Diskussion:Friedrich Wilhelm Enzmann

Letzter Kommentar: vor 14 Jahren von PaulT in Abschnitt Karl (Carl) Geiger

Karl (Carl) Geiger Bearbeiten

Eine IP hatte hier gerade Carl Geiger (1821–1892) als ersten Hersteller von Fotoapparaten angeführt. Soweit ich weiß, hatte Geiger in Stuttgart ein Geschäft für Optik und Mechanik besessen und dort Apparate von Daguerre verkauft und dies 1840[1] (nach der IP, aber ohne Quellenangaben 1839) in einer Zeitung oder Reklameschrift angepriesen. Kennt sich da jemand besser aus? Weiß jemand, ob Geiger Fotoapparate produziert hat? --PaulT 11:38, 20. Aug. 2009 (CEST)Beantworten

GKemner--87.139.71.115 11:21, 21. Aug. 2009 (CEST) Nach meinen Recherchen ist Herr Enzmann nicht der Begründer der Produktion fotografischer Apparate in Deutschland. Herr Herbert Blumtritt schreibt in seinem Buch >Geschichte der Dresdner Fotoindustrie, Lindemanns Verlag,2001< "Unbestritten bleibt es dennoch Verdienst des F.W. Enzmann, als erster Dresdner und unter den ersten deutschen Handwerksmeistern sich mit dem Bau von Kameras beschäftigt zu haben. Der erste Deutsche war der Stuttgarter Optiker Carl Geiger, der schon am 19. September 1839 die erste Verkaufsanzeige von Daguerreotypie-Apparaten im Deutschen Sprachraum veröffentlichen ließ". Diese Veröffentlichung wird beschrieben von Joachim W. Siener in seinem Buch >Die Photographie und Stuttgart 1839-1900. Hrsg: Württenbergische Landesbibliothek Stuttgart 1989< Er schreibt u.a.: "Den von Carl Chr. Fr. Geiger angegebenen Preisen für seine Daguerreotyp-Apparate soll hier der Preis für einen Original-Daguerreotyp-Apparat von Daguerre/Giroux, Paris, gegenübergestellt werden. Der Preis für den kleinsten Geigerschen Apparat.....", weiterhin "Das Inserat Geigers war in die im Stuttgarter Metzler Verlag erschienene erste deutsche Teilausgabe von > Historique et Descriptor des procédés du Daguerréotype et du Diorama, par Daguerre….< - >Das Daguerréotyp und das Diorama, oder authentische und genaue Beschreibung….< eingeklebt. Der Metzler Verlag bot das Buch am 19. September 1839 an. Zusammen mit den Errata (Fehlerliste[ Anm.d.Verf.]) auf ein Blatt gedruckt, wurde das Angebot Geigers dem Buch beigegeben. Beide, der Verleger und der Optiker & Mechaniker profitierten von dieser Verbindung von ` Theorie’ und `Praxis’, warb doch der der eine mit seinem Produkt gleichzeitig für das des anderen. Durch diese stillscheigende Übereinkunft zwischen dem Metzler Verlag und Carl Geiger lässt sich nachweisen, dass Carl Geiger ab der zweiten Hälfte des Monats September 1839 die ersten Daguerreotype (Photokameras) in Deutschland serienmäßig fertigte und mit Zubehör auslieferte. Carl Geiger gehörte somit zu den ersten Pionieren auf dem Gebiet der Fototechnik im damaligen deutschen Sprachgebiet. Nach Erich Stenger ist das Angebot Geigers die erste deutschsprachige Verkaufsanzeige für einen Daguerreschen Apparat. Das Produkt des Daguerreotyps, das Bild, war für Carl Geiger in erster Linie der Qualitätsbeweis für seinen Daguerreschen Apparat, die Bestätigung seines handwerklichen Könnens und nicht das Ziel seiner Bemühungen; er blieb Mechaniker und Optiker, auf den Fortgang der Daguerreotypie in Stuttgart nahm er jedoch weiterhin maßgeblichen Anteil.“ Da diese Verkaufanzeige erst nach Fertigstellung der kleinen Broschüre eingeklebt oder teilweise vielleicht auch nur eingelegt wurde, ist sie nicht in allen Exemplaren heute vorhanden. Ein Teil der Drucke wurde möglicherweise auch ohne Anzeige ausgeliefert, bzw. manche vielleicht nur eingelegten Anzeigen sind nach 1839 auch verloren gegangen. Eine Stuttgarter Zeitung schreibt am 19. September 1839 auf Seite 1025 unter der Rubrik: Schwaben „Die Erfindung von Daguerre, die Sonnenstrahlen zu benützen, um mittels der Camera obscura die durch diese sich abspiegelnden Gegenstände zu fixiren und dadurch eine getreue Abbildung derselben zu erhalten, hat auch bei uns schon mehrere Chemiker und Optiker beschäftigt. Wir hören von Versuchen, die in Tübingen und hier gemacht worden seien. Einer unserer Mitbürger, Herr Optikus Geiger (Inhaber des frühen Baumannschen Geschäfts) , hat sich in den letzten Wochen sehr damit beschäftigt, und ist nach einigen Versuchen jetzt bereits so weit gekommen, dass er, seines Verfahrens ganz Meister, bei guter Sonnenbeleuchtung in 4 bis 6 Minuten die im Gesichtskreise seiner, auf seiner Sternwarte aufgestellten, Camera obscura liegenden Häuser mit all der an den Daguerreschen Bildern gerühmten Präcision in kleinen Bildern wieder giebt. Wir haben zwei derselben gesehen. Auf einigen seiner Bilder hat sich selbst die natürliche Farbe der Gegenstände etwas abgedrückt. Herr Geiger ist nun damit beschäftigt, seinen Apparat zu vervollständigen, und wird seine Versuche fortsetzen, um die schöne Erfindung zu vervollkommnen. Bis jetzt bediente er sich ganz des Verfahrens, wie dasselbe nach den Angaben Daguerres im Schwäbischen Merkur mitgetheilt war. Wir werden später auf diesen interessanten Gegenstand zurückkommen und unseren Lesern weitere Mittheilungen darüber machen.“ Eine weitere Anmerkung: Im >Amtlichen Bericht über die Allgemeine Ausstellung deutscher Gewerbs-Erzeugnisse in Berlin 1844, Band II< werden mehrere Hersteller von Daguerreotyp-Apparaten genannt, die ihre Erzeugnisse eingesandt hatten. Neben Dörfel, Graff und Dunker ist auch Carl Geiger genannt. Der Name Enzmann ist nicht dabei. Weder von Dörfel, Graff oder Dunker sind Geräte bekannt oder noch vorhanden. Auch von Herrn Enzmann wurde bis heute außer seiner Anzeige keine von ihm gebaute Kamera oder eine Beschreibung aufgefunden. Eine Geigersche Kamera im Format 13x18 cm, mit Namensgravur auf dem Objektiv, ist im Deutschen Technikmuseum in Berlin vorhanden. Im Rathgen-Forschungslabor in Berlin ist der Apparat auf seine Echtheit überprüft worden. (nicht signierter Beitrag von 87.139.71.115 (Diskussion | Beiträge) 11:21, 21. Aug. 2009 (CEST)) Beantworten

Danke für die Informationen. Allerdings sind die Quellen, die hier so schön dargestellt sind, nun immer noch nicht im Artikel. Machst Du es, oder soll ich es nachholen? Allerdings sollten wir bei höchstens sechs Wochen Unterschied (außerdem: war das Erratum schon ab 19. September mit drin, und war es auch da schon beklebt mit der Anzeige?) auch nicht ganz so laut "Erster" rufen. Ich denke mal über eine sinnvolle Formulierung nach, die vielleicht auch noch die anderen mit einbezieht und den momentanen Kenntnisstand möglichst genau beschreibt. Außerdem: schreibe doch bitte mal einen Artikel über Carl Geiger. Ich helfe auch mit, wenn Du Dich in Wikipedia noch nicht so gut auskennen solltest. --PaulT 13:57, 21. Aug. 2009 (CEST)Beantworten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. ab Seite 34 Karl Geiger