Christine Nagel (Hörspielautorin)

deutsche Hörspielregisseurin
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Christine Nagel (* 1969 in Wertheim[1]) ist eine deutsche Hörspielregisseurin und -autorin.

Leben Bearbeiten

Christine Nagel studierte Geschichte, Politik und Sprachwissenschaften an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Regieassistenzen führten sie ans Stadttheater Gießen und nach Wiesbaden, daneben arbeitete sie als Regieassistentin in Hörspielproduktionen der ARD. Seit 1994 freischaffend tätig, entstanden ab 1996 erste Featuresendungen, seit 2001 führt sie Regie bei vielen Hörspielen. Ende der 1990er Jahre war Nagel als Produktions- und Aufnahmeleiterin für Kino-Dokumentarfilme tätig. Zwischen 2002 und 2005 lebte sie in London und absolvierte ein postgraduales Studium am dortigen Laban Centre.[2]

Nach der Erzählung Fenster-Theater von Ilse Aichinger realisierte Christine Nagel 2001 einen fiktionalen Kurzfilm. Durch ihre Bekanntschaft mit der österreichischen Schriftstellerin entstand der Film Wo ich wohne. Ein Film für Ilse Aichinger, der seine Premiere auf dem Grazer Filmfestival Diagonale und den Wiener Festwochen erlebte und ab Dezember 2014 in Programmkinos zu sehen war.[2]

Das Hörspiel Geh dicht dichtig!, ein fiktiver Dialog zwischen Elfriede Gerstl und Ruth Johanna Benrath, mit Musik von Lauren Newton, wurde von der Jury der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste zum Hörspiel des Jahres 2019 gewählt.[3][4]

Christine Nagel lebt in Berlin.[5]

Hörspiele Bearbeiten

Als Autorin und Regisseurin Bearbeiten

  • 2000: Seine Rolle finden (DLF Kultur)
  • 2014: Nach dem Verschwinden (RBB)
  • 2017: 400% Bessler, Hörspiel über dem Komponisten Gerd Bessler (HR)
  • 2018: BLATNYS Kopf oder Gott der Linguist lehrt uns atmen (RBB/DLF)
  • 2020: Siren_web_client.exe (NDR/DLF)
  • 2021: Rahel, damit Sie mich kennen. Hörspielserie über Rahel Varnhagen in 10 Teilen (RBB) (podcast)

Als Regisseurin (Auswahl) Bearbeiten

Auszeichnungen Bearbeiten

  • 2011: Hörspiel des Monats Oktober für Mörder von Agnieszka Lessmann
  • 2012: 2. Preis beim Kinderhörspielpreis des MDR für Als Hitler das rosa Kaninchen stahl von Judith Kerr
  • 2014: Hörspiel des Monats Juni für Nach dem Verschwinden von Christine Nagel
  • 2014: Hörspiel des Monats September für Bei mir hing Vati immer pünktlich am Galgen von Niklas Frank
  • 2018: Hörspiel des Monats März für Blatnýs Kopf oder: Gott der Linguist lehrt uns atmen von Christine Nagel
  • 2018: Grand Prix Nova in Bronze für Blatnýs Kopf oder: Gott der Linguist lehrt uns atmen
  • 2019: Hörspiel des Jahres für GEH DICHT DICHTIG! Ein lautpoetischer Dialog mit Elfriede Gerstl von Ruth Johanna Benrath[4]
  • 2021: Hörspiel des Monats März für SIREN_web_client.exe von Christine Nagel
  • 2022: Hörspiel des Monats Juni für Pisten von Penda Diouf

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Nach dem Verschwinden in der ARD-Hörspieldatenbank
  2. a b Porträt bei henschel-schauspiel.de (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive), abgerufen am 4. November 2015
  3. "Geh dicht dichtig!" als "Hörspiel des Jahres" ausgezeichnet. In: Salzburger Nachrichten. 10. Januar 2020, abgerufen am 11. Januar 2020.
  4. a b Ö1: Hörspiel „GEH DICHT DICHTIG!“ von Deutscher Akademie der Darstellenden Künste als „Hörspiel des Jahres 2019“ ausgezeichnet. 10. Januar 2020, abgerufen am 11. Januar 2020.
  5. Der Weg durch die Wand in der ARD-Hörspieldatenbank