Diskussion:Burg Osterfeld

Letzter Kommentar: vor 4 Jahren von 91.54.89.209 in Abschnitt Burgwall slawisch im 6. Jahrhundert = unmöglich

Burgwall slawisch im 6. Jahrhundert = unmöglich

Bearbeiten

Der Raum zwischen Saale und Mulde war seit 595 fränkisch, nachdem die Franken 534 bis an die Saale vorgestoßen waren. Vom fränkisch-thüringischen Herzog Ratulf (632/634)ist bekannt, dass er die fränkische Ostgrenze sicherte, Eindringlinge, vermutlich Böhmen und Daleminzen, abwies und die Freundschaft zu den Sorben festigte. Auf Grund seiner starken Stellung konnte er sogar 641 dem karolingischen Hausmeier trotzen. Vermutlich förderte er als erster die sorbische Einwanderung in siedlungsfreie Flächen. Somit beginnt die sorbische Einwanderung nach 632, was sich mit der Datierung der ältesten sorbischen Ortsnamen und Keramikfunde (7. Jh. Leipziger Gruppe) deckt. Entweder ist damit die Datierung falsch, oder es war keine slawische Burg. Für das 6. Jh. sind auch keine Burgbauaktivitäten der Franken links und rechts der Saale bekannt, es muss sich um eine jüngere Anlage handeln. Aber wie will man zu so früher Zeit slawische von fränkischen Wallburgen unterscheiden? Die slawische Keramik allein erbringt keine Aussage, da diese Keramik bis in den Harz hinein verbreitet ist, ohne das dort Sorben angesiedelt worden wären, sich außerdem rechts der Saale thüringische Siedlungen erhalten haben. Die nahe Wettaburg ist bislang die älteste urkundliche Erwähnung (8. Jh.) einer Burg rechts der Saale, allerdings in einer Chronik, die erst im 11. Jh. verfasst wurde. Die ältesten slawisch titulierten, aber wahrscheinich auch fränkischen Wallburgen Treben/Saale, Posa/Elster oder Nible/Altengroitzsch Elster wurden archäologisch ins 9. Jh. datiert. Selbiges ist wohl auch für Osterfeld anzunehmen. Übrigens deutet der Ortsname auf die karolingische Zeit hin. Hier bestehen erhebliche Zweifel an der Darstellung.

Manfred Linck (nicht signierter Beitrag von 91.54.89.209 (Diskussion) 18:28, 24. Feb. 2020 (CET))Beantworten