Diskussion:Gertrud Otto

Letzter Kommentar: vor 13 Jahren von 141.91.129.7

Ich habe ein paar Mängel beseitigt, für weiteres fehlt mir die Zeit. Die Ausgangsbehauptung, G. O. habe sich während der Jahre in Tübingen nicht habilitieren können, weil Frauen nicht zur Habilitation zugelassen gewesen seien, ist Quatsch. Es mag sein, daß ihr und anderen Frauen zu der Zeit in Tübingen die Aufnahme eines Habilitationsverfahrens verweigert wurde, aber sie hätte eben anderswo einen Antrag stellen können, und irgendwo wäre sie damit auch erfolgreich gewesen (es sei denn, daß sie wirklich zu wenig Qualität mitbrachte). Mit dieser Anmerkung wird nicht bestritten, daß es damals noch überall erhebliche Widerstände dagegen gab, Frauen eine Hochschullehrerkarriere zu ermöglichen. Aber es fanden in fast allen Fächern Habilitationen von Frauen statt. Immerhin geht es um die Weimarer Republik und nicht um das Kaiser- oder das Dritte Reich. Es heißt - im Unterschied zum Originalwortlaut "sich habilitieren", d. h., das Reflexivpronomen darf nicht fehlen. Alles andere ist falsches Deutsch, auch wenn - unter anderem wohl aufgrund mangelhafter Lateinkenntnisse - seit einiger Zeit dieser falsche Gebrauch von "habilitieren" grassiert. (Ebenso promoviert man übrigens nicht, sondern "wird promoviert" - die aktivische Verwendung scheint allerdings allmählich durchzusetzen, was beklagenswert ist. Schließlich ist "promovieren" mit "befördern" zu übersetzen, und das erfordert im Aktiv immer ein Akkusativobjekt.) Da es in dem Artikel um Gertrud Otto und nicht um Memminger Stadtgeschichte geht, habe ich den unsinnigen Hinweis darauf gestrichen, wie die Schule vor Ottos Zeit mal hieß. Die Behauptung, es sei während des 1. WK nicht möglich gewesen, ein Studium aufzunehmen, ist schlicht falsch. Es mag sein, daß Gertrud Ottos persönliche Umstände es vor dem Hintergrund des Krieges die Aufnahme des Studiums unmöglich machen; in dem betreffenden Satz wird aber etwas anderes gesagt. Völlig schief ist auch, das Kunststudium zum Berufswunsch zu erklären; man sollte beim Formulieren doch etwas mehr nachdenken. Ein Studium kann doch kein Berufswunsch sein!!! Beim "Prof. Kletzl" und dem Memminger Bürgermeister sind Vornamen anzugeben und die Titulaturen ersatzlos zu streichen. Der Verfasser hat eine seltsam altväterliche Neigung, alle Personen mit ihren akademischen Titeln zu versehen (das verrät, daß er eigentlich wissenschafts- und universitätsgeschichtlichen Usancen sehr fernsteht.) Ihm fällt nicht einmal auf, daß ein Lehrstuhlinhaber selbstverständlich den Professorentitel trägt, so daß die ausdrückliche Titulatur völlig redundant ist. - Einige Titel habe ich schon gestrichen. Aber, wie gesagt, mir fehlt die Zeit, weiter an dem schlechten Artikel herumzubasteln, und so will ich hier nur die Gründe für meine Änderungen angegeben haben (damit nicht irgendwer, der's nicht von selbst kapiert, alles wieder rückgängig macht)und Fingerzeige für weitere Verbesserungen geben. Daß G. O. als erste Memmingerin in London das Buxheimer Chorgestühl besichtigt haben soll, ist nun sehr unfreiwillig komisch. Wie viel bornierten Memminger Lokalpatriotismus muß man eigentlich mitbringen, um einen solchen kleinkarierten Quark für etwas zu schreiben, das doch so etwas wie eine Enzyklopädie sein soll? Es geht doch nicht um das Käseblatt irgendeines Memminger Heimatvereins! Außerdem möchte ich einmal sehen, wie der Beweis angetreten werden sollte, daß nicht doch irgendeine Memmingerin schon vor G. O. das Chorgestühl in London gesehen hat. Meint der Verfasser, seit Aufstellung des Gestühls in London würden von einem Cerberus jeder Frau die Personalien abverlangt und dann Name und Geburts- bzw. Wohnort in einer Liste festgehalten? Nur in etwa so ließe sich nachweisen, daß G. O. tatsächlich die erste Memmingerin vor dem Buxheimer Chorgestühl in London war. (Ich kriege schon wieder einen Lachkrampf, wenn ich diese Aussage vor Augen habe.) Wer weiß, war nicht G. O. womöglich auch die erste Memmingerin in Posen? Oder die überhaupt Kunstgeschichte studiert hat? Wäre solch gewichtigen Fragen nicht unbedingt nachzugehen und darüber eine klare Aussage zu machen? Mein Gott, Memmingen!(Ich selbst bin übrigens wahrscheinlich der erste Bordesholmer, der sich in Memmingen hat übergeben müssen. Das wird eines Tages in meiner Biographie sicher besonders hervorgehoben werden; unklar bleibt leider, der wievielte Bordesholmer ich bin, der in Schleswig den Brüggemann-Altar - auch "Bordesholmer Altar" genannt - gesehen hat, der ein bißchen bedeutender als das Buxheimer Chorgestühl ist. Auf diese Frage muß man doch mal einen Doktoranden ansetzen.)-- 141.91.129.7 13:53, 30. Jul. 2010 (CEST)Beantworten