Burg Pölitz

mittelalterliche Niederungsburg in Gedelitz, Niedersachsen

Die Burg Pölitz war eine mittelalterliche Niederungsburg vom Typus einer Turmhügelburg (Motte) etwa 3 km nördlich von Gedelitz in Niedersachsen. Von ihr ist noch der niedrige, kegelförmige Burgberg und ein bis zu 7 m breiter Burggraben vorhanden. Die Befestigungsanlage lag am Pölitzer Haken, einem Altarm der Elbe.

Burg Pölitz
Karte der Siedlungsstelle Pölitz mit eingezeichneter Burgstelle zwischen Elbe und Pölitzer See (1723), nachträglich koloriert

Karte der Siedlungsstelle Pölitz mit eingezeichneter Burgstelle zwischen Elbe und Pölitzer See (1723), nachträglich koloriert

Staat Deutschland
Ort Gedelitz
Entstehungszeit Hochmittelalterlich
Burgentyp Niederungsburg, Motte
Erhaltungszustand Burgstall
Geographische Lage 53° 4′ N, 11° 20′ OKoordinaten: 53° 3′ 33,3″ N, 11° 19′ 42,2″ O
Burg Pölitz (Niedersachsen)
Burg Pölitz (Niedersachsen)

Beschreibung Bearbeiten

 
Altarm der Elbe mit der Burgstelle etwa in Bildmitte

Eine Siedlung in Pölitz wurde erstmals im Jahr 1362 als "tu Pulitze" urkundlich erwähnt.

Feldbegehungen und eine Baustellenbeobachtung während des Deichbaus erbrachten slawische Keramik des 10. bis 12. Jahrhunderts und "deutsche" Keramik des 12. bis 14. Jahrhunderts in voneinander getrennten Bereichen. Offenbar ist eine slawische Besiedlung unbekannter Art im Hochmittelalter von einer Motte abgelöst worden. In der Folgezeit sind Burg und Siedlung wahrscheinlich wegen Hochwassergefahr aufgegeben worden. 1696 wurde die Burgstelle noch als "Burgwall" bezeichnet.

Eine Karte von 1723 stellt das Gewässer in dieser Zeit als See dar und zeigt den Burghügel in einem schmalen Bereich zwischen dem See und der Elbe. Es wird angenommen, dass der Burghügel bei der Regulierung der Elbe am Ende des 19. Jahrhunderts oder in den 1930er Jahren eingeebnet wurde. Heute befindet sich die Burgstelle nahe einer früheren Hofstelle, die zur ehemaligen Siedlung Pölitz gehörte.

Siehe auch Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Alfred Pudelko: Alte Verkehrswege und die Befestigungen der Gartower Landschaft. In: Die Kunde. Band N.F. 10, 1959, S. 127–143, hier S. 139 f.
  • Alfred Pudelko: Burgplatz Pölit. In: Die Kunde. Band N.F. 17, 1966, S. 130–137.
  • Alfred Pudelko: Frühe Burgen im Seegetal. In: Hannoversches Wendland. Band 1, 1969, S. 51–60, hier S. 53.
  • Alfred Pudelko: Zur slawischen Besiedlung des westlichen Elbufers zwischen Schnackenburg und Langendorf, Kr. Lüchow-Dannenberg. In: Nachrichten aus Niedersachsens Urgeschichte. Band 41,1972, S. 103–126, hier S. 107 f.
  • Berndt Wachter, Pölitz, Gem. Gedelitz. In: Hannoversches Wendland (= Führer zu archäologischen Denkmälern in Deutschland. Band 13). Theiss, Stuttgart 1986, S. 195–197.
  • Berndt Wachter: Burgen im Hannoverschen Wendland. In: Zeitschrift für Archäologie des Mittelalters. Band 25/26, 1997/98, S. 155–172, hier S. 166.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Burg Pölitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Eintrag von Sandy Bieler zu Pölitz in der wissenschaftlichen Datenbank „EBIDAT“ des Europäischen Burgeninstituts