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Letzter Kommentar: vor 12 Jahren von Nuetzel in Abschnitt Änderung der Molekülstruktur

Änderung der Molekülstruktur Bearbeiten

Hallo. Ich zweifle stark an der "Änderung der Molekülstruktur im Stahlblech", da Stahl im klassischen Sinne nicht aus kovalent gebundenen Atomen (Molekülen) besteht, sondern sich die Atome in einer Metallbindung vereinigen. Man würde, wie bei Metallen üblich, von einem Metallgefüge bzw. einer Änderung des Gefüges bzw. der Mikrostruktur sprechen.

Wie soll diese Änderung der "Molekülstruktur" aussehen? Zunächst wird bei Belastung eines metallischen Körpers (Drücken des Federbleches mit dem Daumen) eine elastische Verzerrung des Atomgitters erreicht. Im nächsten Schritt (plastische Verformung) werden lokal durch das Einbringen von Versetzungen Atombindungen gelöst und wieder neu geknüpft. Dazu ist jedoch bei einem Federblech eine Spannung bzw. Kraft nötig, die, zumindest lokal, oberhalb der Streckgrenze (typisch >1000 N/mm²) eines solchen Metalles liegt. Wenn das Blech nicht sehr dünn ist, glaube ich nicht, dass diese Grenze durch Daumendruck einfach überschritten werden kann. Zudem ist bei Belastung oberhalb der Streckgrenze die Gefahr eines schnellen (Ermüdungs-)Bruches gegeben, denn Federbleche sind per se nicht in der Lage, starke plastische Verformungsarbeit aufzunehmen. Die vorletzte Möglichkeit einer "Änderung der Molekülstruktur" wäre die Änderung der Atomanordnungen durch Diffusion. Da aber für Diffusion eine hohe Temperatur für die Atombewegung nötig ist, scheidet diese Möglichkeit aus. Die letzte Möglichkeit bestünde in einer allotropen Umwandlung des Gefüges wie sie bei Formgedächtnislegierungen bekannt ist. Diese Erscheinung zeigen allerdings nur wenige Legierungen; bei Bandstahl ist mir dies unbekannt.

Meine Meinung: Wie es in verschiedenen Videos im Internet den Anschein hat, wird der Bandstahl nur elastisch verformt. Daraus entsteht ein Spannungszustand im Metall, der die Möglichkeit des freien Schwingens des Bandstahles einschränkt (siehe singende Säge). Daher werden hier durch Druck unterschiedlich hohe Töne erzeugt. -- Nuetzel 00:00, 31. Jul. 2011 (CEST)Beantworten