Diskussion:Bel Ami (Lied)

Letzter Kommentar: vor 3 Jahren von VamosFluzao in Abschnitt Zur Interpretation

Zur Interpretation Bearbeiten

Es geht um folgenden von mir eingestellten, samt seinen Vorformen aber immer wieder gelöschten Text:

Zur Interpretation und zum Erfolg des Liedes
Politologischer Ansatz
Der Refrain ist außerordentlich auffällig, da er dem Männlichkeitsideal der im ‚Dritten Reich‘ herrschenden NSDAP deutlich widersprach: „bist kein Held, nur ein Mann, der gefällt.“ Man kann annehmen, dass sich im Erfolg des Liedes u.a. die große Kriegsfurcht der deutschen Bevölkerung in den Jahren 1938 und 1939, also zwischen Sudetenkrise und tatsächlichem Beginn des Zweiten Weltkrieges, fühlbar machte (vgl. das allgemein begrüßte Münchner Abkommen).
Psychoanalytischer Ansatz
Eine zusätzliche tiefenpsychologische Lesart ist nicht auszuschließen: Der Text sei (ob gewollt oder nicht) durchgehend zweideutige. Er ließe scheinbar harmlos einen „Mann“ von einer Frau besingen, doch stünde dieser symbolisch für das real Besungene: für seinen Ständer.[1] Dies könnte dann den Erfolg des Schlagers miterklären.

  1. Zur psychoanalytischen Methode, hinter symbolischen Bildern reale, oft geschlechtliche Bedeutungen aufzudecken, vgl. erstmals Sigmund Freud, „Die Traumdeutung“, 1900.


Lieber Andribunt, Deine Forderung nach gedruckten Untersuchungen zu einer Interpretation ist an sich völlig akzeptabel, und auch, dass man bei Interpretationen besonders vorsichtig sein sollte. Sie darf aber auch in der Wikipedia nicht total schematisch angewandt werden - tu ich Dir damit Unrecht? Wo wäre denn ein (Dein) Gegenargument zur politologischen, wo zur psychoanalytischen Interpretation? Was liegt bei ihnen nicht auf der Hand? Die Interpretationen bewegen sich beide im (1) durch den Schlagertext selbst, (2) durch die politisch-historischen Wiki-Querverweise und (3) durch psychoanalytische Grundkenntnisse (siehe Fußnote) belegten Raum des Offensichtlichen. Schöne Grüße -- Hans Werder 01:42, 4. Okt. 2007 (CEST)Beantworten

Lieber Hans Werder, auch wenn die Interpretationen für mich zumindest teilweise schlüssig erscheinen, sehe ich hier noch nicht irgendwelche Belege. Freud hat wohl kaum in dem zitierten Werk das Lied Bel Ami erwähnt, und was ein Ständer ist, ist mir schon bekannt...
Der politologische Ansatz steigert sich zu dem Satz "Man kann annehmen..." - wer nimmt das an? Gibt es Autoren, die diesen Schluss ziehen, oder bist Du derjenige. Sofern der Zweifel, dass es nur eine Theoriefindung des Artikelerstellers ist, nicht ausgeräumt werden kann, sollte er gestrichen werden.
Der psychoanalytsiche Ansatz schießt deutlich übers Ziel hinaus, schon der Anfang dieses Abschnitts "Eine zusätzliche lesart ist nicht auszuschließen..." ist essayistisch. Entweder ein zitierter Autor hat diese Analogie gesehen und beschrieben, oder es ist eine Interpretation, die schlicht und ergreifend unenzyklopädsich ist. Und ehrlich gesagt ist meine Fantasie nicth schmutzig genug, auf Anhieb einen Ständer in dem Liedtext zu erkennen ;)
Da ich schon die zweite Person bin, die diese Interpretationen gelöscht hat, scheinen meine Bedenken nicht ganz haltlos zu sein. Mein (Kompromiss)vorschlag wäre, sich zunächst einmal auf den historischen Kontext zu konzentrieren, ohne irgendwelche Annahmen zu formulieren. Irgendwelche psychoanalytischen Interpretationen sind ohne Zitate, die sich explizit auf das Lied beziehen, gemäß unseren Richtlinien nicht akzeptabel. --Andibrunt 10:18, 4. Okt. 2007 (CEST)Beantworten
Ich habe dem nichts Wesentliches hinzuzufügen. Genauso gut wie im Namen von Freud könnte man auf diese Weise jedes Lied auch im Namen von Jesus, Mohammed, Marx oder XY interpretieren. Es ist aber gerade nicht der Sinn einer Enzyklopädie, Eigeninterpretationen abzugeben. --KLa 17:18, 4. Okt. 2007 (CEST)Beantworten

Nicht so ganz. Hier wird ein Mann besungen, der sich weder durch Klugheit noch durch Schönheit auszeichnet, sondern dadurch, dass er "sehr charmant" ist und vor allem "die Frau, die du liebst [...] glücklich wie noch nie [machst]" also der Frau, die sich von seinem Charme gewissermaßen einwickeln lässt, Lust zu bereiten vermag. Dass dies jedoch nur von kurzer Dauer (einer Nacht) ist, wird deutlich in der Zeile "Du verliebst jeden Tag dich aufs Neue, alle küsst du und bleibst keiner treu". Insofern ist der Text auch dahingehend subversiv, weil in diesem nicht das nationalsozialistische Ideal einer Ehe (welche idealerweise in einer Vielzahl von Kindern zu münden hatte), sondern das, was man etwas salopp als "One Night Stand" bezeichnen würde, glorifiziert wird.--VamosFluzao (Diskussion) 00:43, 2. Jan. 2021 (CET)Beantworten