Das Haus des Richters (Dimitré Dinev)

Das Haus des Richters ist ein Drama von Dimitré Dinev, das im Auftrag des Wiener Burgtheaters entstanden ist[1]. 2007 wurde es am Wiener Akademietheater in der Regie von Niklaus Helbling uraufgeführt, mit Michael König (als Richter), Martin Reinke (als Meister), Barbara Petritsch (als Hausherrin), Daniel Jesch (als Iko), Nicola Kirsch (als Xeni), Alexandra Henkel (als Ada), Mareike Sedl (als Phädi), Dietmar König (Thes) und Dorothee Hartinger (als Wera).

Daten
Titel: Das Haus des Richters
Gattung: Drama
Autor: Dimitré Dinev
Uraufführung: 2007
Ort der Uraufführung: Akademietheater, Wien
Personen
  • Der Richter (Minos)
  • Seine Ehefrau (Pasiphae)
  • Ada, beider Tochter (Ariadne)
  • Xeni, beider Tochter (Xenodike)
  • Phädi, beider Tochter (Phädra)
  • Der Sohn (Minotaurus)
  • Der Meister (Daidalos)
  • Iko, sein Sohn (Ikaros)
  • Wera, die Erzieherin
  • Thes, der Dieb (Theseus)
  • Pero, sein Begleiter

Quellen und Anregungen

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Vorlage ist der in die Gegenwart verlegte Mythos um den Minotaurus, der Sage nach ein Sohn oder Stiefsohn von König Minos beziehungsweise seiner Ehefrau Pasiphae, der in einem Labyrinth, das der Baumeister Daidalos errichten musste, lebt und vom griechischen Helden Theseus mit Hilfe von Ariadne, einer Tochter des Minos, getötet wird. Dieser kann danach mit Ariadne flüchten, lässt sie jedoch dann auf einer Insel zurück. Später heiratet er ihre Schwester Phaidra, die sich in seinen Sohn aus erster Ehe verliebt, was zum Auslöser einer Familientragödie wird. Mit diesen Mythenkreis verknüpft ist auch die Sage von der Flucht des Daidalos mit seinem Sohn Ikaros. Der Titel des Dramas nimmt Bezug darauf, dass König Minos nach seinem Tode in der Unterwelt als Richter der Toten herrscht. Die einzelnen Teile des Mythos wurden sehr oft in der Literatur, in der Musik, in der bildnerischen und darstellerischen Kunst adaptiert.

Inhaltsangabe

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Der Meister, der als größter Künstler seiner Zeit gilt, war vor vielen Jahren beim Richter tätig. Jetzt kehrt er (als „Gastarbeiter“) mit seinem Sohn Iko zum Anwesen des Richters zurück, wo dieser umgeben von seinen Frauen: seiner Hausherrin und Ehefrau (mit welcher der Meister vor vielen Jahren eine Liebesbeziehung hatte), den gemeinsamen Töchtern Ada, Phädi und Xeni (die ihren Bruder nie zu Gesicht bekommen haben) und ihrer Erzieherin Wera, die seit Jahren seine Geliebte ist, lebt. Der Richter erteilt dem Meister den Auftrag, ein Haus ohne einen Ausgang für seinen Sohn, nach seiner eigenen Behauptung ein Monster, zu bauen, der in seinem Zimmer abgeschirmt von der Welt leben muss. Die Mauern des neuen Hauses, so behauptet er, sollen dem Sohn Sicherheit bieten und ihm gleichzeitig die Freiheit vortäuschen. Während des Hausbaus kommt es zu einer Annäherung zwischen Iko und Xeni, an den sich aber auch ihre Schwester Phädi heranmacht. Im Schutz der Nacht kommt es schließlich auf der Baustelle zu drei parallelen Liebesakten mit shakespearehaften Verwirrungen und Verwechslungen: zwischen Wera und dem Richter, Iko und Phädi sowie der Hausherrin und dem Meister, die nachholen wollen, was nicht mehr möglich ist. Der Meister ahnt inzwischen, dass der Sohn des Richters vielleicht sein eigener Sohn sein könnte, das Resultat der einstigen Liebesbeziehung zur Hausherrin. Als er diesen besucht, findet er einen gebildeten jungen Mann vor, gefesselt und maskiert. Inzwischen dringen zwei Einbrecher, Thes und Pero, in das Haus ein. Überraschend bekommen sie Hilfe von Ada, die Thes, der sich als enfant terrible der Gesellschaft in Szene setzt, als ihren Verlobten ausgibt. Als Thes in das neu errichtete Haus eindringt, um seinen Komplizen Pero vor dem „Monster“ zu retten und dabei zum Auslöser von dessen Tod wird, hat dies zur Folge, dass die eingefahrenen „Familienverlogenheiten“ aufgedeckt werden, was zwar zum Teil sehr schmerzhaft ist, aber einigen Figuren die Möglichkeit zu einem Neuanfang gibt.[2]

Zur Handlung

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Das Haus des Richters erzählt ein Verwirrspiel über Kunst und Liebe, Nähe und Fremdsein.[3]

Bei der Uraufführung am Akademietheater in Wien wurden die Rollen des ‚Theseus‘ (Thes) und des ‚Minotaurus‘ vom selben Darsteller gespielt.[4]

Ausgaben

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  • Dimitré Dinev: Das Haus des Richters. Hrsg. von Sebastian Huber, Verlag Burgtheater, 2007, Bd. 155

Sekundärliteratur / Rezensionen

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  • Die Presse, 16. April 2007 (Rezension von Norbert Mayer), Digitalisat, eingesehen am 5. März 2017
  • Aurora. Magazin für Kultur, Wissenschaft und Gesellschaft, 1. Juli 2007 (Rezension von Kristina Werndl), Digitalisat, eingesehen am 5. März 2017
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Einzelnachweise

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  1. http://www.dtver.de/de/theater/index/product/product_id/9783, eingesehen am 5. März 2017
  2. nach http://www.sesslerverlag.at/fileadmin/user_upload/flyer_pdfs/Haus_des_Richters_01.pdf, eingesehen am 5. März 2017
  3. http://www.sesslerverlag.at/fileadmin/user_upload/flyer_pdfs/Haus_des_Richters_01.pdf, eingesehen am 5. März 2017
  4. http://intimacy-art-critic.blogspot.co.at/2007/05/theater-niklaus-helblings-und-dimitr.html, eingesehen am 5. März 2017