Diskussion:Hasso von Boehmer

Letzter Kommentar: vor 10 Jahren von Havaube in Abschnitt Was passierte wirklich in Danzig ?

Wie hieß er denn: Boehmer oder Böhmer? --HaSee 19:53, 7. Aug 2004 (CEST)

Richtig ist wohl Boehmer mit oe. Hab' die ö's geändert, danke für den Hinweis.

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Die Begriffe "Verschwörung", "Verschwörer" etc. ersetzt durch "Widerstand" etc., da - auch laut Wikipedia - die Begriffe "Verschwörer" etc. grundsätzlich eine negative Bedeutung haben. Außerdem einige kleinere Ergänzungen. -- Havaube 10:35, 24. Mär. 2009 (CET)Beantworten

Was passierte wirklich in Danzig ? Bearbeiten

  • Einige Quellen (s. Hauptseite) erklären schlichtweg, von Boehmer sei nicht mehr dazu gekommen, irgendwelche Maßnahmen gem. Walküre auszuführen, bevor er verhaftet wurde.
  • Eine andere Quelle gibt an, es seien „anfangs durch den als Mitverschwörer später zum Tode verurteilten Chef des Stabes, Oberstleutnant i.G. Hasso von Boehmer, die Befehle aus dem Bendlerblock umgesetzt“ worden.[1]. Es fehlen hier aber Angaben zum Autor und insbesondere zu den benutzten Quellen.
  • Eine Zeit lang hieß es sogar auf der Hauptseite: "Von Boehmer ließ Keitel verhaften". Diese Angabe war belegt mit [1]. Vorstellbar ist ein derartiger Ablauf - im besetzten Frankreich etwa kam es nach Auslösung von Walküre zunächst zur Verhaftung von Regimetreuen, wenige Stunden darauf, nach Bekanntwerden des Scheiterns des Umsturzversuchs, dagegen zur Verhaftung von Beteiligten am Umsturzversuch. Dafür aber, dass sich in Danzig ähnliche Wechsel abgespielt haben, gab es a.a.O. keine Quellenangabe, ich selbst habe hierzu Belege nicht gefunden, und inzwischen ist diese Angabe a.a.O. auch wieder gestrichen. Das ist damit vereinbar, dass auch der Verfasser dieser Angabe sich inzwischen nicht mehr sicher ist.
  • In anderen Quellen heißt es lediglich, von Boehmer sei verhaftet worden. Weder bestätigen sie, noch verneinen sie, dass eine der vorgenannten Abläufe. Das ist natürlich am elegantesten.
  • Friedrich von Wilpert war nach eigener Angabe unmittelbarer Zeuge der Vorkommnisse um von Boehmer zur Zeit der Auslösung von Walküre. Die Frage, wer am 20. Juli 1944 zumindest die ersten der zahlreichen Walküre-Fernschreiben aus dem Bendlerblock entgegengenommen hat, wird aber in von Wilperts Veröffentlichung Einer in fünf Zeitaltern: Meilensteine an einem wechselvollen Lebenswege[2] zwar wortreich, aber teils in Widerspruch zu anderweitig belegten Tatsachen, teils ungenau geschildert. So gibt er an, „nachts“ Gastgeber einer Herrengesellschaft in seiner Wohnung gewesen zu sein, an der auch von Boehmer teilnahm. „In unsere Runde“ sei die Nachricht vom „Attentat auf den Führer“ geplatzt. Sie wurde aber nicht nachts, sondern schon vor 19 Uhr gesendet. Von Wilpert macht des weiteren geltend, „da“ habe das Telefon geklingelt und von Boehmer sei zu General Keitel zitiert worden. Keitel war allerdings zur Zeit der Nachricht vom Attentat fernab von Danzig, und auch nach seiner Rückkehr erkundigte er sich zunächst durch einen Anruf bei seinem Bruder, was in der Wolfsschanze vorgefallen war. Der Anruf, der von Boehmer zum Rapport befahl, muss also entgegen der Schilderung von Wilperts erheblich später als die Nachricht vom Attentat erfolgt sein. Schließlich äußerte von Wilpert, falls von Boehmer die ersten Walküre-Schreiben selbst entgegengenommen hätte, hätte er sich „natürlich auf die Seite Stauffenbergs geschlagen“. Noch 1977, als korrekte Informationen schon gut verfügbar waren, erweckt von Wilpert also den Eindruck, von Boehmer habe seine Unterstützung der Umsturzpläne nicht schon Monate vorher zugesagt. Es handelt sich bei der Veröffentlichung von Wilperts allerdings um eine Autobiografie, also eine Primärquelle. Sie erschien zudem im Eigenverlag und vermutlich ohne Lektorat oder Korrektor, denn nicht nur der Name von Boehmers, sondern beispielsweise auch der von Tresckows, immerhin einer Person der Zeitgeschichte, ist durchgehend falsch geschrieben. Weitere Namen hat von Wilpert sogar anonymisiert, seine Diktion ist oft emotional, Referenzen fehlen völlig. Die Reliabilität dieser Quelle leidet schließlich auch darunter, dass der Autor sowohl unterschlägt, dass die Danziger Neuesten Nachrichten, in der er bis 1943 ausgerechnet als Schriftleiter für „Allgemeine Politik und Ostfragen“ tätig war, seit 1935 zum Presse-Verband der NSDAP gehörte, als auch, dass sein damaliger Vorgesetzter Hans Fuchs von den Nationalsozialisten aus dem Amt gedrängt wurde.[3] Havaube (Diskussion) 14:46, 21. Jan. 2014 (CET)Beantworten

abweichende Meinungen Bearbeiten

Es gingen mir aus der Familie der beschriebenen Person abweichende Meinungen zu vielen zuletzt auch durch mich auf der Hauptseite eingestellten und mit veröffentlichter Sekundärliteratur belegten Tatsachenangaben zu. Tatsächlich bedeutet eine Veröffentlichung in der Sekundärliteratur weder, dass die veröffentlichten Angaben fehlerfrei, noch dass sie vollständig oder unumstritten sind. So wird bereits hinsichtlich der Frage, ob und ggf. in welcher Weise Oberstleutnant von Boehmer bis zu seiner Festsetzung noch in der Lage war, Maßnahmen der „Walküre“-Operation umzusetzen, in der Hauptseite auf die widersprüchliche Literatur verwiesen. Es ist zu wünschen, dass die derzeit geltend gemachten „Fehler“ in der Hauptseite konkret benannt und dann durch veröffentlichte Sekundärliteratur korrigiert werden oder ggf. auf widersprüchliche Sekundärliteratur verwiesen wird. Die Regeln der WP lassen außerdem zu, dass Tatsachenangaben, die plausibel, aber nicht durch veröffentlichte Sekundärliteratur belegt oder ihrer Natur nach nicht belegbar sind, zumindest auf der Diskussionsseite in geeigneter Weise dargestellt werden. Havaube (Diskussion) 19:08, 8. Dez. 2013 (CET)Beantworten

  1. Lexikon der Wehrmacht, Biografie Bodewin Keitel
  2. Friedrich von Wilpert: Einer in fünf Zeitaltern: Meilensteine an einem wechselvollen Lebenswege. Selbstverlag, Bonn-Bad Godesberg, 1977
  3. Marek Andrzejewski: Danzig vom 15. bis 20. Jahrhundert. Band 19 in: Bernhart Jähnig (Hsg), Tagungsberichte der Historischen Kommission für Ost- und Westpreussische Landesforschung. Verlag N.G. Elwert, 2006, S. 201