Diskussion:Das Schweigen des Meeres

Letzter Kommentar: vor 16 Jahren von 89.53.55.143 in Abschnitt Lemma

Lemma

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Das Buch heisst "Le silence de la mer", alles andere ist Übersetzung, da müssten dann die Übersetzer auf geführt werden. Ich spreche mich für ein Verschieben nach "Le silence de la mer" aus. Besonders bei diesem Buch. Vercors würden die Haare zu Berge stehen, wenn er sähe, dass Deutschland seinen Buchtitel in der deutschen Wikipedia übersetzt. --  Saippuakauppias  22:24, 3. Jul. 2008 (CEST)Beantworten

Du solltest Dir nicht anmaßen, über die Gefühle anderer zu mutmaßen. Hier greifen die Namenskonventionen. --89.53.55.143 00:22, 4. Jul. 2008 (CEST)Beantworten

Interpretation & Nachwort von Yves Beigbeder

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Die deutsche Ausgabe des Diogenes-Verlags v. 1999 enthaelt neben dem grotesk vernebelnden Harig-Kommentar eine sehr viel ergiebigere Würdigung von YVES BEIGBEDER. In ihr wird deutlich, dass der zeitgeschichtliche Kontext wesentlich anders liegt als von Harig begriffen. Was ebenso für die deutsch-frömmelnde Wikipedia-Seite gilt. In beiden Fällen unterbleibt die kritische Sicht des vermeintlich "Guten" im deutschen, frankophilen Offizier bwz. dessen absurde Illusion von Versöhnung unter einem Nazi-Regime. Erst Beigbeder stellt mit seiner Darlegung & Zitaten klar, worauf die deutsche Unfähigkeit, sich der sklavischen Unterordnung zu entziehen, d.h., Nazi-Befehle zu verweigern od. zu sabotieren (Diogenes-Ausg. S. 121/2), fur die Franzosen hinauslief und was daraus zu schlussfolgern war. Der deutsche Grundfehler liegt eben keineswegs in der Kategorie Ordnung, wie Harig schwadroniert, sondern im Primat der Unter-Ordnung, des Untertanengeistes, der ewigen Mitläuferei im Kollektiv der PatritotInnen nebst automatischer Befreiung von jeglicher persönlicher Verantwortung.

Bruller al. Vercors kann es kaum darum gegangen sein, den Deutschen für ihre Grausamkeiten mildernde Umstände einzuräumen - ihm ging es bei seinem Appell um die Würde und den Widerstand seiner LeserInnen und Gefährten gegen jene Herrenmenschen, deren Vorsatz bis heute lautet: "Mit unserem Lächeln und unserer rücksichtsvollen Art werden wir es verderben. Wir werden es zu einer kriechenden Hündin machen." (S.57) "Es" hieß: jedes Land, das die Deutschen zum Feindgebiet erklärten, um dort massenhaft wehrlose Kinder, Frauen und Greise nieder-zumetzeln, wann immer sie es für nützlich oder heldenhaft hielten bzw. Kollaborateure fehlten.

Bis zu seinem Tod 1991 hat Brullers Haltung hierzulande nicht viel Beachtung oder gar Nachahmer gefunden. Bei uns glaubt man, sich mit Antikommunismus reinwaschen zu koennen und alimentiert von Staats wegen eine rege, mordbereite Nazi-Reserve. Diesen heutigen Deutschen fällt zu Hannah Arendts Empfehlung noch immer dasselbe ein wie zu Lebzeiten der mutigen Frau, jüngst vorgetragen und nachzulesen u.a. hier ygnaz - 03/2013