Diskussion:Burgberg (Erlangen)

Letzter Kommentar: vor 9 Jahren von Sariputra in Abschnitt Burg?

Burg?

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Gab es auch eine Burg zu dem genannten Burgberg? --TECHNOKRAT 17:45, 14. Okt. 2007 (CEST)Beantworten

Ein klares Vielleicht. Zitat aus dem Erlanger Stadtlexikon: "Während erste Siedlungsspuren aus der Bronzezeit v.a. auf der Nordseite des B. gefunden wurden [...], ließ sich die vermutete namengebende Burg (1428/67 wird eine "Purckleithe" mehrfach erwähnt) bislang nicht nachweisen." In der Nähe gab es aber eine Veste, die bereits 1783/84 abgebrochen wurde. --Buffty 17:43, 19. Nov. 2007 (CET)Beantworten
Wie nahe "in der Nähe" war denn die Festung? Sie wäre doch sicher einer der Gründe gewesen, warum am heutigen Platz das damalige "Neu-Erlangen" entstanden ist?! Auf dem alten Stich mit dem neu gebauten Tunnelportal ( http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/4/48/Burgbergtunnel_Erlangen_001.jpg ) kann man übrigens erkennen, warum es mit archäologischen Funden auf dem Burgberg so schwierig sein dürfte: Anscheinend haben sich die Steinbrüche weit in den Kernbereich der potentiellen alten Burganalge hineingefressen. Das bedeutet, der ursprüngliche Burgstall ist vielleicht schlicht abgebaut, entfernt und so komplett zerstört worden. Üblich war es stets, die behauenen Steine weg zu transportieren, danach kam der Materialfraß durch Steinbrucharbeiten. Ein milderes Beispiel dafür wäre z. B. Burg Kammerstein bei Schwabach, die nach den alten Berichten aus sehr gut behauenen, festen Sandsteinen und damit aus begehrten und hochwertigen Steinen bestand. Es wäre eine staatliche Aufgabe gewesen, diese alten Baudenkmäler zu schützen, aber der frühe bayerische Staat war eben sehr verantwortungslos. --89.15.37.165 12:09, 19. Apr. 2015 (CEST)Beantworten
Die „Veste“, unter diesem Stichwort wird sie im Stadtlexikon geführt, lag westlich der Altstadt in den Regnitzwiesen, fast einen Kilometer südlich des Burgbergs. Sie scheidet somit als Namensgeberin für den Berg aus. Auch zu der Neustadt – „Christian-Erlang“ nicht „Neu-Erlangen“ – stand sie in keinem Bezug. Diese Hugenottenstadt ist einige hundert Meter südlich der Altstadt gebaut worden, zu einer Zeit (Baubeginn 1686), als von der Veste nur noch eine Ruine übrig geblieben war.
Die Vermutungen über eine Burg auf dem Burgberg können sich auf keinerlei Quellen stützen, bleiben daher reine Spekulation. Natürlich – und da hast du recht – könnte es gewesen sein, dass deren Steine spurlos beim Häuserbau verschwunden sind. Aber es bleibt dann die Frage, wer diese Burg errichtet, wer darin residiert hat. Ein Bauer oder Kesselflicker war es wohl kaum. Jener Personenkreis, der dafür in Frage kommt, wäre, sei es als Aussteller oder Zeuge, in irgendeiner Urkunde verewigt. Auch dafür fehlt jeder Beleg. Die am Ehesten dafür in Frage kommenden Ritter von Erlangen besaßen nur eine „Curia“, also einen Bauernhof, dessen Lage im nordwestlichen Teil der Altstadt vermutet wird.
Reicht dir das?--Sariputra (Diskussion) 16:46, 20. Apr. 2015 (CEST)Beantworten

Burgkeller?

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Hi Janericloebe, ich finde deine Bebilderung Klasse! Den Wasserturm hattest du zweimal fast wortgleich im Text, habe ich korrigiert. Eine Frage bleibt offen: Die Gaststätte "Zum Burgkeller" am Südwesthang. Davon habe ich in meinem ganzen Leben noch nie etwas gehört! 1937 gab es mich zwar noch nicht, doch bin ich unter alten Erlangern aufgewachsen und habe daher viel aus der Zeit vor meiner Fleischwerdung erfahren. Auch im Stadtlexikon konnte ich nichts finden. Hast du irgendeine Quelle? Oder wo hast du das her?--Sariputra 18:46, 17. Aug. 2009 (CEST)

Hallo Sariputra. Danke für Deine Aufmerksamkeit. Vielleicht habe ich da aus Unachtsamkeit eine ungenaue Quelle zitiert. Hier gibt es Foto der Gaststätte. Im Internet ist es jedoch die einzige Quelle, wie ich (erst jetzt) feststellen musste. Die Angabe, dass sie 1937 abgerissen wurde, habe ich bereits korrigiert, denn aus diesem Jahr stammt das Foto. Leider weiß ich nicht, wann die Trasse der Bayreuther Straße angelegt wurde, da dies vor meiner Erlanger Zeit geschehen ist. Jedenfalls überquerte sie die Bahntrasse einst auf gleichem Niveau, wie zahlreiche Abbildungen des Burgbergtunnels belegen. Ein weiterer Hinweis auf die Gaststätte ist ein „vergessener“ Felsenkeller (zwischen Burgbergtunnel und der Straße An den Kellern), der nicht zum Kirchweihgelände gehört. In den 1990er Jahren war der Keller zugänglich, bei meinem letzten Erlangen-Besuch war er jedoch abgeschlossen. Das Gasthaus hat sich also wahrscheinlich hier befunden. In dem Buch Andreas Jacob (Hrsg.): Die Erlanger Bergkirchweih. Deutschlands ältestes und schönstes Bierfest. ISBN 3-921590-35-3. Stadtarchiv Erlangen. steht in dem von Jochen Buchelt verfassten Kapitel „Felsenkeller und Brauereien“, dass das Gasthaus Zur Windmühle über einen Felsenkeller verfügt habe. „Vielleicht gehört der verdeckte Stolleneingang direkt an der Bayreuther Straße zwichen Heilig Grab-Kapelle und Eisenbahntunnel zum ehemaligen Keller der Windmühle, jedenfalls war hier im Zweiten Weltkrieg der Luftschutzraum für die Bevölkerung des Stadtteils Werker.“ Hier ist auf einer Landkarte aus dem Jahr 1896 ein Gebäude gegenüber der Windmühle eingezeichnet und hier ist es auch zu sehen. Es befand sich genau dort, wo sich heute die Bayreuther Straße und der besagte Keller befinden. Der Keller und das Gebäude haben also wahrscheinlich (zeitweise?) den Namen Zum Burgkeller getragen und gehörten (zeitweise?) zum Gasthaus Zur Windmühle. Soweit zu meinen Ausführungen zum in mancher Hinsicht geheimnisvollen Burgbergs. --Janericloebe 23:08, 19. Aug. 2009 (CEST)Beantworten
Danke! Das Bild kenne ich nicht. Ist ja hoch interessant! Dem will ich mal nachgehen, wenn ich was weiß - hier.--Sariputra 23:12, 19. Aug. 2009 (CEST)
Ich war in der Zwischenzeit fleißig, wenn auch ohne konkretes Ergebnis. Gestern habe ich Hans Grüner, von dessen HP du das Bild hast, angerufen. Er schien geistig ziemlich weit weg von seinen Bildern zu sein. Woher er dieses und den Text habe, konte er nicht sagen, verwies mich aber an Bernd Nürmberger - du wirst sicher wissen, wer das ist.
Heute war ich in seiner Apotheke. Von einem solchen Gasthaus wusste er nichts. Wohl aber war ihm bekannt, dass die "Windmühle" auf der gegenübeliegenden Seite der Straße einen Keller gehabt habe, und dass darüber Tische und Bänke wie auf dem Berg waren. Er meinte, dass dieses Gebäude zur Windmühle gehöre. Anschließend habe ich das Bild ausgedruckt und ihm gebracht, konnte ihn aber nicht sprechen.
Du siehst, die Geschichte bleibt spannend! Morgen gehe ich nochmals zu ihm.--Sariputra 20:34, 21. Aug. 2009 (CEST)


Das Rätsel ist gelöst! Meine eigenen Nachforschungen verliefen zwar ergebnislos, niemand - auch Nürmberger nicht - hatte je davon gehört. Doch eine Mitarbeiterin des Stadtarchivs, die ich zufällig traf, ist in den "Erlanger Heimatblättern" fündig geworden. Der Artikel begann damals, vor 75 Jahren, mit den Worten: "Nur ganz alte Erlanger werden sich noch erinnern..." Das Wirtshaus wurde 1856 gebaut, schon 20 Jahre später, 1876, kaufte es der Nachbar, der Wirt der "Windmühle" und schloss die unliebsame Konkurrenz.
Lass mers so stehen als Erinnerung, sonst ist es bald endgültig aus dem Gedächtnis der Menschheit verschwunden. Ich danke dir, dass du mich auf diese Fährte gebracht hast!--Sariputra 13:48, 4. Sep. 2009 (CEST)
Vielen Dank für die gute Recherche... Obwohl ich nicht mehr in Erlangen wohne, habe ich dort vor einigen Tagen einige Wanderungen unternehmen könne, unter anderem auf dem Burgberg. Demnächst werde ich diese schrittweise auf Commons hochladen und, wenn angebracht, in den Artikel einfügen. Werde außerdem noch einiges zum Judenfriedhof und dem Bauskandal am Platenhäuschen im Artikel verarbeiten. Ich war wirklich schockiert von dem, was bei letzterem antrifft.--Janericloebe 19:34, 8. Sep. 2009 (CEST)Beantworten