Beim D Pfalz 77 handelt es sich um zweiachsige Abteilwagen, die für die Pfälzischen Eisenbahnen gebaut wurden. Ursprünglich ein Wagen der Gattung C – siehe auch Blatt-Nr. 033 und 034 – wurde er im Wagenstandsverzeichnis der Königlich Bayerischen Staatseisenbahn – linksrheinisches Netz – von 1913 unter den Blatt-Nr. 051 in unterschiedlichen Ausführungen (gebremst, ungebremst) als Wagen der Gattung D geführt.

D Pfalz 77
gebremst / ungebremst
Nummerierung: Siehe Liste
Anzahl: 31
Baujahr(e): 1877–1883
Bauart: Abteilwagen, gebremst und ungebremst
Gattung: D
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 9350 mm / 9000 mm
Länge: 8050 mm / 7700 mm
Höhe: 3900 mm / 3257 mm
Breite: 2550 mm
Gesamtradstand: 4800 mm
Leermasse: 9,5 t / 8,5 t
Raddurchmesser: 1014 mm
Bremse: Handspindelbremse/Schleifer
Kupplungstyp: Schraubenkupplung nach VDEV
Fußbodenhöhe: 1237 mm
Klassen: IV
Besonderheiten: teilweise mit Kurzkupplung ausgestattet

Beschaffung

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Zwischen 1861 und 1874 wurde eine größere Anzahl von Abteilwagen mit identischen Abmessungen und Baugrundsätzen beschafft, die in der Folge sowohl als Gattung C als auch als CPost und ab 1907 als Gattung D geführt wurden. Es handelte sich dabei sowohl um ungebremste als auch um gebremste Fahrzeuge. Die Beschaffung erfolgte auf Rechnung aller drei Teilgesellschaften der Pfälzischen Eisenbahnen. Die Beschaffungskosten sind in Rotstift auf dem Seite 47 des Wagenstandsverzeichnis von 1902 vermerkt (siehe Link im Abschnitt Skizzen, Musterblätter, Fotos).

Verbleib

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Schon im Wagenverzeichnis von 1913 waren einzelne Wagen nicht mehr aufgeführt. Auf Grund des Alters der Wagen ist nicht zu vermuten, dass diese 1920 noch von der Reichsbahn übernommen wurden.

Konstruktive Merkmale

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Untergestell

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Der Fahrgestell-Rahmen der Wagen war noch in kombinierter Holz- und Eisenbauweise aufgebaut. So waren die äußeren Längsträger Profileisen während die Pufferbohlen und alle Querträger aus Holz waren. Die äußeren Längsträger hatten doppelte T-Form. Als Zugeinrichtung hatten die Wagen Schraubenkupplungen, die Zugstange war durchgehend und mittig gefedert. Als Stoßeinrichtung besaßen die Wagen Stangenpuffer mit einer beidseitigen Einbaulänge von 650 mm.

Laufwerk

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Die Wagen hatten genietete Fachwerkachshalter aus Flacheisen mit der kurzen, geraden Bauform. Gelagert waren die Achsen in geteilten Gleitachslagern. Die Räder hatten Speichenradkörper und einen Raddurchmesser von 1014 mm. Die lang gestreckte Federung war mit einfachen Laschen in den Federböcken befestigt. Die Wagen gab es in gebremster und ungebremster Ausführung. Die Bremsen wirkten beidseitig auf alle Räder.

Wagenkasten

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Der Wagenkasten bestand aus einem hölzernen Ständerwerk, die seitlichen Wände waren nach unten leicht eingezogen, die Stirnwände gerade. Das Dach hatte nur eine flache Rundung. Bei den Wagen in der gebremsten Ausführung war auf einer Seite ein hochgesetztes, nur einseitig zugängliches Bremserhaus vor die Stirnwand gesetzt. Die Wagen hatten insgesamt fünf Abteile der 3. Klasse mit je 10 Sitzen. Die Wagen hatten alle lange, seitliche Laufbretter mit Haltestangen am Wagenkasten.

Bei den Wagen gab es zwischen den Abteilen A und B einen seitlichen Durchgang. Ebenso waren die Abteile C bis E durch seitliche Durchgänge miteinander verbunden.

Ausstattung

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Als Beleuchtung hatten die Wagen zwei Gasleuchten, die in das Dach eingebaut waren. Der zur Versorgung notwendige Druckbehälter mit einem Volumen von 260 Liter hing in Fahrtrichtung unter dem Wagenkasten.

Die Beheizung erfolgte über Dampf. Zur Belüftung besaßen die Wagen Kiemenlüfter über den Fenstern und den Abteiltüren.

Skizzen, Musterblätter, Fotos

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Wagennummern

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Die Daten sind den im Literaturverzeichnis aufgeführten verschiedenen Wagenpark-Verzeichnissen der Pfälzischen Eisenbahnen und der Kgl.Bayer.Staatseisenbahnen – Pfälzisches Netz, sowie den Büchern von Emil Konrad (Reisezugwagen der deutschen Länderbahnen, Band II) und Albert Mühl (Die Pfalzbahn) entnommen.

Blatt-Nr.
Herstelld.
Gattungszeichen je Epoche
Wagennummern je Epoche (mit Direktionsangaben)
Fahrwerk Ausstattung Zusatzinfos
Bau-
jahr
Her-
steller
ab
1875
ab
1907
Rep.
1919
DR
(ab 1923)
DRG
(ab 1930)
Ausge-
mustert
letzt.
Heimat-Bf.
Anz.
Ach-
sen
LüP Unt.
Gest.
Achs
sen
Art
Brem-
sen
Bl. Hz. Art u.Anz. Abteile
(Sitze je Klasse)
[Mil. Nutzung]
Mil. Bemerkung
Blatt-Nr. 051I C. D. D Pfalz 77 (siehe jeweilige Legende) A I. II. III. IV. O M Ludwigsbahn
[Anm. 1]
1880/
1883
W.F.L. 208 – 212 208 – 212 2 9.350 E,H Brh;
Sbr
G D 5
(50)
34 Ausstattung mit Kurzkupplung
Blatt-Nr. 051I C. D. D Pfalz 77 (siehe jeweilige Legende) A 1. 2. 3. 4. O M Nordbahn
[Anm. 2]
1880/
1883
W.F.L. 5 148 5 148 2 9.350 E,H Brh;
Kp
G D 5
(50)
34
5 159
5 150
5 159
5 150
Brh;
Sbr
Blatt-Nr. 051II C. D. D Pfalz 77 (siehe jeweilige Legende) A 1. 2. 3. 4. O M Ludwigsbahn
[Anm. 1]
1878 W.F.L. 385 – 387 385 – 387 2 9.000 E,H (ohne) G D 5
(50)
34
389 – 396 389 – 396
Blatt-Nr. 051III C. D. D Pfalz 77 (siehe jeweilige Legende) A 1. 2. 3. 4. O M Ludwigsbahn
[Anm. 1]
1880–
1883
W.F.L. 201 3201 2 9.000 E,H Ll G D 5
(50)
34
203 – 205 203 – 205
207 207
Blatt-Nr. 051III C. D. D Pfalz 77 (siehe jeweilige Legende) A 1. 2. 3. 4. O M Nordbahn
[Anm. 2]
1880–
1883
W.F.L. 5131–3133 5131–5133 2 9.000 E,H Ll G D 5
(50)
34
5137–5140 5137–5140

Anmerkungen

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  1. a b c auf Rechnung der Gesellschaft der Ludwigsbahn
  2. a b auf Rechnung der Gesellschaft der Nordbahnen
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Literatur

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  • Wagenverzeichnis der Pfälzischen Eisenbahnen. (Aufgestellt nach dem Stande vom 1. März 1890).
  • Wagenverzeichnis der Pfälzischen Eisenbahnen. (Aufgestellt nach dem Stande vom 1. März 1893).
  • Wagen-Verzeichnis der Pfälzischen Eisenbahnen. (Aufgestellt nach dem Stande vom 18. September 1902, berichtigt nach dem Stande vom 1. April 1906).
  • Wagenpark-Verzeichnis der Kgl.Bayer.Staatseisenbahnen - Pfälzisches Netz. (Aufgestellt nach dem Stande vom 31. März 1913).
  • Emil Konrad: Die Reisezugwagen der deutschen Länderbahnen, Band 2. 1. Auflage. Franckh, Stuttgart 1984, ISBN 3-440-05327-X.
  • Albert Mühl: Die Pfalzbahn. 1. Auflage. Konrad Theiss, Stuttgart 1982, ISBN 3-8062-0301-6.