Collège de Narbonne

Kolleg der Universität von Paris

Das Collège de Narbonne war ein Kolleg der Universität von Paris.

Fondation et statuts du collège de Narbonne, Lateinisches Manuskript in einem 738 Blätter umfassenden Register, das den Gründungen und Statuten der Kollegien gewidmet ist, 17. Jahrhundert, Bibliothèque universitaire de la Sorbonne.

Es wurde 1317 in der Rue de la Harpe[1] von Bernard de Fargues, dem Erzbischof von Narbonne, gegründet, um neun Studenten aus seiner Diözese aufzunehmen.[2] Die Einkünfte des Priorats Notre-Dame de Marceille in Limoux wurden ihm bis zum 18. Jahrhundert zugeschrieben.[3]

Der spätere Papst Clemens VI., Pierre Roger, studierte hier und finanzierte später das Kolleg. Im Jahr 1544 zählte man dort 16 Stipendiaten. Danach ging es bergab. 1760 wurde es wieder hergestellt und von der Universität erworben, doch als es 1763 mit dem Collège Louis-le-Grand zusammengelegt wurde, zählte es nur noch einen Stipendiaten.

Das Musée Condé in Chantilly besitzt ein Werk von Olivier Maillard, La Confession, gedruckt 1481, A Paris, au collège de Narbonne. Es ist kein anderes Buch bekannt, das aus den Druckpressen dieser Druckerei hervorgegangen wäre.[4]

Anmerkungen

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  1. Die Rue de la Harpe war damals wesentlich länger als heute; das Collège de Navarra befand sich an der Ecke des Boulevard Saint-Michel und der Rue des Écoles
  2. Dom Claude Devic, Dom Joseph Vaissète, Histoire générale de Languedoc, Band 9 (1271–1443), Toulouse, Privat, 1885, Nachdruck 2004, ISBN 978-2-84575-170-5, S. 331, nach den Miscellanæ von Étienne Baluze
  3. Jean-Loup Abbé (Hrsg.), Histoire de Limoux, Toulouse, Privat, Coll. Histoire des villes, 2009, ISBN 978-2-7089-8343-4), S. 124
  4. Ausstellung im Cabinet des livres des Schlosses Chantilly, 2002

Koordinaten: 48° 51′ 0,6″ N, 2° 20′ 33,6″ O