Da die folgenden Ausführungen nicht in einen neutralen Lexikonartikel gehören, möchte ich an dieser Stelle kurz von dem einzigen Kontakt berichten, den ich mit Adu Boahen hatte: Ende der 1980er Jahre schrieb ich ihm in meiner damaligen Funktion als Geschäftsführer der „Heinrich-Barth-Gesellschaft“, um mich nach einigen Details zu seinen Forschungsarbeiten zur Geschichte der Afrikaforschung zu erkundigen. Ich erhielt eine freundliche und sehr präzise formulierte Antwort. Sie war mit einer klapprigen Schreibmaschine über ein fast von jeder Druckerschwärze befreites Farbband auf ein Stück nicht mehr neuen Papiers getippt, wobei Boahen dieses Blatt fein säuberlich in der Mitte durchgetrennt hatte. Nein, das war keine Unhöflichkeit, sondern nur eine Folge der katastrophalen Wirtschaftslage in Ghana, wo die Versorgung angesichts der hohen Auslandsverschuldung und der harten Maßnahmen der Weltbank stark eingeschränkt war und nicht einmal dem bekanntesten Wissenschaftler des Landes Papier zugeteilt werden konnte. Als ich wenige Monate später Professor Boahens alte Hochschule, die "School of Oriental and African Studies" in London aufsuchte, stellte ich fest, dass dort jeder Professor mit einem hochmodernen Computer einer allseits bekannten Nobelmarke und einem Laserdrucker ausgestattet war. (Peter Kremer 25.12.2006)