Diskussion:Betriebspädagogik

Letzter Kommentar: vor 15 Jahren von 79.219.38.166

Klingt gut - aber gibts auch Firmen, die das tatsächlich betreiben ?

Ja, gibt's. Allerdings ist die Frage, ob es ein Menschenbild DER Betriebspädagogik gibt? Ich denke nein, da es DIE Betriebspädagogik ja auch nicht gibt. Insofern halte ich den Verweis auf die Seite www.betriebspaedagogik.de auch eher für Werbung als für einen wertbringenden Beitrag. Betriebspädagogik ist die Wissenschaft vom Lernen im Betrieb. Dieses geschieht in unterschiedliechn Zusammenhängen, zum einen in institutionalisierten Kontexten wie Aus- und Weiterbildung, zum anderen aber auch im alltäglichen Miteinander wie beispielsweise durch Mitarbeiterführung. Betriebspädagogen gestalten die institutionellen und alltäglichen Kontexte um "das Lernen" gemäß der strategischen Implikationen des Betriebs/des Unternehmens zu kanalisieren. Alles andere was hier steht ist mir viel zu pathetisch! Aber vielleicht ist eine solche Beschreibung auch gleichzeitig das Problem der Betriebspädagogik - eben nicht nah genug dran zu sein am betrieblichen Alltag und wie viele Personalentwickler weit weg vom Business - und darum geht es in Betrieben nun mal - abgehobene akademische Konzepte (im Text steht: Sie entwickelt für betriebliches Lernen theoretische Konzepte) zu entwickeln und in der Umsetzung an der fehlenden Akzeptanz des Managements und der Entscheider zu scheitern. Und: Ein Schelm wer böses dabei denkt angesichts der Literaturliste... Was hat von Saldern und Mobbing mit Betriebspädagogik zu tun? Dann müsste hier demnächst sämtliche sozialwissenschaftliche Literatur stehen. Dann wird's aber unübersichtlich...

Es gibt mehrere Studiengänge, die Betriebspädgogik anbieten, bei den neueren vorwiegend im Master-Bereich. Was die Lit-liste betrifft: Es ist m.W. die einzige Buchreihe in Deutschland, die sich der Betriebspädgogik widmet. Und wenn oben Coaching als Aufgabe steht, dann kann auch unten Mobbing stehen.

Erste Bemerkung dazu: Das mag ja sein, aber die Themen "Befragung und Beobachtung im Betrieb", "Grundlagen systemischer Organisationsentwicklung", "Führen durch Gespräche" und letztlich auch Mobbing haben nicht per se mit Betriebspädagogik zu tun sondern sind eher anderen Disziplinen entliehen. Was ist an den genannten Büchern auf denen Betriebspädagogik drauf steht denn so betriebspädagogisch? Merke: Nicht alles wo Betriebspädagogik drauf steht ist Betriebspädagogik drin. -- 79.219.38.166 17:12, 19. Mai 2009 (CEST)Beantworten

Zweite Bemerkung dazu: Bezogen auf eine Buchreihe mag das ja durchaus sein. Trotzdem würde ich hier eher Rolf Arnold und sein Werk Betriebspädagogik und andere Dinge benennen als den Herrn von Saldern zu bemühen, der zwar in Landau am weiterbildenden Studiengang Betriebspädagogik lehrt oder gelehrt hat, aber sich ansonsten doch eher schwerpunktmäßig mit der sozialwissenschaftlichen Methodenlehre befasst. Zumindest in seinem Hauptberuf als Professor am Institut für Evaluation und Qualitätsentwicklung befasst er sich mal schon nicht mit Betriebspädagogik. http://www.eq.uni-lueneburg.de/expertenteam/vonsaldern/

Aber die Grundfrage ist doch: wo arbeiten Betriebspädagogen später und was haben sie im Vergleich zu den Absolventen anderer Wissenschaftsdiziplinen diesen voraus. Die Beschäftigung mit Mobbing würde ich eher den Psychologen oder eventuell noch Soziologen zuschreiben, die Statistik bzw. die gesamte empirische Methodenlehre können die Psychologen und die Soziologen auch in der Regel besser (vorausgesetzt die Pädagogen haben sich in ihrem Studium mit der oftmals einzigen Pflichtvorlesung Statistik begnügt), die systemische Organisationsberatung hat ihren Ursprung auch nicht wirklich in der Pädagogik und das Thema Führung ist, wenn man Führungskräfte befragen würde auch nicht primär ein pädagogisches, auch wenn Pädagogen versuchen, aus welchen Gründen auch immer, das Thema zu besetzen. Und nun?