Diskussion:Des Adlers Horst
Letzter Kommentar: vor 6 Jahren von Summ in Abschnitt Opéra-comique
Ich finde im Artikeltext keinen Hinweis darauf, dass es eine Opéra-comique sein soll. Es ist im Gegenteil als „romantisch-komische“ Oper bezeichnet. Kategorien sollten sich immer am Artikel selbst orientieren. Auch in Pipers Enzyklopädie findet sich kein Hinweis darauf. --Rodomonte (Diskussion) 13:25, 19. Apr. 2018 (CEST)
- @Summ: Schau Dir mal die Versionsgeschichte an. Du hast die Kategorie selbst nicht gesetzt. Das war erst ein paar Jahre später ein anderer Benutzer, der das Werk höchstwahrscheinlich gar nicht kannte, sondern einfach nur vom Titelbestandteil „komisch“ ausgegangen ist. Selbst wenn das Libretto ursprünglich Meyerbeer vorgelegen hat, ist das kein Hinweis auf die Gattungszugehörigkeit. Meyerbeer war ja auch eher für die Grand opéra bekannt als für die Opéra-comique. Dass Gläsers Oper von ersterer beeinflusst wurde, steht auch bereits im Artikel. Laut Piper ist es ein Konglomerat unterschiedlichster Stile, unter denen die comique nicht aufgeführt wird. Bitte nimm diese ganz offensichtlich falsche Kategorie wieder hinaus. Ich möchte deshalb keinen Editwar anfangen. --Rodomonte (Diskussion) 13:37, 19. Apr. 2018 (CEST)
- Danke, ich habe den Artikel in der Piper-Enzyklopädie selbst betreut, deshalb kenne ich die Umstände. Natürlich ist es eine Opréra comique. Die "romantisch-komische" Oper ist eigentlich keine Gattung, sondern ein nationalistisches Konstrukt aus deutscher Warte. Romantisch-komisch war ein großer Teil der Opéra-comique-Werke. Es gibt eigentlich nur zwei Varianten von Opern mit gesprochenem Text, das ist das Vaudeville und die Opéra comique, die seit den 1820er Jahren stark vom Melodram beeinflusst ist. Natürlich gab es Übersetzungen und Nachahmungen in vielen Sprachen. Gruß --Summ (Diskussion) 21:37, 19. Apr. 2018 (CEST)
- Das mag ja durchaus zutreffen. Aber davon steht weder im Artikel noch in der Piper-Enzyklopädie etwas. Auch von gesprochenem Text ist nirgendwo die Rede. Die Kategorien müssen aber zum Artikeltext passen. Kannst Du das dann noch ergänzen? Der alte Melitz hat das Werk übrigens als Singspiel bezeichnet. Auch da gibt es gesprochene Dialoge. --Rodomonte (Diskussion) 22:39, 19. Apr. 2018 (CEST)
- Das Singspiel ist leider eine recht unscharf umrissene Gattung, die entsprechende Kategorie finde ich nicht besonders sinnvoll. Es kann bloß ein Sprechstück mit eingelegten Liedern sein, so wie Holteis Liederspiele, oder eine Posse mit Gesang (beides Entsprechungen zum französischen Vaudeville), aber auch eine größere Oper mit Dialogen, manchmal sogar eine leichte durchkomponierte Oper, oder das, was man später Operette nannte. In unserem Fall handelt es sich klar um eine Opéra-comique, so wie Meyerbeers Ein Feldlager in Schlesien eine Opéra comique ist. Es kommen größere Ensembles, Finali, auch rezitativische Teile vor, die insgesamt eine dramaturgische Logik haben. Die Handlung hat ausschließlich bürgerliche Helden und ein rührendes Ende. Die Melodram- oder Spektakelstück-Anteile sind wie bei den parallelen französischen Opern beeinflusst von Pixérécourt, der kurzzeitig Intendant der Pariser Opéra comique war. Die deutschsprachige Opernszene war noch sehr klein, die meisten Stücke und Tendenzen kamen aus Paris. --Summ (Diskussion) 07:46, 20. Apr. 2018 (CEST)
- Das hast Du sehr schön erklärt. Nur müsste es eben auch belegt in den Artikel, damit er entsprechend kategorisiert werden kann. Und dann müssten wir mal überlegen, was wir mit dem Feldlager in Schlesien (Singspiel) und dem Freischütz (keine Gattungskategorie) machen. Die Gattungskategorien sind ja überhaupt noch sehr unvollständig und unscharf abgegrenzt. Eigentlich wäre das ein größeres Thema. --Rodomonte (Diskussion) 09:16, 20. Apr. 2018 (CEST)
- Ja, das wäre alles zu überlegen. Im Moment habe ich leider wenig Zeit, komme aber gerne darauf zurück. Gruß --Summ (Diskussion) 20:38, 23. Apr. 2018 (CEST)
- Das hast Du sehr schön erklärt. Nur müsste es eben auch belegt in den Artikel, damit er entsprechend kategorisiert werden kann. Und dann müssten wir mal überlegen, was wir mit dem Feldlager in Schlesien (Singspiel) und dem Freischütz (keine Gattungskategorie) machen. Die Gattungskategorien sind ja überhaupt noch sehr unvollständig und unscharf abgegrenzt. Eigentlich wäre das ein größeres Thema. --Rodomonte (Diskussion) 09:16, 20. Apr. 2018 (CEST)
- Das Singspiel ist leider eine recht unscharf umrissene Gattung, die entsprechende Kategorie finde ich nicht besonders sinnvoll. Es kann bloß ein Sprechstück mit eingelegten Liedern sein, so wie Holteis Liederspiele, oder eine Posse mit Gesang (beides Entsprechungen zum französischen Vaudeville), aber auch eine größere Oper mit Dialogen, manchmal sogar eine leichte durchkomponierte Oper, oder das, was man später Operette nannte. In unserem Fall handelt es sich klar um eine Opéra-comique, so wie Meyerbeers Ein Feldlager in Schlesien eine Opéra comique ist. Es kommen größere Ensembles, Finali, auch rezitativische Teile vor, die insgesamt eine dramaturgische Logik haben. Die Handlung hat ausschließlich bürgerliche Helden und ein rührendes Ende. Die Melodram- oder Spektakelstück-Anteile sind wie bei den parallelen französischen Opern beeinflusst von Pixérécourt, der kurzzeitig Intendant der Pariser Opéra comique war. Die deutschsprachige Opernszene war noch sehr klein, die meisten Stücke und Tendenzen kamen aus Paris. --Summ (Diskussion) 07:46, 20. Apr. 2018 (CEST)
- Das mag ja durchaus zutreffen. Aber davon steht weder im Artikel noch in der Piper-Enzyklopädie etwas. Auch von gesprochenem Text ist nirgendwo die Rede. Die Kategorien müssen aber zum Artikeltext passen. Kannst Du das dann noch ergänzen? Der alte Melitz hat das Werk übrigens als Singspiel bezeichnet. Auch da gibt es gesprochene Dialoge. --Rodomonte (Diskussion) 22:39, 19. Apr. 2018 (CEST)
- Danke, ich habe den Artikel in der Piper-Enzyklopädie selbst betreut, deshalb kenne ich die Umstände. Natürlich ist es eine Opréra comique. Die "romantisch-komische" Oper ist eigentlich keine Gattung, sondern ein nationalistisches Konstrukt aus deutscher Warte. Romantisch-komisch war ein großer Teil der Opéra-comique-Werke. Es gibt eigentlich nur zwei Varianten von Opern mit gesprochenem Text, das ist das Vaudeville und die Opéra comique, die seit den 1820er Jahren stark vom Melodram beeinflusst ist. Natürlich gab es Übersetzungen und Nachahmungen in vielen Sprachen. Gruß --Summ (Diskussion) 21:37, 19. Apr. 2018 (CEST)