Calwer Hermann-Hesse-Preis
Der Calwer Hermann-Hesse-Preis ist ein seit 1990 vergebener deutscher Literaturpreis, der von der vom Südwestfunk Baden-Baden (heute SWR) und der Sparkasse Pforzheim Calw im Jahr 1989 gegründeten Calwer Hermann-Hesse-Stiftung verliehen wird.
Der Preis ist nicht zu verwechseln mit dem Karlsruher Hermann-Hesse-Literaturpreis und dem seit 2017 von der Internationalen Hermann-Hesse-Gesellschaft in Calw verliehenen Preis der Internationalen Hermann Hesse Gesellschaft.[1]
Calwer Hermann-Hesse-PreisBearbeiten
Der Calwer Hermann-Hesse-Preis wird alle zwei Jahre an Hesses Geburtstag (2. Juli) verliehen, abwechselnd an eine deutschsprachige Literaturzeitschrift und an einen Übersetzer der Werke Hesses. Vergabekriterium ist laut Satzung der Calwer Hermann-Hesse-Stiftung „die Pflege literarischer Kultur im Dienste und zur Förderung der internationalen Verständigung im Sinne des Geistes und des Werkes von Hermann Hesse.“ Der Zeitschriftenpreis wird vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg unterstützt. Die Dotierung des Preises betrug ursprünglich 20.000 DM; sie wurde 2002 auf 15.000 Euro erhöht und beträgt inzwischen 20.000 Euro (Stand 2022).[2]
Preisträger Calwer Hermann-Hesse-PreisBearbeiten
- 1990: Literaturzeitschrift verwendung (Hrsg. Egmont Hesse, Ulrich Zieger, Andreas Koziol, Berlin)
- 1992: Übersetzerpreis: Solomon Konstantinowitsch Apt (Russland)
- 1994: Literaturzeitschrift Schreibheft (Hrsg. Norbert Wehr)
- 1996: Übersetzerpreis: Trond Winje (Norwegen)
- 1998: Literaturzeitschrift Am Erker (Hrsg. Fiktiver Alltag e. V.)
- 2000: Übersetzerpreis: Jean Malaplate (Frankreich)
- 2002: Literaturzeitschrift EDIT
- 2004: Übersetzerpreis: Juan José del Solar Bardelli (Peru)
- 2006: Literaturzeitschrift Sprache im technischen Zeitalter (LCB)
- 2008: Übersetzerpreis: Małgorzata Łukasiewicz (Polen)
- 2010: Literaturzeitschrift poet
- 2012: Übersetzerpreis: Susan Bernofsky (USA)
Preisträger Internationaler Hermann-Hesse-PreisBearbeiten
- 2014: Ehrenpreis: Volker Michels
- 2014: Internationaler Hermann-Hesse-Preis: Nicholson Baker (USA) und sein Übersetzer Eike Schönfeld
- 2016: Übersetzerpreis: Luiz Ruffato (Brasilien) und sein Übersetzer Michael Kegler
- 2018: Internationaler Hermann-Hesse-Preis: Joanna Bator (Polen) und ihre Übersetzerin Esther Kinsky
- 2020: Internationaler Hermann-Hesse-Preis: Chimamanda Ngozi Adichie (Nigeria) und ihre Übersetzerin Judith Schwaab[3][4]
- 2022: Internationaler Hermann-Hesse-Preis: Hakan Günday (Türkei) und seine Übersetzerin Sabine Adatepe[2]
Calwer Hermann-Hesse-StipendiumBearbeiten
Calwer Hermann-Hesse-Stipendium | |
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Einführungsjahr: | 1995 |
Förderungsdauer: | drei Monate |
Förderungshöhe: | 6.000 € |
Stifter: | Calwer Hermann-Hesse-Stiftung |
Stipendiaten: | 64[5] |
Voraussetzungen | |
Zielgruppe: | deutschsprachige Schriftsteller sowie fremdsprachige Schriftsteller, die Sprachkunstwerke aus dem Deutschen in ihre Sprache übersetzen |
Website: | https://www.hermann-hesse.de/stiftung |
Das Calwer Hermann-Hesse-Stipendium wird seit 1995 jährlich bis zu dreimal verliehen. Es wird vergeben an deutschsprachige Schriftsteller sowie fremdsprachige Schriftsteller, die Sprachkunstwerke aus dem Deutschen in ihre Sprache übersetzen. Mit dem Stipendium soll die Durchführung oder der Abschluss einer größeren Arbeit ermöglicht werden. Die Stipendiaten leben in dieser Zeit in Calw und nehmen am Leben der Stadt teil. Das Stipendium besteht in der Wohnung in Calw für drei Monate und monatlichen 2.000 Euro während dieser Zeit. Eigenbewerbungen sind nicht möglich.[6]
Calwer Hermann-Hesse-StipendiatenBearbeiten
- 1995: Volker Braun, Ragni Maria Gschwend
- 1996: Roswitha Matwin-Buschmann, Wulf Kirsten, Klaus Günzel
- 1997: Walter Kappacher, Ngô Quang Phúc, Kito Lorenc
- 1998: Franz Hodjak, Márton Kalász
- 1999: Jens Sparschuh, Ard Posthuma
- 2000: Wolfgang Schlüter, Christa Schuenke, Petra Morsbach
- 2001: Eveline Hasler, Josiane Alfonsi
- 2002: Róža Domašcyna, Thomas Rosenlöcher, Detlef Opitz
- 2003: Helga Schütz, Sigrid Damm, Christoph Hein
- 2004: Jutta Richter, Géza Horváth, Hans-Michael Speier
- 2005: Bodo Hell, Hartmut Lange
- 2006: Gert Loschütz, Ursula Krechel, Angela Krauß
- 2007: Maik Hamburger, Joseph Zoderer, Peter Kurzeck
- 2008: Utz Rachowski, Judith Kuckart
- 2009: Katja Lange-Müller
- 2010: Hans Joachim Schädlich, Michael Wüstefeld
- 2011: Thomas Hürlimann, Uwe Kolbe, Elke Erb
- 2012: Rosemarie Tietze, Andreas Maier, Ulrich Schacht
- 2013: Otto A. Böhmer, Catalin Dorian Florescu, Jochen Schimmang
- 2014: Gabriele Stötzer, Thomas Böhme
- 2015: Angelika Klüssendorf, Olga Martynova, Slavo Šerc
- 2016: Esther Kinsky, Zsuzsa Bánk
- 2017: Jan Peter Bremer, Hans-Christian Oeser
- 2018: Antje Rávic Strubel, Susanne Lange
- 2019: Margherita Carbonaro, Marion Poschmann
- 2020: Katrin Seddig, Arne Rautenberg
- 2021: Nico Bleutge
- 2022: Norbert Gstrein, Mirko Bonné
WeblinksBearbeiten
EinzelnachweiseBearbeiten
- ↑ Internationale Hermann Hesse-Gesellschaft: Adolf Muschg erster Preisträger des neu ausgelobten Preis der Internationalen Hermann Hesse Gesellschaft
- ↑ a b Hakan Günday bekommt Hermann-Hesse Preis. In: swr.de. Abgerufen am 18. Mai 2022.
- ↑ Chimamanda Ngozi Adichie gewinnt Hesse-Preis. 2. Juli 2020, abgerufen am 2. Juli 2020.
- ↑ Internationaler Hermann-Hesse-Preis 2020. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 2. Juli 2020; abgerufen am 2. Juli 2020. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Calwer Hermann-Hesse-Stipendium. In: hermann-hesse.de. Abgerufen am 19. Mai 2021.
- ↑ Statut Calwer Herman-Hesse-Stipendium. In: hermann-hesse.de. Abgerufen am 19. November 2021.