Behinderung von Personen, die ein Telefonat an der Telefonzelle erwarten? Bearbeiten

Also, Anwohner, die ein Telefonat erwarten, sind vor einführung der Taktung bei Ortsgesprächen wohl nicht gestört worden, denn die Möglichkeit, an einer Telefonzelle ankommende Gespräche entgegenzunehmen, muss ebenfalls etwa zur gleichen Zeit erst eingeführt worden sein. Ich weiß es zwar nicht exakt, aber Folgende Indizien sprechen dafür, dass diese Möglichkeit ebenfalle erst Anfang der 80er Jahre verfügbar war:

  • Als Kind waren wir zu Hause lange Zeit ohne Telefon. Es war das Schuljahr '82/'83 (genau: wahrscheinlich Herbst '82, ich bringe das mit einem Schulwechsel in Verbindung), als wir Telefon bekamen. Bis dahin gab es keine Emailleschilder mehr (muss wohl vor meiner Zeit gewesen sein und somit auch etliche Jahre vorher), ich kann mich aber noch gut an die Aufkleber in Form einer Sprechblase mit demselben Text erinnern, der auf der Türscheibe oder seitlich der Zellen klebte. Bis dahin jedenfalls hätte ich das als häufiger Telefonzellenbenutzer sicher gewusst wenn es die Möglichkeit gegeben hätte, sich dort anrufen zu lassen.
  • Diese Sprechblasenaufkleber gab es auf jeden Fall mindestens bis Anfang bzw. Mitte der 80er Jahre; da ich über Google kein einziges Bild davon finde, kann man annehmen, dass sie nur wenige Jahre verbreitet waren, also ungefähr gegen Ende der 70er Jahre angebracht wurden, das dürfte dann wohl der Wechsel von Emaille zu Klebefolie gewesen sein.
  • Ich kann mich weiterhin an ein Fernsehquiz erinnern (entweder wars Einer wird gewinnen, oder es war Der große Preis), in dem diese Neuerung in einer Frage aufgegriffen wurde. Leider kann ich diesen Zeitpunkt allerdings gedanklich mit Nichts verbinden, das mir eine Datierung ermöglicht.
  • In der Fernsehserie Ein Herz und eine Seele gibt es eine Folge, in der "Ekel Alfred" eine Zelle technisch manipulieren muss, um sich dort anrufen lassen zu können. Er will dem Dialog zufolge mit dieser Manipulation etwas erzwingen, was es angeblich im Ausland gäbe, aber in Deutschland nicht. Dem Artikel nach dürfte es sich dabei um den Titel 22. Telefon! (31. Mai 1976) (2. Staffel) gehandelt haben.

Ich bezweifle deshalb, dass es eine längere Zeit (also mehrere Jahre) gab, in der ein Anruf beliebig lang geführt werden konnte und Nachbarn dadurch abhielt, einen Anruf entgegennehmen zu können. Dieser Zusammenhang müsste bitte belegt werden, sonst glaube ichs nicht. -- Qhx 12:34, 14. Okt. 2009 (CEST)Beantworten

Anrufbare Telefonzellen existierten bereits seit den 30er Jahren, aber nur ein Teil der Zellen verfügte über diese Funktion. Die Sprechblasen-Aufkleber hatten damit übrigens absolut nichts zu tun - sie trugen den Text "Ruf doch mal an" und waren eine allgemeine Aufforderung, doch bitteschön häufiger mal zu telefonieren. Ansonsten ist eigentlich nicht besonders wichtig was du glaubst oder nicht glaubst... --Der Bischof mit der E-Gitarre 15:27, 14. Okt. 2009 (CEST)Beantworten
ACK, Anrufbare sind die absolute Ausnahme - eigentlich kenne ich nur einen einzigen entsprechenden Münzapparat, aber der dürfte eher im Besitz meiner damaligen Schule gewesen sein und mindestens bis 2000 existiert haben. --TheK? 20:32, 11. Mär. 2010 (CET)Beantworten
Das klingt mehr nach einem Clubtelefon. In den 80er und 90er Jahren waren anrufbare Telefonzellen nicht "die absolute Ausnahme", aber es ist richtig, daß es nicht an jeder Telefonzelle ging. Wenn mehrere Telefonzellen nebeneinander standen, war eine davon in der Regel anrufbar, die anderen - zumindest offiziell - nicht. Es ging aber teilweise auch an nicht explizit als anrufbar gekennzeichneten Zellen, das kann aber auch sein, daß da schlicht die Kennzeichnung abhanden gekommen war; die Rufnummer ergab sich dann aus der Standortnummer. --Apothekenschlumpf (Diskussion) 15:25, 14. Feb. 2016 (CET)Beantworten
Anders als in dem Artikel behauptet, gab es im fraglichen Zeitraum, also vor Einführung des Ortsgesprächs-Zeittaktes (1980), in Westdeutschland noch keine anrufbaren Telefonzellen, das kam erst in den 80er Jahren auf (laut Wiki-Artikel "Telefonzelle erst ab 1983). Das wird in der 70er-Jahre-Serie "Ein Herz und eine Seele" sowie in dem zugehörigen Wiki-Artikel ausgiebig thematisiert. In der Fernsehserie spielt eine solche anrufbare Telefonzelle eine Rolle, da dieses Motiv aus der anglo-amerikanischen Vorbildserie übernommen worden war. Weil eine derartige Telefonzelle aber damals für Westdeutschland noch fiktiv war, mußte dies in der Serie erklärt werden. In Folge 1 (Erstausstrahlung 1973, [1] wird erklärt, daß man selbstverständlich eine Telefonzelle normalerweise nicht anrufen kann, daß dies an dieser speziellen Telefonzelle aber dennoch funktioniere, weil ein Anwohner bei der Post arbeitet und das so eingestellt habe.
Ich werd die Passagen, die sich auf anrufbare Telefonzellen beziehen, daher jetzt rausnehmen, zumal sich ja offenbar seit Jahren hier nichts getan hat. --Apothekenschlumpf (Diskussion) 23:23, 10. Feb. 2016 (CET)Beantworten

"...wird heute im Volksmund noch bei anderen Zusammenhängen verwendet." Bearbeiten

So? Also mir fällt da nichts ein. Ein, zwei Beispiele wären gut. -88.130.64.79 15:30, 12. Mär. 2010 (CET)Beantworten

Willst du ernsthaft behaupten, du hättest noch nie jemanden sagen hören "Fasse dich kurz", wenn der Gegenüber zu weitschweifig und wortreich dahinredete? Tut mir leid, aber deine "Kenn' ich nicht, kann nicht stimmen"-Argumentation ist absolut irrelevant. --Der Bischof mit der E-Gitarre 18:28, 12. Mär. 2010 (CET)Beantworten
Wo soll ich gesagt haben, dass "Hab ich nie gehört" heißen soll "Stimmt nicht"?
Schreib ein Beispiel rein und der Text ist besser als vorher. Was ist daran so schwer zu verstehen? -88.130.113.126 23:39, 12. Mär. 2010 (CET)Beantworten

Duzen? Bearbeiten

Gibt es einen Grund, warum der Leser des Schildes geduzt wurde? (nicht signierter Beitrag von 91.46.185.236 (Diskussion) 18:28, 13. Nov. 2013 (CET))Beantworten

Das war von den 1920er bis weit in die 1960er Jahre bei derartigen Hinweisen (und interessanterweise auch in der Werbung) nicht unüblich. Welche soziokulturellen Hintergründe das hatte, weiß ich allerdings nicht. --Der Bischof mit der E-Gitarre (Diskussion) 17:58, 14. Nov. 2013 (CET)Beantworten

Ferngespräche konnten von Telefonzellen aus bis in die 1960er Jahre ohnehin nicht geführt werden Bearbeiten

Das ist so nicht richtig, es gab schon vor dem Jahr 1960 Münzer für Ferngespräche

Anbei ein Gerät aus dem Jahr 1929 von dem aus Innerhalb der Netzgruppe Ferngespräche geführt werden konnten. Link: http://www.bayern-online.com/v2261/artikel.cfm?DID=203&Product_ID=34458

Die Textpassage sollte überarbeitet werden --Jh-Furth (Diskussion) 00:57, 11. Feb. 2016 (CET)Beantworten


Das stimmt, das ist natürlich Unsinn, da war ich beim Überarbeiten nicht konsequent genug. Selbstverständlich konnte man auch damals schon von der Telefonzelle aus Ferngespräche führen; da ja kaum jemand ein Telefon zu Hause hatte, hätte man sonst ja quasi gar keine Ferngespräche führen können. Der Satz beruht sicherlich auf einem Mißverständnis; das ist etwas kompliziert: Tatsächlich waren öffentliche Fernsprecher lange Zeit mit einem Sperr-Nummernschalter ausgerüstet, so daß beispielsweise keine mit Null beginnenden Nummern gewählt werden konnten. Ferngespräche konnte man daher tatsächlich vom öffentlichen Fernsprecher aus nicht SELBST wählen. Sie waren aber als handvermittelte Gespräche dennoch möglich. Dabei mußte man dann dem "Fräulein vom Amt" den gewünschten Teilnehmer mitteilen, und sobald die Verbindung hergestellt war, wurde man vom "Fräulein" aufgefordert, die Gebühr zu entrichten. Die Münzen schlugen dann im Apparat Stimmgabeln an, das "Fräulein" konnte die Töne hören und wußte somit, ob der Anrufer seine Gebühr richtig bezahlt hatte; erst dann wurde die Sprechverbindung hergestellt.
Dann gab es auch noch "halböffentliche" Fernsprecher (Teilnehmer-Münzfernsprecher 55b, siehe dort) in Gaststätten usw. Auch diese waren mit einem Sperrnummernschalter ausgerüstet, so daß keine mit Null beginnenden Rufnummern gewählt werden konnten. Durch den fehlenden Stimmgabelapparat konnte man auch kein handvermitteltes Ferngespräch erhalten. Nur der Besitzer des Apparates konnte mit einem Schlüssel die Sperre überbrücken. Diese Apparate wurden spätestens mit der Einführung der Ortsnetztaktung 1980 obsolet. --Apothekenschlumpf (Diskussion) 17:39, 11. Feb. 2016 (CET)Beantworten