionsbeitrag von heute 12:56 h erahnen. In vielen Fällen lagen die Dinge anders als Du es gern unterstellen möchtest, z. B. bei den ehemaligen Freimaurern und späteren NSDAP-Mitgliedern Wilhelm Gräfer, Richard Markert oder eben Hermann Zilcher. Frage am Rande: Hast Du inzwischen eigentlich die wichtigste Literatur über Zilcher (die von Barbara Haas u. a. hrsg. Monographie) rezipiert? Auch was das Thema Pfitzner und Antisemitismus angeht, ist die Wahrheit entschieden komplizierter als Du offenbar annimmst. In derselben Pfitzner-Schrift, aus der Prieberg an der von Dir angegebenen Stelle zitiert, schreibt Pfitzner u. a. (Gesammelte Schriften Bd. 2, Augsburg 1926, S.244): "Ich sage international-jüdisch, meine also nicht die Juden, als Individuen"; oder an anderer Stelle: "Der Antisemitismus schlechthin und als Haßgefühl ist durchaus abzulehnen." (Pfitzner in: Sämtliche Schriften IV, Tutzing 1987, S. 320). Bis zu seiner kurz nach Kriegsende verfaßten "Glosse zum II. Weltkrieg" hat Pfitzner sich nie als rassistischer Antisemit oder gar gläubiger Nationalsozialist geäußert. Um Pfitzners - zugegebenermaßen schwer nachvollziehbaren - Begriff des "Judentums" (den er übrigens von seinem jüdischen(!) Freund Paul Cossmann übernommen hatte) wenigstens einigermaßen zu verstehen, muß man sich schon die Mühe machen, Pfitzners einschlägige Schriften zu lesen - oder zumindest gute Bücher über dieses Thema (das beste bislang ist von Sabine Busch: Hans Pfitzner und der Nationalsozialismus, Stuttgart/Weimar 2001). Mit Prieberg und Klee kommt man hier - wie auch bei Zilcher, Frommel u. v. a. - nicht weit. Gruß, -- M. Torp 22:58, 14. Aug. 2009 (CEST)Beantworten

Nochmalige Bitte, Diskussionen auf den Artikelinhalt zu beschränken und WP:KPA zu beachten. Deinen Beitrag zu Pfitzner kannst du in der dortigen Artikeldiskussion bringen. Hier gehört er nicht hin. --Gudrun Meyer 23:55, 14. Aug. 2009 (CEST)Beantworten
Liebe Gudrun, Pfitzner hast Du selbst ins Spiel gebracht! (Zitat) „Bitte keine artikelfernen Beiträge und leicht widerlegbaren Behauptungen, wie dass Pfitzner kein Antisemit war (Siehe beispielsweise ein Zitat Pfitzners von 1938, Prieberg: Handbuch Deutsche Musiker S. 5215−5216).“ Entweder Du hältst Dich an das, was Du von anderen forderst oder Du führst Diskussion, die Du selber angetreten hast, auch zu Ende. Und was „Nur wenige ehemalige Freimaurer schafften es, in die NSDAP aufgenommen zu werden, sie mussten schon eine eindeutige nationalsozialistische Gesinnung zeigen, wie beispielsweise Hugo Dingler, ein überzeugter Nazi, auf ausdrücklichen Befehl Hitlers von 1940.“ angeht: Eine Enzyklopädie (und Wikipedia schon mal überhaupt nicht!) ist nicht der Ort mit Wahrscheinlichkeiten und persönlichen Einschätzungen zu argumentieren. Wenn Du in den Artikel schreiben willst, daß XY ein strammer Nazi war, dann ist das bitteschön anhand reputabler Literatur zweifelsfrei nachzuweisen. Wenn die Literatur das nicht hergibt, dann sind Ableitungen a la „bei anderen war das ja auch nicht so“ schlicht und einfach unzulässig. Derlei Interpretaionen sind Theoriefindung – und damit in der WP unerwünscht. --Henriette 01:57, 15. Aug. 2009 (CEST)Beantworten
Liebe Henriette. Du irrst. Nicht ich habe Pfitzner ins Spiel gebracht, sondern M. Torp, vier Zeilen über diesem Zitat. --Gudrun Meyer 17:19, 15. Aug. 2009 (CEST)Beantworten
PS. Betr. Jöde. Dieses, von Prieberg als „Anbiederung“ bezeichnete Pamphlet erschien zuerst im NS-Kurier Stuttgart, und dann erst in der AMZ. (Prieberg S. 3432).
PPS. Kurzantwort an Henriette und M. Torp zu den von Hozro verlinkten WP-Artikeln betr. Logenzugehörigkeit: Gerhard Krüger (NS-Funktionär) war erst in der Nachkriegszeit Freimaurer. Hermann Rauschning wurde, ebenso wie Greiser, in der freien Stadt Danzig NSDAP-Mitglied, trat später aus der NSDAP aus und emigrierte, Karl Gronau wurde 1938 aus der NSDAP ausgeschlossen, weil er seine frühere Logenzugehörigkeit verschwiegen hatte. Ebenso wurde Wilhelm Gräfer aus der Partei ausgeschlossen, aber später wieder aufgenommen. --Gudrun Meyer 19:47, 15. Aug. 2009 (CEST)Beantworten
Ja, sorry: Betreffend Pfitzner hatte nicht weit genug zurückgelesen. Nur frage ich mich gerade, was Krüger, Rauschning und Gronau speziell mit Zilcher zu tun haben – kam nicht von Dir das Diktum „Diskussionen auf den Artikelinhalt zu beschränken“?! --Henriette 09:27, 16. Aug. 2009 (CEST)Beantworten
Hallo Gudrun Meyer, aus der Tatsache der Erstveröffentlichung der Kritik an Jöde im Stuttgarter "NS-Kurier" kann man weder schliessen, dass alle Unterzeichner (Prieberg nennt neben Zilcher 34 weitere Namen und schreibt dazu "u. a.") gläubige Nationalsozialisten waren, noch dass alle Unterzeichner vorher über das Publikationsorgan in Kenntnis gesetzt worden sind.
Ich werde nachher den von Dir sinnentstellten Satz zu Zilchers Kritik an Goebbels' Ideal der "stählernen Romantik" korrigieren (meine entsprechende Begründung s. o.) und bitte Dich, das zu akzeptieren - und nicht wieder ohne stichhaltige Widerlegung zu revertieren oder inhaltlich zu verunstalten. -- M. Torp 14:32, 16. Aug. 2009 (CEST)Beantworten
Zu deinem dritten Anlauf. Du behauptest erneut, dass Karl (Carl) Maria Kaufmann (1872-1951) ein katholischer Theologe war. Dies ist falsch. Kaufmann war ein ehemaliger Priester, Professor, Orientalist (Helmut Heiber: Universität unterm Hakenkreuz. Teil 1: Der Professor im Dritten Reich),„christlicher Archäologe“ [2] und nach dem Zweiten Weltkrieg Anhänger des Islam (Allah ist gross!, 1950). In der NS-Zeit wollte er beispielsweise 1934 in Heddernheim ein von der NSDAP angeregtes Ahnenerbemuseum verwirklichen [3].
Weitere Einwände: Das Zitat ist für eine Biographie zu lang. Dein „Einerzeit - Andererseits“ ist unenzyklopädisch und unausgewogen („Einerseits“ 5 Zeilen, „Andererseits“ 16 Zeilen). Das „geschickt verpackt“ ist wertend, siehe WP:KTF. Bitte um Korrektur. --Gudrun Meyer 14:47, 17. Aug. 2009 (CEST) (momentan im Urlaub)Beantworten
Kaufmann war auch katholischer Theologe (s. auch M. Wagner, S. 120). Aber egal, ich hab diese realtiv unwichtige Info trotzdem gestrichen - und auch Deine anderen Einwände bzw. Vorschläge bei der Bearbeitung meines gestrigen Entwurfs berücksichtigt. -- M. Torp 15:21, 17. Aug. 2009 (CEST)Beantworten

Würzburg plant vermutlich Umbenennung der Hermann-Zilcher-Straße

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Die Würzburger Straßennamenkommission hat sich nach viereinhalb Jahren auf eine Reihe von umzubenennenden Straßen geeinigt, die Hermann-Zilcher-Straße ist darunter, als dringende Empfehlung zur Umbenennung. Ich zitiere aus dem Main-Post-Artikel vom 28.11.2020 "Keinen Grund für eine Umbenennung sah die Kommission im reinen Mitläufertum." und "Eine Umbenennung empfiehlt das Expertengremium im Falle folgender Namenspaten: [...] Hermann Zilcher (1881-1948; Musiker, Komponist und Begründer des Mozartfestes)." Das steht nun auch in konträrer Einschätzung zu Wagner -- Ich kenne mich leider in biographischen Artikeln nicht gut aus und weiß nicht, wo die richtige Stelle wäre.--Yalca (Diskussion) 08:11, 28. Nov. 2020 (CET)Beantworten

Es wurde am 29.11. auch noch eine Begründung nachgelegt: "Hermann Zilcher (1881-1948): Der Musiker und Komponist, NSDAP-Mitglied seit Mai 1933, war unter anderem Direktor des Würzburger Konservatoriums und begründete 1921/22 das Mozartfest. Von 1939 bis 1945 war er Ratsherr im NSDAP-Stadtrat. Laut Kommissionsbericht stellte sich Zilcher 'mit mehreren seiner Kompositionen in den Dienst der NS-Propaganda' und verfügte über intensive Kontakte zur regionalen NS-Prominenz. Zilcher sagte zudem über Eugen Vinnai, einen Vertreter der Bewegung der 'Christlichen Wissenschaft', bei der Gestapo aus und bezeichnete diesen als 'Volksschädling', der 'Wehrkraftzersetzung' betreibe. Kommissions-Empfehlung (große Mehrheit): Umbenennung der Hermann-Zilcher-Straße (Frauenland)."--Yalca (Diskussion) 08:48, 29. Nov. 2020 (CET)Beantworten