Ein paar Infos aus dem »Spiegel«, zum möglichen Ausbau dieses Eintrags über Franz Drügh

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»[...] Aber Drügh blieb nicht. Er avancierte am letzten Mittwoch [das heißt: am Mi., 22.02.1967] zum Generalstaatsanwalt in Köln. [...] Am 6. Juni 1909 als Schulmeistersohn in Bonn geboren, ist Drügh auch aus Überzeugung Rheinländer [...]

Seinen Sprung vom Bonner »Ober« zum Kölner »General« verdankt Drügh, vor und nach 1945 parteilos, der im Rheinland selteneren Verbindung von Toleranz und Standfestigkeit, mit der er 16 Jahre lang kleinere und größere Bundesaffären abwickelte.

Auf seinem Cheftisch in der Bonner Anklagebehörde lagen die Akten des falschen Wehrpsychologen Schneider und des betrügerischen Diamantenmachers Meincke, dem Bundeswirtschaftsminister Erhard einen Laborbunker eingeräumt hatte.

Den Alt-Pg und Bundestagsabgeordneten Rössler von der Reichspartei nahm Drügh in dem Augenblick fest, als jener sich mit dem demokratischen Decknamen Richter in die Anwesenheitsliste des Bundestages einschrieb.

Mit den Anklagen gegen Leihwagen-Fahrer Kilb (schwere passive Bestechung) sowie Außenamts-Staatssekretär Hallstein und Außenamts-Direktor Blankenhorn (leichtfertig falsche Anschuldigung und üble Nachrede) zog er Störungsfeuer aus Regierungs- und Partei-Mörsern auf sich.

Mordanzeigen gegen Bundesminister a.D. Oberländer und Kanzler-Staatssekretär a. D. Globke befand er für zu leicht. Das Strauß-Verfahren stellte er ein, obschon der Beschuldigte »objektiv rechtswidrig« gehandelt habe.

Drüghs erste Diensthandlung in Köln, auf einem von insgesamt 21 »Generals«-Posten der Bundesjustiz, war ein Besuch im »Klingelpütz«. Die Liederlichkeiten in dieser Strafanstalt hatten seinen Vorgänger [Walter] Haas das Amt gekostet.«

Quelle: Drügh: Abstand nach unten, in: Der Spiegel Nr. 10/1967, 26. Februar 1967, https://www.spiegel.de/politik/abstand-nach-unten-a-65fd6492-0002-0001-0000-000046394438 (Auszüge) --MYR67 (Diskussion) 14:09, 13. Aug. 2023 (CEST)Beantworten