Bory de Bori és Borfői

Ungarische Adelsfamilie

Bory de Bori és Borfői ist der Name eines ungarischen Uradelsgeschlechtes, das im Komitat Hont ansässig war. Es zählt zu den ältesten Adelsfamilien von Ungarn und gehört teilweise zum Hochadel.

Ansicht von Krupina im 16. Jahrhundert mit dem Palais der Familie Bory (Nr. 17)

Geschichte Bearbeiten

Die erste urkundliche Erwähnung des Geschlechts stammt aus dem 12. Jahrhundert, aber der Aufstieg begann erst unter König Ladislaus IV. von Ungarn. Dieser gab eine Schenkung auf die Herrschaft Bory im Komitat Hont, weil Mitglieder des Geschlechtes tapfer gegen König Ottokar II. Přemysl gekämpft hatten.[1]

Im 16. Jahrhundert blühte das Geschlecht hauptsächlich durch militärische Verdienste gegen das Osmanische Reich. Ein Mitglied war Michael Bory, der tapfer die Burg Nograd und Drégely verteidigte. Seine Tapferkeit erwies sich auch in der Schlacht von Pukanec im Jahr 1574.[2]

Im 17. Jahrhundert wurde ein weiterer Michael Bory von Kaiser Leopold I. zum Hauptmann von Krupina ernannt. Seine hohe militärische Position konnte er nutzen, um Kontakte zu knüpfen. Sein engster Freund war Graf Franz Wesselényi, mit dem er die Magnatenverschwörung organisierte und unterstützte. Wesselenyi ernannte ihn zum persönlichen Botschafter in Regensburg beim Kurfürsten und Erzbischof von Mainz, Johann Philipp von Schönborn.[3]

Im 18. Jahrhundert erwarb das Geschlecht Herrschaften im Komitat Neograd, unter anderem Felsőpetény, Karancskeszi und Tereska.

Das Geschlecht ist verwandt mit bekannten Adelsgeschlechtern wie u. a. Balassa, Hellenbach, Vecsey, Gosztonyi, Sembery, Madach, Pomothy, Dalmady und Kapy.[4]

Bekannte Mitglieder Bearbeiten

 
Burg Bory

Wappen Bearbeiten

Der Schild zeigt einen geharnischten gebogenen Arm, der einen Krummsäbel hält, auf dessen Spitze ein schnurrbärtiger, mit Turban bedeckter, vom Rumpfe getrennter Türkenschädel gespießt erscheint, dessen Hals vom Säbel durchbohrt wird.

Als Helmkleinod erscheint die Schildfigur erneut, begleitet von einer Mondsichel und einem sechsstrahligen Stern.[5]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Nagy Ivan: Bory csalad. Arcanum, abgerufen am 12. September 2019 (ungarisch).
  2. Rod Bory. Obec Bory, abgerufen am 12. September 2019.
  3. Ruttkay Agnes: Franz Wesselenyi. In: Biographisches Lexikon zur Geschichte Südosteuropas. Abgerufen am 12. September 2019.
  4. Nagy Ivan: Bory csalad. Arcanum, abgerufen am 12. September 2019.
  5. Siebmacher: Bory de Bori és Borfői. Arcanum, abgerufen am 14. März 2020.