Der Fuchs und der Storch ist eine Fabel, die dem griechischen Fabeldichter Äsop zugeschrieben wird.[1]

Isaac Nicolas Nevelet, Illustration zu La Cigogne et le Renard in Mythologia Aesopica (1610)

Inhalt Bearbeiten

Der Fuchs lud einst den Storch zum Essen ein. Von den flachen Tellern des Fuchses konnte der Storch die Brühe jedoch nicht aufnehmen, sein Schnabel war ihm im Weg. So konnte der Fuchs alles auslecken, der Storch blieb hungrig zurück. Ein weiteres Mal lud nun wiederum der Storch den Fuchs zum Essen ein. Er roch die feinen Speisen und das gute Fleisch. Doch erreichen konnte er sie nicht. Der Storch hatte sie in langhalsigen Flaschen serviert. Der Fuchs blieb hungrig zurück.[2]

Äsop nennt die Moral, die als goldene Regel gilt: Was du nicht willst, dass man dir tu’, das füg’ auch keinem anderen zu.

Rezeption Bearbeiten

Auch Phaedrus[3] und Jean de La Fontaine[4] nahmen die Fabel in ihre Fabel-Sammlungen auf. Marc Chagall illustrierte die Fabel zu La Fontaines Text.[5] Auch Leo Tolstoi schrieb die Fabel ins Russische um.

Die Springbrunnen im Labyrinth von Versailles wurden zwischen 1672 und 1681 nach Fabeln von La Fontaine und Äsops Fabeln gestaltet, einer dieser Brunnen ist mittlerweile zerstört. Auch nach der Fabel vom Fuchs und vom Storch war einer dieser Brunnen gestaltet.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Der Fuchs und der Storch, auf zgedicht, letzter Aufruf: 28. Januar 2019
  2. Jean de La Fontaine: Lafontaines Fabeln, auf projekt-gutenberg.org, letzter Aufruf: 8. Januar 2020
  3. Phaedrus 1,26: Vulpes et ciconia.
  4. Jean de La Fontaine: Fables. Buch 1, Nr. 18: Le renard et la cicogne.
  5. Johanna Wege: Fabeln von Jean de La Fontaine illustriert von Marc Chagall. Insel Verlag, Berlin, 2016, S. 18.