Diepold Peringer

deutscher Ordensbruder, Prediger, Autor

Diepold Peringer, gelegentlich auch in der Schreibweise Diebold Beringer, eigentlich Diepold Schuster (* in Aichenbrunnen[1][2] bei Ulm[3]) war ein deutscher Priester oder Ordensbruder, der sein Kloster verlassen hat. Als Bauer („Bauer von Wöhrd“, Pawren zů Werdt)[4] getarnt, betätigte er sich als reformatorischer Volksprediger.[5]

Leben und Wirken

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Aus Peringers Leben ist wenig bekannt. Er stammte gebürtig aus der Ulmer Region und war u. a. um das Jahr 1523 in Wöhrd, einer ehemaligen Vorstadt von Nürnberg, als Prediger tätig. Seiner Predigt am 7. Januar 1524 wohnte Georg Spalatin bei und zeigte sich beeindruckt.[6] Eine große Anzahl seiner Predigten, als (illegale) Flugschriften veröffentlicht, wurden gedruckt und erreichten eine Vielzahl von lesekundigen Menschen. Er trat in seinen Predigten entschieden gegen das Papsttum und die Anbetung der Heiligen an.[7] Seine Eigendarstellungen auf verschiedenen Holzschnitten zeigen ihn etwa mit plumpen Schuhwerk, Hut und Dreschflegel in der Hand, während seine rechte Hand erhoben, im Stil eine Predigers gestikuliert. Dennoch wurde er im Jahre 1524 als Kleriker öffentlich bekundet.[8]

Wahrscheinlich war er in den Konflikten im deutschen Bauernkrieg (1524–1526) beteiligt und fand in den Auseinandersetzungen seinen Tod.

Schriften (Auswahl)

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  • Ain schone auszle gung vber das gotlich gebet. Vater vnser Das vnnsz Gott selbs gelernet hat. Das hat betracht ain armer Pauer der weder lesen noch schreiben kan gar huepsch vndt... Adam Dyon, Breslau 1523
  • Ein Sermon geprediget vom Pawren zu Werdt bey Nürmberg am Sontag vor Faßnacht, von dem freyen willen des Menschen. Eylenburgk, Widemar 1524
  • Ein Sermon geprediget vom Pawren zu Werdt bey Nürmberg von dem fryen willen des Mensche[n]. Adam Dyon, Breslau 1524
  • Eyn Sermon geprediget vom Pauren zu Werd bey Nuermberg am Sontag vor Faßnacht von dem freyen willen des Menschen. Paul Kohl, Regensburg 1524

Literatur

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  • Georg Andreas Will: Nürnbergisches Gelehrten-Lexicon oder Beschreibung aller Nürnbergischen Gelehrten beyderley Geschlechtes nach Ihrem Leben, Verdiensten und Schrifften: zur Erweiterung der gelehrten Geschichtskunde und Verbesserung vieler darinnen vorgefallenen Fehler. Dritter Supplementband von N-R. P. J. Besson, Leipzig 1806, S. 123f.
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Einzelnachweise

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  1. entspricht möglicherweise dem heutigen Echenbrunn
  2. Laut Georg Spalatin ist folgende biografische Notiz belegt: „Feria quinta post Epiphanias audivimus Dieboldum Schuster ex Aichenbrunnen, rusticum Aug. dioec. Theologiae sic doctum ex auditu, ut miraculo sit cunctis audientibus.“
  3. Karl Knoke: Eine Auslegung des Vaterunsers aus dem Jahre 1522. In: Zeitschrift für Kirchengeschichte 20, 1900, S. 19–36 [1].
  4. Georg Andreas Will: Nürnbergisches Gelehrten-Lexicon oder Beschreibung aller Nürnbergischen Gelehrten beyderley Geschlechtes nach Ihrem Leben, Verdiensten und Schrifften: zur Erweiterung der gelehrten Geschichtskunde und Verbesserung vieler darinnen vorgefallenen Fehler. Dritter Supplementband von N–R. P. J. Besson, Buchhändler in Leipzig, Leipzig 1806, S. 123.
  5. Theodor Kolde: Hans Denck und die gottlosen Maler von Nürnberg. In: Beiträge zur bayerischen Kirchengeschichte. Bd. VII 1901, S. 1–31.
  6. Peter Matheson: Argula von Grumbach: Eine Biographie. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2014, ISBN 978-3-525-55072-4, S. 110.
  7. Christian Gotthold Neudecker: Allgemeines Lexicon der Religions- und christlichen Kirchengeschichte für alle Confessionen: enthaltend die Lehren, Sitten, Gebräuche und Einrichtungen der heidnischen, jüdischen, christlichen und muhamedanischen Religion. Bernh. Friedr. Voigt, Weimar 1837, S. 125.
  8. Lyndal Roper: Der Mensch Martin Luther – Die Biographie. S. Fischer, Frankfurt am Main 2016, ISBN 978-3-10-066088-6, S. 315–318.