Diskussion:Geertruydt Roghman

Letzter Kommentar: vor 4 Jahren von Elya in Abschnitt Unterschied zweites Bild vs. andere Bilder

Bilder und Verleger

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Hallo Elya,

bei den fünf eingefügten Bildern scheint ein bisschen etwas durcheinandergeraten zu sein. Die Bildunterschriften von Bild zwei und vier sind vertauscht. Die Spinnerin ist eindeutig das vierte Bild. Allerdings hat mich die Bildunterschrift von Bild zwei trotzdem etwas irritiert: „Die junge Näherin“ (?) Auf Commons ist das Bild betitelt mit “A Young Woman Ruffling”. “Ruffling” ist aber wohl nicht einfach Nähen. Es geht wohl darum, dass hier etwas (der Stoff, der über dem Schoß herabhängt) in Rüschen gelegt werden soll. Evtl. geht es um die Herstellung einer Halskrause (würde zeitlich passen).

Nun stehen obige Bilder, in der Liste, die unter Werke angegeben ist, in genau dieser (falschen) Reihenfolge. Ich weiß nicht, ob das bei „J. C. Visscher“ so in dieser Reihenfolge steht. Vielleicht ist der J. C. Visscher ja auch identisch mit dem Verleger Claes Janszoon Visscher (C. J. statt J. C.) über den wir ’nen Artikel haben. Zeitlich würde das jedenfalls passen.

Ich hab jedenfalls die beiden offensichtlich vertauschten Bildunterschriften korrigiert. Die Näherin hab ich erstmal Näherin sein lassen. --Duschgeldrache2 (Diskussion) 23:04, 31. Jan. 2020 (CET)Beantworten

Eieiei, du hast völlig recht – da ist einiges durcheinander gewesen. Sicher ist ja die Nummerierung am Bild, und ich habe jetzt die niederländischen Titel aus dem Rijksmuseum reingesetzt und selbst übersetzt. Ich hatte mich zunächst zu sehr auf die Reihenfolge in dem Lexikon verlassen (die aber auch eigentlich andere laufende Nummern hatte, insofern mein Fehler). Hoffe es ist jetzt deutlicher. Frau bei der Handarbeit ist auch schön neutral und ohne Theoriefindung ;-) --elya (Diskussion) 11:58, 1. Feb. 2020 (CET)Beantworten

Unterschied zweites Bild vs. andere Bilder

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Noch etwas ist mir aufgefallen: Die junge Näherin unterscheidet sich deutlich von den anderen vier Bildern. Die sind nämlich einfach Genrebilder, welche Frauen bei der Hausarbeit darstellen. Die Symbolik im zweiten Bild ist dagegen viel stärker, es ist ein Memento mori. Am stärksten kommt dies sicher durch den rechts unten plazierten Totenschädel zum Ausdruck: Der Tod, der hinter der jungen Näherin lauert und damit nicht nur sie, sondern auch ihr Werk (etwas modisches) zu etwas vergänglichem macht. Die Augen wirken, als würde sie schlafen, die Arbeit, als wäre sie nicht mal begonnen.

Die Uhr links oben ist ein weiteres Symbol der Vergänglichkeit (verrinnende Zeit). Minutenzeiger kamen erst ab 1700 auf, die Uhr ist also eine Einzeiger-Uhr und die Zeit entsprechend zu interpretieren, Da das etwas längere Ende auf die 12 zeigt, gehe ich davon aus, dass es zwölf Uhr ist, was der Zwölf als Symbol des „letzten Moments“ (z. B. „fünf vor Zwölf“) entsprechen würde („die letzte Stunde hat geschlagen“). Andererseits ist das Gegenende nur unwesentlich kürzer, es zeigt auf die Sechs und damit auf die Jugendlichkeit der Verstorbenen.

Auf dem Tisch befinden sich ein Buch und mehrere Hefte. Das Buch ist dick, hat einen aufwendigeren Umschlag als die einfach gebundenen Hefte, vielleicht aus Leder, mit Beschlägen oder Schnallen am Rand, die geschlossen sind. Es steht aufrecht, während die Hefte flach und eher ungeordnet übereinander liegen. Das Buch ist geschlossen, eines der Hefte offen. Ein Stück Stoff liegt bei den Heften, die Hefte verweisen somit auf die Tätigkeit der jungen Frau, vielleicht enthalten sie Anleitungen und Muster. Sie verweisen damit auf das Weltliche, Vergängliche. Das Buch hingegen, welches fest und aufrecht steht, befindet sich in einer vertikalen Linie zur Uhr, es verweist damit auf den ewigen Lauf der Zeit, zum anderen aber durch seine Position zwischen dieser Zeit und der Arbeit (den Heften) sowie der Frau selbst darauf, dass ihre Zeit abgelaufen ist, das Buch ihres Lebens ist geschlossen, wie eben jenes Buch auf dem Tisch. Gleichzeitig ist die vertikale Position auch gen Himmel gerichtet und verweist damit auf Gott, den Schöpfer allen Lebens.

Interessant ist übrigens auch, dass von der Uhr sieben vertikale Stäbe ausgehen. Vier davon sitzen am Rand, die drei übrigen münden in das Innere der Uhr. Der Mittlere der drei Stäbe ist nach hinten versetzt, die beiden andern stehen davor. Denkbar ist hier die Verbindung zur typisch christlichen Dreiheiten: Gott, der hinter Jesus und Maria steht, oder die Dreifaltigkeit (Gottvater, Sohn und Heiliger Geist). Dem Einmünden ins innere der Uhr kommt dabei ebenfalls eine symbolische Bedeutung zu. Zum einen entspricht die Uhr mit ihrer Mechanik dem Bild von einer Welt als Räderwerk, in dem alles ineinandergreift. Zum anderen ist dieses Räderwerk (der Wille Gottes) vor den Augen des Menschen verborgen. Es bleibt verborgen, warum die junge Frau gerade jetzt sterben musste.

So genug TF! Ich frühstücke erstmal. Falls mir nochwas einfällt, melde ich mich wieder. :-) --Duschgeldrache2 (Diskussion) 11:23, 1. Feb. 2020 (CET)Beantworten

Hach … du nun wieder! --11:58, 1. Feb. 2020 (CET)
Brauchst dich gar nicht zu verstecken, Du bist entlarvt! Nein, mal im Ernst. Schon der Totenschädel hätte gereicht das ganze als Memento Mori zu kennzeichnen. Aber es ist schon auffällig, dass die junge Frau im Vergleich zu den Frauen auf den anderen Bildern recht untätig wirkt. Auf den anderen Bildern erwecken die Frauen einen aktiven Eindruck, sie tun etwas. Bei den Bildern 1 und 4 kann man auch die Augen erkennen, auch wenn die Frau auf Bild 4 von den Augen her schon einen etwas müden Eindruck macht. Die Junge Frau auf dem zweiten Bild dagegen scheint die Augen vollends geschlossen zu haben. Dazu natürlich die Uhr als Symbol der Zeit. Okay, der Rest ist sicher diskutabel. Aber wenn man schonmal im Schwange ist … :-) --Duschgeldrache2 (Diskussion) 20:37, 1. Feb. 2020 (CET)Beantworten
Es las sich jedenfalls sehr schön. Wenn man jetzt noch einen Beleg für diese wunderbare Interpretation fünde … ;-) --elya (Diskussion) 21:22, 1. Feb. 2020 (CET)Beantworten