Diskussion:Der Meister (Gerritsen)

Letzter Kommentar: vor 15 Jahren von Study Nurse

Ich erlaube mir, folgenden Absatz aus dem Artikel zu löschen und nach hier zu verschieben (eigentlich hätte ich ihn ja gern kommentarlos verschwinden lassen):

Bermerkenswert ist die diametral falsche Übersetzung des Originattitels. "Apprentice" bedeutet im Deutschen keinesfalls "Meister", sondern "Lehrling" oder "Auszubildender". Der erste Begriff gilt als "political incorrect", und der zweite ist beamtendeutsch.

Begründung: Dass die Übersetzung des Titels eines künstlerischen Werks nicht immer dem Wortlaut des Originals folgt, ist ein weit verbreitetes Phänomen (ein Blick in die Fernsehzeitung genügt...). Das mag nicht immer begründet oder nachvollziehbar sein. Keinesfalls ist jedoch anzunehmen, dass alle der an einer Übersetzung Beteiligten (also Übersetzer, Lektoren, Verlagsleitung) nicht gewusst hätten, dass - wie hier moniert - engl. "apprenctice" nicht dt. "Meister" heißt, sondern eben "Lehrling" oder "Auszubildender" (u.U. sogar "Schüler") - schon gar nicht, wenn man, wie der Übersetzer Andreas Jäger, promovierter Anglist ist (recherchiert über die Website des Berufsverbandes der Literaturübersetzerinnen und Literaturübersetzer (VdÜ)). Vielmehr verhält es sich so, dass diese Art der Bedeutungsumkehrung bei der Übertragung (!) schwieriger (weil eben nicht wortwörtlich zu übersetzender) Textpassagen ein völlig legitimer Kunstgriff ist und zum Einmaleins des Übersetzens gehört (der eine oder andere Bayer lernt das vermutlich schon in der Schule...). Wollte man dies in jedem Einzelfall thematisieren, bräuchte man wahrscheinlich ein eigenes Internet. Überdies lehrt einen die Lektüre des Thrillers, dass gar nicht ausgemacht ist, wer von den beiden Bösewichtern denn nun der "Lehrling" ist und wer der "Meister". Aus diesem Grund bringt auch diese "diametral falsche Übersetzung" den Sachverhalt genau auf den Punkt. Study Nurse 22:42, 10. Mai 2008 (CEST)Beantworten