Diskussion:Ginga (Brasilien)

Letzter Kommentar: vor 5 Jahren von 2A02:8109:92C0:1F08:B82A:262B:E99:B2C5 in Abschnitt Inhaltlich mangelhaft

Der Film "Ginga - Die Seele des brasilianischen Fußballs" ist einer der bestenfilme die ich jeh gesehen habe, weiß jemand ob man diese Dokumentation ihrgentwo kaufen kann?kann mir jemand eine seite wo ich mehr infos +ber ginga finde hier rein schreibe...mach nämlich ein referat ==


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Falsches Lemma Bearbeiten

Das Lemma sollte Ginga (Capoeira) sein, da es ein Begriff aus dem Capoeira ist, das seinerseits aus Brasilien stammt und somit folglich auch Begriffe brasilianischer Sprache beinhaltet. Auch wenn der Begriff in brasilianischer Alltagssprache wiederzufinden ist trügt das nicht die Herkunft aus dem Capoeira. Wer traut sich das zu verschieben?   -- Gohnarch░░░░ 19:15, 18. Okt. 2008 (CEST)Beantworten

Inhaltlich mangelhaft Bearbeiten

Der Artikel erfasst nicht ansatzweise die Bedeutung des Begriffes. Selbst die Reduzierung auf die rein mechanische Bewegung erfasst nur den Grundschritt, aber selbst da nicht das Prinzip.

Um das zu erklären, muß ich weiter ausholen:
Capoeira wurde von den brasilianischen Sklaven als (da ihnen das Erlernen einer solchen eigentlich verboten war) - in ihren Tänzen verborgene - Kampfkunst entwickelt. Das heißt, daß für die Aufseher nicht zu erkennen war, daß in den schwankenden Bewegungen und Drehungen der Tänzer Elemente von Angriffs- und Verteidigungsbewegungen verborgen waren.

Trainiert wurde für die Zeit nach der Flucht, wenn man den Bluthunden der Sklavenjäger erfolgreich entkommen war und die im Dschungel versteckten Lager der ehem. Sklaven gefunden hatte. Da die Sklaven im direkten Kampf mit den gut genährten Sklavenjägern kräftemäßig trotzdem unterlegen waren, hatte der Kampf einen guerillamäßigen Charakter. Angreifen, schnell zurückziehen, umvorhersehbare Bewegungen machen, ...

Der Begriff "Ginga" beinhaltet weit mehr als nur Kampfbewegungen. Er ist ein Lebensprinzip. Unter Ginga versteht man die Fähigkeit, sich durch das Leben zu winden, Konfrontationen mit stärkeren Gegnern zu vermeiden, ihnen auszuweichen, sich durch das felsige Flußbett des Lebens weich wie Wasser hindurch zu schlängeln, und dabei trotzdem irgendwie das zu erreichen, was man braucht. Daher auch die vielen Bewegungen am Boden, mit denen man den meist von Pferden aus mit Schlagwaffen (Säbel, Morgenstern, etc.) agierenden Sklavenjägern ausweichen konnte.

Im Capoeira werden Angriffe nicht geblockt, wie in anderen Kampfsportarten, es wird ausgewichen, und je kunstvoller und erfolgreicher man den Angriffen des gegners ausweichen kann, je fließender man aus der Verteidigung in den Angriff gehen kann, und selbst mitten aus seinem - vom Gegner gekonterten - Angriff wieder in eine Verteidigung, desto besser ist die "Ginga".

Die im Artikel beschriebene Grundbewegung ist in sofern auch noch garkeine Ginga im eigentlichen Sinn. Die entsteht erst durch die Variation der Bewegungen, durch fließende Abwandlung von einzelnen Techniken.

Selbst die in der engl. WP vorhandene "Liste von Capoeira Techniken" ist Unfug, weil verschiedene Meister verschiedene Bewegungen, Angriffe, Verteidigungen entwickelt haben, und sich Capoeira eben durch Variation und Abwandlung von Techniken ständig weiter entwickelt und verändert. Es gibt nicht DEN Capoeira Stil, oder DIE Capoeira Techniken, wie die streng normieren Würfe beim Judo oder die Katas beim Karate. Auch die Graduierungen unterscheiden sich regional oder von Gruppe zu Gruppe.

Das ursprüngliche "Capoeira Angola" war langsamer und mehr am Boden, tiefere Positionen und Bewegungen. Daraus hat sich erst viel später, das schnellere, akrobatischere "Capoeira Regional" entwickelt.

Ein Element der heutigen Capoeira-Kultur ist das für Laien oft schwer von den Kampftechniken zu unterscheidende "Floreio" (von flor = Blume = "Schönheit"), das akrobatische Bewegungen beschreibt, die Anerkennung für das sportliche Können in der Roda ("Runde") hervorrufen, aber in ernsthaften Auseinandersetzungen fast keine (höchtens zur Verhöhnung eines agressiven Gegners ["schau mal, ich kann nebenbei noch tanzen und Du triffst mich trotzdem nicht"] ) Rolle spielen.

FAZIT: um einem guten Artikel über Capoeira-relevante Themen schreiben zu können, reicht es nicht, einzelne Aspekte zu kennen. Man muß sich mit der Geschichte dieser Kampf-Kunst schon gründlich beschäftigt haben, um wirklich sachlich gute Artikel schreiben zu können.
Wenn alte Meister in der Roda miteinander spielen (ja, das Training wird auch als "Spiel" bezeichnet), kann ein Laie aufgrund der reduzierten, teilweise nur kurz angedeuteten Bewegungen meist deren Sinn, und einzelne Techniken garnicht unterscheiden, zumal es beim Angola auch noch rituelle Bewegungen gibt (Wie gesagt, der Kampf musste ursprünglich in unverfänglichen Tanzbewegungen versteckt werden). Dazu kommt, daß einzelne Gruppen ihre eigenen Techniken auch oft hüten. Fremde sind beim Training oft nicht zugelassen, Videos filmen geht schon garnicht, solange man nicht ein sehr gutes Vertrauensverhältnis zum Meister der Gruppe aufgebaut hat. ES kann also auch garnicht so genau gesagt werden, welche Techniken es (aktuell) gibt,

Ich selbst habe noch nicht ansatzweise genug Ahnung, um mir einen guten Artikel zuzutrauen. --2A02:8109:92C0:1F08:B82A:262B:E99:B2C5 00:30, 12. Mai 2018 (CEST)Beantworten