(aus dem Text hierher verschoben)

Das klassische Happy Ending provoziert nicht zuletzt deshalb Kritik, weil es oftmals völlig wirklichkeitsfremd ist und auch nicht happy, fröhlich, sondern von einem ethischen Standpunkt betrachtet, traurig ist. Viele Geschichten, unabhängig von Genre oder Medium, basieren auf einer starken Polarisierung von Gut und Böse oder bieten infantile Schnelllösungen für reale Konklikte. Kann der Konsument seine eigenen Konflikte im dramaturgischen Stoff wiedererkennen, läuft er Gefahr, einer simplen Scheinlösung, welche viele "Happy Ends" ihm bieten, zu glauben. Dieser Effekt kann sogar soweit systematisch benutzt werden, daß eine Erzählung zum Propagandamittel wird. Realitätsferne Happy Endings bergen die Gefahr, psychologisch ungesunde, antisoziale oder menschenfeindliche Wertvorstellungen, Lebensmaxime und Erwartungshaltungen zu vermitteln, die eine Konfliktlösung eher verhindern, als sie zu ermöglichen. Auch aus diesem Grund wird dem klassischen Märchen oft ein erzieherisch wertvoller Gehalt abgesprochen. Werden die Protagonisten bereits zu Beginn der Erzählung als überzogene Sterotypen dargestellt, rückt die Wahrscheinlichkeit eines wirklichen Happy Endings weit in die Ferne. Eingebettet in turbulenter Unterhaltung oder spritzigem Humor, wird dem Konsumenten die suggestive Wirkung eines scheinbaren Happy Endings oft nicht mehr greifbar. Ein Blick ins reale Leben oder dessen Geschichte kann genügen, um zu erkennen, daß nicht jede Eheschließung, jeder militärische, juristische, intellektuelle Sieg als "happy" oder durchweg positiv bezeichnet werden kann.

19:42, 6. Jan 2006 85.178.74.78 (Ergänzung: Kritig (nörgel))
"vom ethischen Standpunkt", "infantil", "laeuft Gefahr", "Propagandamittel", "suggestive Wirkung", "Blick ins reale Leben" - Besserwisser-Geschwaetz klingt auch so, denn derartige Wertung und Bezugspunkte muessen eigentlich definiert werden. Und ja, in den Sozialwissenschaften wuerde man das auch so machen, wo man die Effekte beschreibt. Die klassische Kritik des "zu gut dass es wahr sein koennte" ist im letzten Absatz schon enthalten. Man kann es sicher schaerfer formulieren, aber puristische Ansagen, dass in erzieherischer Konsequenz jegliche freudvolle Unterhaltung, oder gar Kindermaerchen verbannt werden sollte, diejenigen koennen sich gerne eine zackige Konfliktloesung in die Fresse bei mir abholen. GuidoD 21:39, 6. Jan 2006 (CET)

Schade, ich fand genau sowas wie das oben stehende fehlt noch bischen im Artikel. Jetzt finde ich es hier, naja. --62.180.160.38 19:44, 19. Jan 2006 (CET)

Schwierige Thematik. Jeder weiß, wie komplex das Leben in Wirklichkeit ist, und dennoch erwartet man vom Film eine lebensbejahende, richtungweisende Haltung. Der Kinobesucher will von seinen Lieblingen ja mitgenommen werden, will mitleiden und sich mitfreuen. Der Schluss eines Films ist immer von besonderer Wichtigkeit, er muss irgendwie konsequent sein. Ein zu aufgesetzt wirkendes Happy-End nach einem ernsten und wirklichkeitsnahen Film kann da unter Umständen genau die Enttäuschung herbeiführen, die es eigentlich verhindern sollte. --KLa 10:57, 4. Jul 2006 (CEST)

gut formuliert, ich eine gekürzte Variante in den Artikel eingearbeitet. Greetz, GuidoD 11:15, 4. Jul 2006 (CEST)

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In der Filmindustrie wird ein Happy End gern als Denouement eingesetzt, um beim Kinobesucher einen positiven Gesamteindruck des Films zu hinterlassen. Ein Kinofilm mit Happy End bringt im statistischen Mittel höhere Einnahmen als Filme ohne glücklichen Ausgang. So ergibt sich, dass manch nachdenklicher Ausgang einer literarischen Vorlage für die Adaption als Spielfilm verändert wird, und insbesondere in Hollywood aus rein wirtschaftlichem Grund mit einem Happy End versehen wird.

Aus dieser Instrumentalisierung des Happy Ends folgt, dass der Begriff nicht rundum positiv besetzt ist. In der Eigenbedeutung ist hier der englische Begriff Happy End unterschieden vom allgemeineren Guten Ausgang einer Geschichte. Er kennzeichnet hier oft ein zu gutes Ende. Jeder weiß, wie komplex das Leben in Wirklichkeit ist, der Kinobesucher will mitleiden und sich mitfreuen, und auch wenn man sich vom Film eine letztlich lebensbejahende, richtungweisende Haltung wünscht, so kann ein zu aufgesetzt wirkendes Happy End nach einem ernsten und wirklichkeitsnahen Film unter Umständen genau die Enttäuschung herbeiführen, die es eigentlich verhindern sollte.

Siehe zu Letzterem übertriebenen Happy End auch Kurt Tucholskys bekanntes Gedicht Danach, das die Situation karikiert, und nach einer Menge wirklicher Probleme mit den Worten schließt:

„...Und darum wird beim Happy End im Film jewöhnlich abjeblendt.“
Der obige Abschnitt wurde von Benutzer:Janneman am (2007-09-16T17:25:01) mit gelöscht - Begründung "(unbelegtes Hollywood-Bashing und rühriges Geschwurbel raus.)". Offenbar keine Ahnung aber volle Meinung, da müssen unbedingt Löschpedia Prinzipien angewandt werden. Dass der Artikel jetzt unlogisch auf Tucholsky überleitet, pah, ist doch den Wikipedianern egal. Im Grunde kann man den Artikel ja auch gleich ganz löschen, wenn man schon Löschpedia ist, dann gleich richtig *muahaha* GuidoD 19:00, 16. Sep. 2007 (CEST)Beantworten
  • Ich habe die Aussage korrigiert, dass das Happy End ein Stilmittel (ist es nicht) sei und in Denouement geändert. Wie war das mit der Ahnung?
  • Belege bitte, dass Hollywood, das ja für Happy Ends wie die von Casablanca, Citizen Kane, Apocalypse Now. Moby Dick, Titanic, Aus der Mitte entspringt ein Fluß, Sophies Entscheidung und Der englische Patient bekannt ist, Geschichten in erheblicherem Maße zum Glücklicheren umschreibt, als das im deutschen, indischen, französischen Film geschieht. Belege, dass dies aus wirtschaftlichen Erwägungen geschieht. So ist das das allseits beliebte amerikanophob getrübte Kulturindustriegebashe auf Stammtischniveau.
  • Der gelöscht Satz Jeder weiß, wie komplex das Leben in Wirklichkeit ist, der Kinobesucher will mitleiden und sich mitfreuen ist bezeichnenderweise ein Diskussionsbeitrag (volle Kanne Meinung) von eins weiter oben, mal schnell in den Artikel reinkopiert. Das ist ja sehr rührig geschrieben, aber Sätze die mit mal schnell dahergesagten Banalitäten wie "Jeder weiß, wie komplex das Leben in Wirklichkeit ist" gehören hier nicht rein. Probiere dochmal, diesen Satz in anderen Artikeln unterzubringen.

Dieser schwerst aus dem Fingern gesaugte Artikel Artikel hatte eine Gesundsprengung dringend nötig. --Janneman 19:31, 16. Sep. 2007 (CEST)Beantworten

Was ist das Gegenteil vom Happy End?

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Ich suche nach dem Gegenteil des Happy Ends. Nennt man es Tragic End? Ich halte eine entsprechende Kategorie für Filme für sehr interessant, da es eben nur wenige mit einem Nicht-Happy End gibt (zum Beispiel Planet der Affen oder Mörderspinnen). Leider gibt weder dieser Artikel, noch der englische Artikel Aufschluß über die Existenz eines möglichen Gegenteils. Marco Nassenstein 10:56, 7. Nov. 2008 (CET)Beantworten

"The opposite of the happy ending is not actually the sad ending--the sad ending is sometimes the happy ending. The opposite of the happy ending is actually the unsatisfying ending." Orson Scott Card   -- PyroPi 21:58, 15. Nov. 2009 (CET)Beantworten
Leider nicht griffig genug für 'ne Kategorie, aber schonmal nicht schlecht. mana 23:20, 18. Nov. 2009 (CET)Beantworten
Aus Videospielen sind mir neben dem Happy End zwei weitere Bezeichnungen für den Abschluss einer Geschichte bekannt. Das eine ist das bereits erwähnte "Sad End", bei dem zwar zum Beispiel die Welt gerettet wird, aber der Sieg einen bitteren Beigeschmack hat, da es entweder dennoch einen großen Verlust gegeben hat oder das Gesamtziel nicht erreicht werden konnte. Das andere ist das "Bad End". In Videospielen ist es zwar besser als ein Game Over durch Niederlage, aber trotz Sieg konnte der Schurke sein Ziel erreichen. So kann es sein, dass der Weltuntergang herbeigeführt wurde oder der Held die Seite gewechselt hat. Gibt es alle drei Möglichkeiten, ist die Unterscheidung recht einfach. Hat man zwei oder nur einen Abschluss, wie beim Film, ist die Unterscheidung zwischen Happy End und Sad End auf der einen Seite und Sad End und Bad End auf der anderen Seite schwierig, da die Übergänge fließend sind. --139.18.148.178 18:20, 8. Jan. 2012 (CET)Beantworten
Videospiele sind ein Spezialfall. Da es da oft einfach eine andere Handlung gibt beim Game Over. Viele Spiele zeigen da zwar nur den Tod der Spielfigur, manchmal gibt es dafür aber durchaus eine eigene Cutscene, die sich auch bei Spielen, die ein Bad End haben, vom Ende eines erfolgreich durchgespielten Spiels unterscheiden kann. --MrBurns (Diskussion) 01:58, 13. Okt. 2017 (CEST)Beantworten

Happy End in Zusammenhang mit Massagen

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Hallo Massagen, bei denen der Patient am Ende zum Orgasmus kommt, werden auch als Happy End bezeichnet. Sollte man vielleicht in den Artikel mit einbauen. 134.28.202.206 22:52, 4. Feb. 2009 (CET)Beantworten

nein, nicht jeden Kalauer muss man aufnehmen. --Janneman 22:55, 4. Feb. 2009 (CET)Beantworten
Das hat doch mit einem Kalauer nichts zu tun. Definitiv handelt es sich dabei um einen Ausbruch, der im zwielichtigen Teil dieses Gewerbes Verwendung findet. Eine Wertung (z.B. als 'Kalauer') steht uns da nur bedingt zu. -- Methylchloroisothiazolinon 16:46, 10. Apr. 2010 (CEST)Beantworten

Scheinanglizismus

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Warum das einer ist und dass man das auf Englisch so nicht sagt und wie man dann auf Deutsch drauf gekommen ist, ist immer noch nicht sehr klar. Galant Khan (Diskussion) 02:05, 15. Okt. 2014 (CEST)Beantworten


Linguistisch ungenau

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Zum einen ist "happy ending story" kein Satzglied, da es hier nicht in einem Satz steht. "Satzglieder" sind funktionale Kategorien (= abhängig vom Kontext). Die entsprechende formale Kategorie (= unabhängig vom Kontext) wäre "Nominal Phrase" bzw. im Englischen "noun phrase". Zum anderen wäre es interessant hervorzuheben, dass es sich - zumindest gemäß der Gramatiken, die zwischen einem Gerund und einem Partizip unterscheiden - nicht um dasselbe Wort handelt. In "happy ending" wäre "ending" ein Gerund (also ein deverbales Nomen, wörtlich übersetzt "glückliche Endung") während es sich bei happy ending story um ein adjektivisch gebrauchtes Partizip (present participle) handelt. Darüber hinaus bin ich mir nicht sicher, ob es sich um einen wirklichen Scheinanglizismus handelt. Ein "happy end" wäre zwar unidiomatisch, aber dennoch korrektes Englisch. Auch wenn mir jetzt ein Beispiel fehlt, könnte ich mir durchaus vorstellen, dass es in Gedichten oder Songtexten vorkäme, wenn Reim, Metrum oder Silbenzahl es erforderten.2A02:8109:A73F:D760:ED9C:CA86:C108:E7FE 21:25, 16. Jan. 2018 (CET)Beantworten

Du wirfst mit einem Haufen an Fachbegriffen durch die Gegend, und bist nicht mal in der Lage, den verlinkten Artikel in der englischen Wikipedia aufzumachen? Kleiner Hinweis: im dortigen Text gibt es gar kein "Happy End", nur ein "... ending". $%&Q?! GuidoD 21:32, 16. Jan. 2018 (CET)Beantworten

Tatsächlich ein reiner Scheinanglizismus?

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Hallo. Ich besitze die englischsprachige Originalversion des Soundtracks zum Disneyfilm "Aladdin" (Zeichentrick). Ein Track darauf heißt tatsächlich "Happy End In Agrabah". Ist es also nicht vielmehr so, dass dieser Ausdruck auch in englischsprachigen Ländern verwendet wird? --2001:16B8:5C5A:5200:2913:CD51:93EA:A3C3 12:07, 10. Nov. 2019 (CET)Beantworten

Nein. Das "Happy Ending" ist der Zeitabschnitt des Films. Nicht zu verwechseln mit dem letzten Ort eines Ereignisses. Die deutsche Sprache drückt den Verlaufscharakter selten aus, auch wenn es möglich wäre: also "das glücklich Endende". Man bleibt begrifflich näher an "dem Filmende". GuidoD 15:14, 10. Nov. 2019 (CET)Beantworten