Dietrich Ernst Heinrich von Linsingen

anhaltzerbstischer wirklicher Geheimer Rat und Kanzler sowie Rittergutsbesitzer

Dietrich Ernst Heinrich von Linsingen (* 12. Februar 1687; † 19. Mai 1762 in Siebleben) war fürstlich-anhalt-zerbstischer Oberschenk, Wirklicher Geheimer Rat und Kanzler sowie Erb-, Lehn- und Gerichtsherr auf Burgwalde im kurmainzischen Eichsfeld.

Leben Bearbeiten

 
Schloss Mönchhof bei Gotha

Er stammte aus der eichsfeldischen Linie des Adelsgeschlechts von Linsingen und war der Sohn des für seine Schönheit bekannten Friedrich Heinrich von Linsingen (1669–1701). Friedrich Emanuel von Linsingen war sein jüngerer Bruder, der jedoch keine Nachkommen hinterließ.

Nach dem frühen Tod des Vaters im Jahre 1701 stand er gemeinsam mit seinem Bruder unter Vormundschaft. Gemeinschaftlich ließen sie zunächst den ererbten väterlichen Besitz verwalten, bevor er sich im Jahre 1723 zu einem Erbvergleich bereiterklärte. Durch Loswahl fiel das im Eichsfeld gelegene Rittergut Burgwalde an ihn, das mit Birkenfelde ein eigenes adliges Patrimonialgericht bildete.

Seine Schulbildung hatte Ernst von Linsingen am Gymnasium in Heiligenstadt erhalten.[1] Im Anschluss daran schlug er eine Verwaltungslaufbahn bis zum Geheimen Rat und Kanzler am anhaltinischen Hof in Zerbst ein. Als Gesandter wurden ihm mehrere Aufträge im In- und Ausland übertragen.

Nachdem er aus Altersgründen in Zerbst seinen Abschied als Geheimer Rat und Kanzler genommen hatte, setzte er sich auf dem bei Gotha gelegenen Schloss Mönchhof zu Ruhe, wo er auch starb. Sein Leichnam wurde am 22. Mai 1762 in der Kirche in Siebleben begraben.

Familie Bearbeiten

Er heiratete am 23. November 1719 Johanna Magdalena geborene von Avemann (* 1703) und hinterließ fünf Söhne, darunter Adolph Ernst von Linsingen und Ludwig Carl von Linsingen.

Literatur Bearbeiten

  • Adolph Ernst von Linsingen: Geschlechts-Folge der uralten Ritter- und Stiftsmäßigen Familie von Linsingen, Erfurt, 1774.
  • Ludwig Carl Freyherr von Linsingen: Authentischer Beweis der Agnation beyder, der anno 1721 ausgestorbenen Hessischen und der im Eichsfelde blühenden Branchen der Ritter- und Stiftsmäßigen Freyherrlichen Familie von Linsingen, Heiligenstadt 1792.
  • Detlev Freiherr von Linsingen: Zur Geschichte der Herren, Freiherren und Grafen von Linsingen zu Linsingen, Jesberg, Asphe usw. in Hessen, zu Birkenfelde, Udra, Rengelrode, Burgwalde usw. im Eichsfeld, zu Ricklingen, Adenstedt, Gestorf usw. im Hannoverschen sowie in Holland, Frankreich, England, Südafrika und Brasilien (= Schriftenreihe des Heimat- und Geschichtsvereins Jesberg e. V. Band 1), 2004.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Johann Wolf: Geschichte des Gymnasiums zu Heiligenstadt von 1575–1774, 1813, S. 81.