Deutsche Gemeinschaft für Gerechtigkeit

Die Deutsche Gemeinschaft für Gerechtigkeit (Kurzform: DGG) war eine deutsche, regionale Kleinpartei, die in Sachsen zur Landtagswahl im September 2004 antrat.[1][2]

Die am 8. November 2003 auf Schloss Schönfeld bei Großenhain gegründete Partei[3] hatte Mitglieder des Neuen Forums,[4] musste sich ab 2005 jedoch mit Vorwürfen auseinandersetzen, sie bzw. einige ihrer Mitglieder gehören dem rechten Spektrum an.[5][6][7]

Zur sächsischen Landtagswahl trat sie 2004 mit fünf Bewerbern auf der Landesliste[1] sowie Direktkandidaten in den drei Wahlkreisen Bautzen 1 (51), Kamenz 1 (53) und Kamenz 2 (54) an.[8] Mit 0,4 % bzw. 8763 von 2.080.135 abgegebenen gültigen Stimmen erhielt die DGG unter den 13 zur Wahl zugelassenen Parteien[9] die wenigsten Listenstimmen.[10] In den drei Wahlkreisen mit Direktkandidaten der DGG gewann die CDU die Direktmandate.

Nach der Landtagswahl wollte die DGG zur Bundestagswahl 2005 antreten,[11][12] allerdings sind ihre Landeslisten durch die Landeswahlausschüsse in Baden-Württemberg und Sachsen nicht zugelassen worden.[13] Im Jahr 2006 trat die DGG nochmals im Zusammenhang mit einem Oppositionskongress in Erscheinung.[14]

Zur Landtagswahl in Sachsen 2009 trat die Partei nicht mehr an.[15] Bernd Ritter, einstiger Bundesvorsitzender der DGG,[5] trat als parteiloser[16] Kandidat für die Partei Die Linke in seiner Heimatstadt Bischofswerda zu den Stadtratswahlen 2009[17] und 2014[18] an.

Fußnoten Bearbeiten

  1. a b Landtagswahl 2004: Bewerber der Landesliste Deutsche Gemeinschaft für Gerechtigkeit (DGG). Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 2. Februar 2020 (Scan auf Yumpu, S. 20/20).
  2. Joachim Amm: Die Parteien in Sachsen. (PDF; 3,2 MB) Sächsische Landeszentrale für politische Bildung, 2019, S. 93, abgerufen am 2. Februar 2020.
  3. Stefan Rössel: Moralisten wollen in den Landtag. In: Sächsische Zeitung. 21. Januar 2004, abgerufen am 2. Februar 2020.
  4. Neue Partei in Sachsen gegründet. In: Sächsische Zeitung. 27. November 2003, abgerufen am 2. Februar 2020.
  5. a b DGG: „Wir sind nicht rechts“. In: Lausitzer Rundschau. 28. Januar 2005, abgerufen am 2. Februar 2020.
  6. Tim Spier: Die Wahl von Rechtsaußenparteien in Deutschland. In: Fabian Virchow, Martin Langebach, Alexander Häusler (Hrsg.): Handbuch Rechtsextremismus. Springer VS, 2016, ISBN 978-3-531-19085-3, S. 259 f. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  7. Henrik Steglich: Rechtsaußenparteien in Deutschland: Bedingungen ihres Erfolges und Scheiterns (= Schriften des Hannah-Arendt-Instituts für Totalitarismusforschung. Band 39). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2010, ISBN 978-3-525-36915-9, S. 130 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  8. Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen (Hrsg.): Wahlen im Freistaat Sachsen 2004: Sächsischer Landtag. Endgültige Ergebnisse (= Statistische Berichte. B VII 2-2 – 5j/04). ISSN 1435-8689, S. 12 f. (Digitalisat [PDF; 11,6 MB]).
  9. Sachsen: 13 Parteien zur Landtagswahl zugelassen. In: Mitteldeutsche Zeitung. 23. Juli 2004, abgerufen am 23. Februar 2020.
  10. Vergeleich der Landtagswahlergebnisse 2004-1999 für Sachsen. (PDF; 0,2 MB) Konrad-Adenauer-Stiftung, abgerufen am 23. Februar 2020.
  11. 26 Vereinigungen als Parteien anerkannt. Bundeswahlleiter, 12. August 2005, abgerufen am 2. Februar 2020 (Pressemitteilung).
  12. 34 Parteien zur Wahl zugelassen. In: Kölnische Rundschau. 12. August 2005, abgerufen am 20. Februar 2020.
  13. 25 Parteien mit Landeslisten bei der Bundestagswahl 2005. Statistisches Bundesamt, 25. August 2005, abgerufen am 2. Februar 2020 (Pressemitteilung).
  14. Kay Hanisch: Oppositionskongreß in Leipzig: 6-Parteien-Allianz plant Kongreß am 3.10. In: welt-im-blick.de. 13. September 2006, abgerufen am 23. Februar 2020.
  15. Statistische MitteilungenLandtagswahl 2009 – Ergebnisse in Dresden. (PDF; 3 MB) Landeshauptstadt Dresden, Die Oberbürgermeisterin, August 2009, S. 6, abgerufen am 2. Februar 2020.
  16. Sie wollen für die Linke in den Stadtrat. In: Sächsische Zeitung. 26. Februar 2014, abgerufen am 23. Februar 2020.
  17. Für Bischofswerda: Von Einfalt zu Vielfalt! Die Linke. Bautzen, 2009, abgerufen am 23. Februar 2020.
  18. Zukunft jetzt: Geben Sie gemeinsam mit uns der Stadt Bischofswerda neue Impulse. Die Linke. Bautzen, 2014, archiviert vom Original am 23. Februar 2020; abgerufen am 23. Februar 2020.