Charlie Roellinghoff

deutscher Schriftsteller, Journalist, Schauspieler, Kabarettist und Drehbuchautor
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Karl Gottlieb Josef Roellinghoff, bekannt als Charlie Roellinghoff (* 11. August 1897 in München; † 17. August 1935 in Berlin), war ein deutscher Journalist, Schriftsteller sowie Kabarettist und Drehbuchautor.

Leben Bearbeiten

Roellinghoff begann gleich nach dem Ersten Weltkrieg, in dem er an der Ostfront gedient hatte, als Autor zu arbeiten und war beim Ullstein Verlag als Redakteur der B.Z. am Mittag fest angestellt. Er schrieb humorige Geschichten, verfasste Texte für Kabaretts, z. B. „Der Schlips im Kohlenkasten“ für Claire Waldoff, und trat dort auf, u. a. als Kinoerklärer in dem Sketch „Mr. Nobody – Ein Abend im Vorstadtkino“. Das Gros seiner Publikationen widmete sich humoristischen Stoffen und trug Titel wie Die 1000 Witze, Fritzchen und die Anderen, Das lustige Versicherung-ABC, Aus der Luft gegriffen. 100 lustige Karikaturen mit Versen (mit Ernst Udet, 1928) und Lockenheini, seine letzte, in seinem Todesjahr 1935 in einem Leipziger Verlag veröffentlichte Arbeit. Er arbeitete auch als Übersetzter russischer Texte (Rossija : Rußlands Lyrik in Übertragungen und Nachdichtungen. Leipzig 1920).

Im Jahr 1927 kam der erste Filmkontakt zustande, indem er die Zwischentitel zu einem Stummfilm von Max Mack verfasste. Noch im selben Jahr begann Roellinghoff regelmäßig Filmdrehbücher zu verfassen. Auch in diesem Metier blieb er bevorzugt der leichten Muse verbunden und schrieb, zwischen einzelnen Manuskriptaufträgen, auch weiterhin Zwischentitel. Mit Beginn des Tonfilmzeitalters war er 1930 auch an der Neuverfilmung Alraune von Richard Oswald beteiligt und trat im selben Jahr als Kleindarsteller sowohl in dem Kriminalfilm Der Greifer mit Hans Albers als auch in dem Sängermelodram Die singende Stadt mit Jan Kiepura und Brigitte Helm vor die Kamera.

In seinen letzten Lebensjahren arbeitete Roellinghoff nur noch als Kurzfilmautor. Einige seiner literarischen Veröffentlichungen lieferten anderen Drehbuchautoren Vorlagen, darunter 1932 für Marion, das gehört sich nicht und den nach Roellinghoffs frühem Tod realisierten Propaganda- und Historiendrama Panzerkreuzer Sebastopol (Weiße Sklaven) aus dem Jahre 1937, das auf einem angeblichen Tatsachenbericht Roellinghoffs basierte.

Roellinghoff starb im Alter von 38 Jahren an einer Lungenkrankheit, an der er seit seiner russischen Kriegsgefangenschaft litt.[1]

Filmografie Bearbeiten

als Drehbuchautor, wenn nicht anders angegeben

Literatur Bearbeiten

  • Johann Caspar Glenzdorf: Glenzdorfs internationales Film-Lexikon. Biographisches Handbuch für das gesamte Filmwesen. Band 3: Peit–Zz. Prominent-Filmverlag, Bad Münder 1961, DNB 451560752, S. 1421.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. diverse Nachrufe, so in der Rhein- und Ruhrzeitung vom 20. August 1935, S. 2