Diskussion:Gefährliche Fracht (1954)
Der Film zeigte einfach ein Stück Realität
BearbeitenDas Zitat ist so lächerlich wie entlarvend. Es stimmt schlicht nicht. So wurde z. B. der französische Doku-Film "Nacht und Nebel" über den Holocaust vom Adenauer-Regime bekämpft, während er in der DDR nicht nur im Kino gezeigt wurde, sondern mit Hanns Eisler ein wesentlicher Kulturschaffender der DDR an der Produktion beteiligt war. Auch progressive Hollywood-Streifen wie Stanley Kramers "Urteil von Nürnberg" oder Stanley Kubricks "Wege zum Ruhm" (welcher allerdings im französischen Sektor Berlins verboten wurde) wurden in der DDR gezeigt. Westliche Filme hatten im DDR-Kino also durchaus "ihren Platz", während fortschrittliche DEFA-Filme wie "Der Untertan" im Adenauer-Staat verboten wurden.
Der Film "Gefährliche Fracht" thematisiert anhand von Napalm Kriegsverbrechen der USA im Korea-Krieg, die in der veröffentlichten Meinung in der BRD totgeschwiegen wurden, deren Regierung Handlanger der USA bei ihren Kriegen, die zig Millionen Menschenleben gekostet haben, war und bis heute ist. Er thematisiert den Kampf von Arbeiter*innen gegen diese Verbrechen, in einer Zeit, wo in der BRD über 9 Millionen Unterschriften gegen die Remilitarisierung gesammelt wurden (bis die Kampagne gegen die Remilitarisierung verboten wurde). Das ist wahrlich aufklärerisch und wertvoll und zeigt einen hoch entwickelten Stand der Kultur auf, den das profitgetriebene Kino der kapitalistischen Staaten bis heute nicht erreicht hat.
Man könnte das Zitat vom Kopf auf den Fuß gestellt problemlos auf das 50er-Jahre-Kino aus der BRD übertragen:
„Die deutsche Spaltung bewirkte die zunehmende Schwerpunktsetzung der BRD-Filmindustrie – welche trotz Potsdamer Abkommen nicht sozialisiert sondern nach wie vor in der Hand einiger weniger reicher Leute war – auf Propagandafilme, die konform mit dem Programm des Adenauer-Staats gingen. Der BRD-Film wurde nach außen zur Waffe im Kalten Krieg, Pflicht zur Abgrenzung gegenüber der Ost-Welt war die Regel. Im Innern diente der Film zur Absicherung der kapitalistischen Herrschaft. Im Sinne der kapitalistischen Filmpolitik wurde der antifaschistische Widerstandskampf ausgeblendet; im Zuge des propagierten "Wirtschaftswunders" verordneten die Kapitalherren den sogenannten ‚Heimatfilm‘, welcher jeglichen Realismus, selbst den bürgerlichen, ablehnte und für den neben der aus der NS-Zeit geerbten völkischen Grundhaltung auch Eskapismus und Irrationalismus weiter maßgeblich waren. Östliche Filme hatten im BRD-Kino der 50er Jahre keinen Platz.“
Hier das Original-Zitat aus dem Artikel:
„Die deutsche Spaltung bewirkte die zunehmende Schwerpunktsetzung der DEFA – seit 1953 Volkseigener Betrieb (VEB) – auf Propagandafilme, die konform mit dem Programm der SED gingen. Der DDR-Film wurde nach außen zur Waffe im Kalten Krieg, Pflicht zur Abgrenzung gegenüber der West-Weit war die Regel. Im Innern diente der Film zur Absicherung der kommunistischen Herrschaft. Laut Plan sollten jährlich 20 Spielfilme produziert werden. Im Mittelpunkt der sozialistischen Filmpolitik stand der antifaschistische Widerstandskampf; im Zuge des propagierten Aufbaues des Sozialismus verordnete die SED daneben den sogenannten ‚Sozialistischen Realismus‘, für den der positive Held maßgeblich war. Westliche Filme hatten im DDR-Kino der 50er Jahre keinen Platz.“
Ich möchte von da aus dafür plädieren, diese antikommunistische Hetze aus dem Artikel zu entfernen. Sie erinnert an dunkelste Zeiten. --2A0A:A547:69E7:0:2F31:8310:2356:2B63 14:07, 17. Okt. 2023 (CEST)