Castello di Acri

Burgruine in Kalabrien, Italien

Das Castello di Acri, auch Rocca dei Bruzii genannt, ist eine Burgruine der Bruttier aus dem 4. Jahrhundert v. Chr. in Acri in der italienischen Region Kalabrien. Ihr Turm ist das Symbol der heutigen Stadt.

Castello di Acri
Castello di Acri in einer Winternacht

Castello di Acri in einer Winternacht

Alternativname(n) Rocca dei Bruzii
Staat Italien
Ort Acri
Entstehungszeit 4. Jahrhundert
Burgentyp Höhenburg
Erhaltungszustand Ruine
Bauweise Bruchstein
Geographische Lage 39° 29′ N, 16° 23′ OKoordinaten: 39° 29′ 15,6″ N, 16° 22′ 41,5″ O
Höhenlage 735 m s.l.m.
Castello di Acri (Kalabrien)
Castello di Acri (Kalabrien)

Geschichte Bearbeiten

Die Burg diente der Kontrolle der Grenze zum Gebiet, das in der Zeit des Magna Graecia vom mächtigen Sibari kontrolliert wurde. Die Theorie der Errichtung durch die Bruttier erscheint heute durch die verschiedenen archäologischen Funde in der gesamten Altstadt von Acri, die auf die Zeit von der Kupfersteinzeit bis zur Bronzezeit datiert werden, vollständig bestätigt.

Später war die Burg eine altrömische Festung, wie sie von dem Historiker Capalbo auf einer Marmortafel (gefunden 1890) in lateinischer Sprache mit der Inschrift „XII LEGIO“ beschrieben ist und darüber hinaus auf einem weiteren Steinfragment mit der Inschrift „Sacellum Dedicatam ad Veneri“, sowie durch kleine Mosaikteile, vermutlich griechischer Herkunft, die man in der Nähe der Burg gefunden hat.

Historische Zeugnisse, die bis heute erhalten sind, beschreiben die Burg als „Castel Vetere“, also als sehr alt. 1190 von einem ersten Platea des Bistums Bisignano mit Anbau die Kirche Santa Nicola ante ad Castillum beschrieben: Diese Kirche fand sich einst in der Umfassungsmauer der Burg, während sie heute etwas außerhalb liegt. Die Kirche weist verschiedene Stilelemente auf und wird auf das 10.–11. Jahrhundert klassifiziert.

Beschreibung Bearbeiten

 

Der Grundriss der Burg war ursprünglich trapezförmig mit drei Türmen im höchsten Teil und einem vierten im unteren Teil der Verteidigungsmauer zur Kontrolle der Zugbrücke oder des Tores mit Fallgatter. Die Verteidigungsmauern umschlossen die gesamte Zitadelle des Viertels Pàdia, einschließlich der Mutterkirche Santa Maria Maggiore. In der Kirche, die bis 1290 von der Platea des Bischofs Ruffino da Bisignano als „Sancta Mariae de Padiae“ beschrieben wurde, hat man während einiger, kürzlicher Restaurierungsarbeiten Spuren eines frühchristlichen Tempels gefunden.

Die Umfassungsmauern der Burg haben eine Dicke von etwa zwei Metern im oberen Teil des Umfangs, während die Mauern im unteren Teil mit einer Dicke von etwa vier Metern beschrieben wurden. Bis zu den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts war die Zisterne für die Wasserversorgung im Falle der Belagerung nördlich des heute noch existierenden Turms: Sie war etwa zwei Stockwerke (also sechs Meter) hoch und 20 Meter breit.

1999 wurden in den Burgmauern mehrere Münzen griechischen Ursprungs gefunden, darunter einige von Sibari, andere von Thurioi und nur eine von Crotone, die heute in Besitz der Soprintendenza Archeologica della Sibaritide sind.

Der Dichter Vincenzo Julia (1838–1894) widmete dem Castello di Acri ein Gedicht:

Al Castello di Acri

Degli ulivi all’ombra siedo inneggiando,
Medioevale castello, alle tue mura,
bevo del novo maggio la frescura,
e le reliquie tue vò contemplando.
Rugge ai tuoi piè, spumante e tortuoso,
Di pini centenari incoronato,
Dai calabri tramonti irradiato,
Dei vecchi bruzi il fiume turbinoso.
Dagli antichi castani esce la luna,
dentro le valli zeffiro sospira;
Un’ombra malinconica s’aggira
per i silenzi de la notte bruna.
È guerriero, che vien sopra il fumante
Cavallo di battaglia, invitto e altero,
Gli freme intorno il fiume alto e muggiente.
Il clongor de la tromba aragonese
Risuona del Moccon dentro le valli,
Salgon la costa i barbari cavalli,
Tuona il selvaggio accento del Barrese...

Literatur Bearbeiten

  • Paesaggi e Memorie. Fondazione Vincenzo Padula, Cosenza 2001.
  • Rosario Curia: Bisignano nella storia del Mezzogiorno. Pellegrini, 1985.
  • Acri. Regione Calabria, 2000.
  • Fra’ Macario Gambini da Mangone: Vita del Gran Servo di Dio P. Angiolo d’Acri. Neapel 1773.
  • Capalbo: Memorie Storiche. Acri. La Fiaccola, Santa Maria Capua Vetere, 1924.
  • Vincenzo Padula: Protogea o l’Europa Preistorica. Neapel 1871.
  • Franciscus Barrius: De Antiquitate et situ Calabriae in Romae, Apud Iosepheum de Angelis. Buch V. 1571. S. 398 ff.
  • Davide Andreotti Loria: Storia dei Cosentini nel 1869. Monographie über die Geschichte und den Ursprung von Acri in Avanguardia-periodico cosentino. Nr. 3, 4, 5, 6, 7, 8 des Jahrgangs X.
  • Cantu: Storia Universale. Band VIII. S. 218.
  • Prof. Giuseppe Abruzzo, Prof. Giuseppe Fiamma: Acri le origini. Archeoclub d’Italia. Cosenza 1987. Quaderno Nr. 2.
  • Francesco Capalbo: Una Colonia greca alle falde della Sila in Periodico il Bruzio. 1910–1911. Wiederauflage im Periodico Confronto. Nr. 7–8, Jahrgang XII. August und Oktober 1986.

Quellen und Weblinks Bearbeiten