Die Castoro 10 ist ein Arbeitsschiff des größten italienischen Offshore-Dienstleisters Saipem, einem ehemaligen Tochterunternehmen des Energiekonzerns Eni. 1976 in der niederländischen Werft Nederlandse Scheepsbouw gebaut, fährt es heute unter der Flagge der Bahamas und wird als seegehendes Pipelinelegeschiff eingesetzt.

Castoro 10
Castoro 10 in Wilhelminahaven (Schiedam)
Castoro 10 in Wilhelminahaven (Schiedam)
Schiffsdaten
Flagge Bahamas Bahamas
Schiffstyp Rohrleger
Rufzeichen C6DD9
Heimathafen Nassau, Bahamas
Eigner Saipem
Bauwerft Nederlandse Scheepsbouw
Stapellauf 1976
Verbleib im Einsatz
Schiffsmaße und Besatzung
Länge (Rumpf) 112,82 m (Lüa)
Breite 36,576 m
Tiefgang (max.) 5,2–9,16 m
 
Besatzung bis 168 (mit Arbeitsteams)
Ausstattung
Verlegeverfahren

S-Lay

max. Rohrdurchmesser

60 Zoll (rund 1,5 m)

Sonstiges
Klassifizierungen Registro Italiano Navale
Registrier­nummern IMO-Nr.: 7503166

Technik und Ausrüstung Bearbeiten

Der Rohrleger wurde bewusst mit einem sehr flachen Rumpf konstruiert, um das Arbeiten in seichten und küstennahen Gewässern zu ermöglichen.

Grabenherstellung Bearbeiten

Die Castoro 10 besitzt eine Ausrüstung zum Ausspülen eines Grabens, in den die Pipeline hineingelegt wird. Mit dem „Diverless Jet Sled 1“ können dabei Gräben mit einer Grabentiefe von 6 m in einer Wassertiefe von bis zu 300 m erzeugt werden.

Rohrlegen Bearbeiten

Das Schiff ist für das Verlegen von Pipelines bis zu einem Durchmesser von 60 Zoll im S-Lay-Verfahren ausgerüstet; verarbeitet werden dabei ausschließlich „Single-Joints“, das heißt Pipeline-Segmente mit einer Länge von 40 Fuß. Die zwei „Tensioner“ ermöglichen dabei eine Zugkraft von je 60 t. Die Verarbeitung der Pipelines erfolgt über zwei Stationen zum Anfasen der Pipelineenden mit je 44 kW, einer Schweißstation und zwei Stationen zur Durchstrahlungsprüfung. Zum Abschluss durchläuft die Pipeline noch die Stationen zur Oberflächenbeschichtung.

Projekte Bearbeiten

Mit der Castoro Sei und der Solitaire arbeitete sie am Nord-Stream-Projekt zur Verlegung einer Gaspipeline durch die Ostsee. Die Castoro 10 übernahm dabei den Flachwasserteil im Bereich der deutschen Ostsee.

Technische Daten Bearbeiten

Abmessungen:[1]

  • Länge: 112,82 m
  • Länge mit Ausleger: 139,12 m
  • Länge mit Stinger: 164,62 m
  • Breite: 36,576 m
  • Tiefgang: 5,2–9,16 m

Ankersystem:

  • Anker: 8 × 7 t Delta Flipper an 1676 m Stahlseilen
  • Winden: 8 × Intercon 74-170

Gerät zur Grabenherstellung:

  • Länge: 11,8 m
  • Breite: 12 m
  • Höhe: 8,5 m
  • Gewicht: 110 t
  • maximaler Pipelinedurchmesser: 60 Zoll (rund 1,5 m)
  • maximale Grabentiefe: 6 m
  • maximale Arbeitstiefe: 300 m
  • Strahlpumpen: 8 × Union MQF 9
  • Strahlleistung: 2000 Gallonen pro Minute bei 2150 psi (rund 7,6 m³ bei 148 bar)

Weblinks Bearbeiten

Siehe auch Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Download-Link zur Broschüre von Saipem zur Castoro 10 (engl., PDF; 573 kB, aufgerufen am 27. Mai 2010)