Die Nacht der 1000 Stunden

Spielfilm von Virgil Widrich (2016)

Die Nacht der 1000 Stunden ist ein österreichisch-luxemburgisch-niederländischer Spielfilm des österreichischen Regisseurs Virgil Widrich.

Film
Titel Die Nacht der 1000 Stunden
Produktionsland Luxemburg, Österreich, Niederlande
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 2016
Länge 92 Minuten
Stab
Regie Virgil Widrich
Drehbuch Virgil Widrich
Produktion Bady Minck,
Alexander Dumreicher-Ivanceanu
Musik Siegfried Friedrich
Kamera Christian Berger
Schnitt Pia Dumont
Besetzung

Handlung Bearbeiten

Eine Familie, eine Nacht, ein Mord und eine verbotene Leidenschaft. Als die Familie Ullich zusammenkommt und ihre verstorbenen Vorfahren erscheinen, überschlagen sich in ihrem Wiener Palais die Ereignisse. Während der junge Philip mit seinem Cousin um die Kontrolle über das Familienunternehmen kämpft, enthüllen die verstorbenen Vorfahren, wie die Ullichs gelebt und geliebt haben.

In dem Moment, als Erika Bode ihre Anteile an der Firma Ullich an Philip Ullich verkaufen will, um ihren Sohn Jochen, der schlagender Burschenschafter geworden ist, zu enterben, stirbt sie. Doch nur wenige Minuten später ist sie offensichtlich wieder lebendig und unterschreibt doch noch den Übergabevertrag. Dies ist der Auslöser für zahlreiche weitere Auferstehungen. Immer mehr Vorfahren der Ullichs erscheinen, in etwa in dem Alter, in dem sie gestorben sind, und in der völligen Aufhebung von Zeit wird die Entstehungsgeschichte des Ullichschen Vermögens enttarnt. Am Ende stellen sich die Ullichs als Arisierungsgewinnler heraus.

Außerdem verliebt sich Philip in seine schöne, jung verstorbene Großmutter – was Jochen zu der Frage veranlasst, ob Inzest oder Nekrophilie schlimmer sei.

Insgesamt werden etwa 50 "Vorfahren" sichtbar. Die meisten bleiben blass und nehmen keinen Einfluss auf das Geschehen – offenbar sind sie vor zu langer Zeit gestorben und haben in der Gegenwart keine Wirkung mehr. Auf diese haben allerdings die Ullichs der letzten drei Generationen immer noch entsprechenden Einfluss, den sie auch geltend machen.

 
Virgil Widrich (Österreichischer Filmpreis 2017)

Entstehung Bearbeiten

Virgil Widrich begann bereits im Jahr 2007 mit der Arbeit an dem Drehbuch, das damals noch den Arbeitstitel „Die Revolution“ trug. 2008 übernahm die Amour Fou Filmproduktion Finanzierung und Herstellung des Films. Nach der Finanzierung und einer Teilnahme am Drehbuchprogramm Sources2 entstanden bis 2013 weitere Drehbuchfassungen. Dramaturgische Berater waren zwischen 2009 und 2012 Luise Gough und der französische Autor Jean-Claude Carrière. Die Dreharbeiten fanden zwischen dem 15. Januar und dem 28. Mai 2015 in Wien, Luxemburg (Studio Filmland Kehlen) und Italien statt. Bild- und Tonschnitt, Musikkomposition, Tonmischung und Lichtbestimmung dauerten insgesamt ein Jahr, so dass der Film am 25. Mai 2016 fertiggestellt war. Den Vertrieb übernahm das Berliner Unternehmen Picture Tree International.

Der Film hatte am 10. Oktober 2016 beim Busan International Film Festival Uraufführung. Der Kinostart in Österreich erfolgte am 18. November 2016. Am 23. Januar 2017 eröffnete der Film in Saarbrücken das 38. Filmfestival Max Ophüls Preis.[1] Beim Österreichischen Filmpreis 2017 wurden Widrich für das beste Drehbuch und Alette Kraan für des beste Kostümbild nominiert.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Die Nacht der 1000 Stunden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Max Ophüls Preis Eröffnungsfilm. In: max-ophuels-preis.de. Archiviert vom Original am 25. Januar 2017; abgerufen am 25. Januar 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.max-ophuels-preis.de