Diskussion:Binnenschiffswerft

Letzter Kommentar: vor 4 Jahren von Faehrenfan in Abschnitt Artikel in QS-Schifffahrt eingetragen

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Der Artikel stellt in der derzeitigen Form keinesfalls die Spezifika einer Binnenschiffswerft dar. Es fehlen nahezu sämtliche Angaben darüber, was eine Binnenschiffs- von einer Seeschiffswerft unterscheidet und vor allem wird die Geschichte der Binnenschiffswerften nach dem Übergang vom Holz- zum Stahlschiffbau mit der damit verbundenen Entstehung industrieller Binnenschiffswerften keinesfalls thematisiert. Bei der einzig konkret genannten Werft handelt es sich zudem um eine keinesfalls für den Binnenschiffsbau relevanten Betrieb und die entsprechenden Binnenschiffswerften werden andererseits nicht genannt. Bitte um Mitarbeit seitens der hier im entsprechenden Bereich Fachkundigen, um daraus einen wirklichen Artikel zu machen.--KlauRau (Diskussion) 11:53, 11. Jun. 2019 (CEST)Beantworten

Moin, wie im Artikel steht, ist die Abgrenzung einer Binnenschiffswerft zu einer Seeschiffswerft wirklich fließend und eigentlich nur durch die Lage definierbar ....
Als Beispiel nenne ich mal die Schiffswerft Oberwinter in Remagen-Rolandseck am Rhein KM 640, die später zur Schiffswerft Schmidt wurde.
Ich zitiere mal aus dem Wikipedia eigenen Artikel:
"Die Schiffswerft Oberwinter GmbH entwickelte sich in den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg aus einem Reparaturbetrieb zu einem florierenden Schiffsbaubetrieb. Um die nahezu zum Erliegen gekommene Binnenschifffahrt wieder zu beleben, ordnete die französische Besatzungsmacht nach dem Krieg die Einrichtung eines Reparaturbetriebs für kriegsgeschädigte Schiffe in Oberwinter an.
Dieser wurde ab 1947 auf dem einstigen Gelände des Sportplatzes und Strandbades von Rolandseck errichtet und begann im Juli 1948 mit Reparaturarbeiten.
Ab 1952 wurden nicht nur beschädigte und gehobene Schiffe repariert, sondern auch Neubauten in Auftrag genommen. Der erste Schiffsneubau der Werft war das Motorschiff Charlotte, das 1955 auf Kiel gelegt wurde. Die Charlotte war eine Weiterentwicklung des Typs Gustav Koenig. Wenig später kamen drei Schwerlastfähren für die französische Besatzungsmacht hinzu, ferner ein Motorgüterschiff und weitere Aufträge.
Nachdem die Blütezeit für Binnenschiffsneubauten vorüber war, verlegte die Schiffswerft Oberwinter sich wieder mehr auf Reparaturen, unter anderem für die Köln-Düsseldorfer Rheinschifffahrt, aber auch auf den Bau von Spezialschiffen. Ab 1964 befasste man sich auch mit dem Bau von Seeschiffen; daneben stand der Bau von Fähren und später auch von Fahrgastschiffen auf dem Programm. Zum Teil ließ man die Rümpfe dieser Fahrzeuge allerdings in Polen fertigen. 1972 musste die Schiffswerft Oberwinter GmbH Insolvenz anmelden."

1977 wurde das Gelände der Schiffswerft Oberwinter von der Schiffswerft Schmidt aus Bonn übernommen. Diese Werft war spezialisiert auf den Bau von Fahrgastschiffen.
Auch hier das Zitat aus dem Wikipedia Artikel:
"Voller Stolz weist Georg Schmidt darauf hin, daß die Schmidtsche Werft nach dem Krieg die meisten Fahrgastschiffe für den Rhein und seine Nebenflüsse gebaut hat. Die Auftraggeber kamen unter anderem aus Koblenz, Neuwied, Vallendar, Bonn, Bingen, Mainz, Boppard, Breisach, von Trier, Cochem, Briedern, Traben-Trarbach, doch auch aus Stuttgart, Neckarsteinach, Heidelberg, Frankfurt.
Es gingen auch Fahrgastschiffe nach Berlin, Lauenburg/Elbe, an den Niederrhein, nach Holland, Belgien und Frankreich. Sämtliche Schiffe der Rursee-Schiffahrt Schwammenauel wurden von der Schmidt-Werft geplant und konstruiert.
Im Auftragskatalog taucht sogar Westafrika auf. Für Nigeria wurden seit 1975 sechs Fahrgastschiffe gebaut. Hierbei galt es bei der Planung besonders zu berücksichtigen, daß diese Schiffe wegen der dort schlechten und oft unbefahrbaren Straßen in den Urwaldgebieten auch Stückgut und Lebensmittel transportieren müssen. Doch die am Rhein für Westafrika geplanten und gebauten Schiffe fanden höchstes Lob der Auftraggeber.
Im Gespräch kommt Georg Schmidt dann wieder an den Rhein zurück und weist mit einigem Stolz auf folgende Tatsache hin: »Bei der Personenschiffahrt »Siebengebirge« sind bis heute nur Fahrgastschiffe im Einsatz, die auf unserer Werft konzipiert und gebaut wurden.« So unter anderem die »Wilhelmine«, die »Berlin«, die »Romantica«. Doch auch die »River Lady« und »Moby Dick« wurden hier auf Kiel gelegt. Es sind alles Motor-Salonschiffe, die in den Sommermonaten bei einer Schiffahrt die romantische Landschaft des Mittelrheines erleben lassen, den Ausflüglern auch bei der Moselfahrt ein Bilderbuch landschaftlicher Schönheit aufschlagen."

Heute befindet sich auf dem Gelände die Helling von Stahlbau Müller, der ebenfalls Fähren und Fahrgastschiffe in seiner Halle in Spessart fertigt und sie dann auf der Helling in Rolandseck zusammen baut.
Die ursprüngliche Binnenschiffswerft mit Standort in Rolandseck, ist nun quasie ein Stahlbauunternehmen geworden, welches seinen Hauptsitz in Spessar hat und nur noch die Schiffe auf der Helling zusammen setzt.

Es gibt noch andere Beispiele für nicht typische Binnenschiffswerften:
Die Schiffswerft SBS in Andernach baut Fähren und kleine Boote. Sie verzichtet dabei komplett auf eine Helling, was man ja eigentlich als Grundlage einer Werft ansehen müsste. Die Boote und Fähren werden per Kran zu Wasser gelassen.

Eine sehr bekannte Binnenwerft war die Schiffswerft in Walsum. Sie besaß aber eine ganz besondere Hellinganlage:
Auf einem ebenen Bauplatz befanden sich zwischen 17 - 20 Boxen mit Hellingschlitten, auf denen die Schiffe nebeneinander gebaut wurden.
War ein Schiff fertig, wurde es aus seiner Box heraus gezogen und auf der Haupthelling (der sogenannten Aufschleppe) zu Wasser gelassen.
Auch auf dieser Weft wurden Seeschiffe gebaut.

Vergleichbare Werften soll es noch an der Donau gegeben haben.

Eine typische Binnenschiffswerft (nach Definition) ist die Werft Braun in Speyer und die Schiffswerft in Köln.
Beide besitzen neben der klassischen Helling aber auch das zitierte Stevendock.

Schaut man mal an den Bodensee, so findet sich in Romanshorn (CH) die größte Werft am Bodensee, die Werft Romanshorn die zur SBS Schiffahrt AG gehört und zur Wartung der Flotte der BSB bestehend aus Fahrgastschiffe und Fähren eingesetzt wird. Sie verfügt über eine überdachte Längshelling, damit die Schiffe im trockenen gewartet werden können.

Die Werft Bregenz und Fußach (CH) wiederum verfügen über die klassische Querhelling und sind in der Länge begrenzt, weswegen die SBS nun ihr eigene Längshelling in Romanshorn erweitert / verlängert hat.

Wenn Ihr mehr Inhalte in den Artikel bekommen wollt, dann braucht Ihr nur die Wikipedia eigenen Artikel über Werften durchlesen, da steht soviel Wissenswertes drinnen ... Gruß AlexFaehrenfan (Diskussion) 22:19, 3. Okt. 2019 (CEST)Beantworten