Die Nacht, als die Flut kam

Dokumentarfilm von Matthias Fuchs (2022)

Die Nacht, als die Flut kam - Protokoll einer Klimakatastrophe ist ein Dokumentarfilm von Matthias Fuchs aus dem Jahr 2022. Erstausgestrahlt wurde der Film am 28. Juni 2022 auf arte. In Frankreich lief der Film unter dem Titel La Nuit de l’Eau - Retour sur une catastrophe climatique.[1]

Film
Titel Die Nacht, als die Flut kam
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 2022
Länge 90 Minuten
Stab
Regie Matthias Fuchs
Drehbuch Dominik Wessely

Inhalt Bearbeiten

Der Film dokumentiert die Flut im Ahrtal im Juli 2021 und geht der Frage nach, inwieweit der Klimawandel dafür mitverantwortlich ist. Der Film folgt verschiedenen Protagonisten und zeigt vor allem anhand ihrer Handyaufnahmen, wie sie die Katastrophe erlebten. Parallel dazu begleitet der Film Wissenschaftler aus Europa und den USA, die herausfinden wollen, wie es zur verheerenden Flut kommen konnte. Er zeigt, dass es früh Warnungen vor einer drohenden Katastrophe gab, etwa durch die Meteorologin Hannah Cloke von der Universität Reading. Klimawissenschaftler wie Haley Fowler und Robert Vautard untersuchen die Flut mit den Methoden der Attributionsforschung und kommen zum Ergebnis, dass Starkregenereignisse durch die Erderwärmung bis zu neunmal wahrscheinlicher geworden sind. Die Geographen Thomas Roggenkamp und Jürgen Herget zeigen auf, dass auch die geographischen Besonderheiten des Ahrtals und die starke Besiedlung eine Rolle bei der Katastrophe gespielt haben.

Hintergrund Bearbeiten

Der Film wurde von taglicht media für ZDF/arte produziert und von der Filmstiftung NRW gefördert.[2]

Rezeption Bearbeiten

Nach der Ausstrahlung erhielt der Film weitgehend positive Kritiken. Axel Wolfsgruber lobt im Focus die intensive Bildsprache: „Der Dokumentation kann man sich als Zuschauer schwer entziehen.“[3] Thomas Gehringer bemerkt im Tagesspiegel: „Dieser Katastrophen-Thrill ist eine zweischneidige Sache. Einerseits wird die Schaulust in uns allen geweckt, andererseits ist Wegsehen angesichts der Folgen der Erderwärmung keine Alternative. Fuchs bewahrt Abstand.“[4] Auch René Martens beurteilt den Film in der Zeit positiv. Er schreibt, der Regisseur „...stellt die Flut in den Kontext zahlreicher anderen Extremwetterereignisse der jüngeren Vergangenheit und unterbricht sein "Protokoll einer Klimakatastrophe" immer wieder durch Exkurse in verschiedenste wissenschaftliche Teilbereiche.“[5]

Auszeichnungen Bearbeiten

Der Film war für den Deutschen Fernsehpreis 2022 in der Kategorie Dokumentation/Reportage nominiert.[6]

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Matthias Fuchs: Die Nacht, als die Flut kam: Protokoll einer Klimakatastrophe. Taglicht Media, 28. Juni 2022, abgerufen am 30. August 2022.
  2. Die Film- und Medienstiftung NRW startet mit vier High-End Serien ins Förderjahr 2022. In: Film und Medien Stiftung NRW. Abgerufen am 30. August 2022.
  3. Axel Wolfsgruber: Als Wassermassen durchs Ahrtal walzen, muss sich Feuerwehrmann auf Grabstein retten. In: Focus.de. Hubert Burda Media, 29. Juni 2022, abgerufen am 30. August 2022.
  4. Thomas Gehringer: Mehr als nur Wetter. In: Der Tagesspiegel Online. 27. Juni 2022, ISSN 1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 30. August 2022]).
  5. René Martens: ZEIT ONLINE | Die Gewalt des Wassers. In: zeit.de. Zeit, 9. Juli 2022, abgerufen am 30. August 2022.
  6. Der Deutsche Fernsehpreis: Nominierte. In: Deutscher Fernsehpreis 2022. Abgerufen am 30. August 2022 (deutsch).