Borsten-Miere
Die Borsten-Miere (Minuartia setacea) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Mieren (Minuartia) innerhalb der Familie der Nelkengewächse (Caryophyllaceae).
Borsten-Miere | ||||||||||||
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Borsten-Miere (Minuartia setacea) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Minuartia setacea | ||||||||||||
(Thuill.) Hayek |
Beschreibung
BearbeitenVegetative Merkmale
BearbeitenDie Borsten-Miere ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von meist 10 bis 15 Zentimetern erreicht. Die meist zahlreichen Stängel stehen mehr oder weniger aufrecht. Die gegenständig angeordneten Laubblätter sind sitzend. Die einfache, ungeteilte Blattspreite ist bei einer Länge von meist 3 bis 20 Millimetern sowie einer 5- bis 30-mal größeren Breite linealisch bis pfriemlich und ganzrandig. Es sind keine Nebenblätter vorhanden.[1]
Generative Merkmale
BearbeitenDie Blütezeit der Borsten-Miere reicht in Mitteleuropa von Mai bis Mitte September. Der Blütenstand ist eine Thyrse. Die Blütenstiele der Endblüten sind zur Blütezeit meist doppelt bis viermal so lang wie die Kelchblätter und gleich lang bis dreimal so lang wie die obersten Laubblätter.
Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch mit doppelter Blütenhülle. Die fünf freien Kelchblätter sind 2 bis 4,5 mm lang, am Ende spitz und von weißer Farbe mit grünen Streifen beiderseits des Mittelnervs. Die fünf ungeteilten, weißen Kronblätter sind etwas länger als die Kelchblätter. Es sind zwei Kreise mit je fünf Staubblättern vorhanden. Es ist ein oberständiger Fruchtknoten mit drei Griffeln vorhanden.[1]
Die Kapselfrucht öffnet sich mit drei Fruchtklappen. Die Frucht ist so lang oder etwas länger als die Kelchblätter.[1]
Chromosomenzahl
BearbeitenDie Chromosomenzahl beträgt 2n = 30.[2]
Ökologie
BearbeitenBei der Borsten-Miere handelt es sich um einen Chamaephyten.
Vorkommen
BearbeitenDie Borsten-Miere hat ihr natürliches Verbreitungsgebiet u. a. in Mittel-, West-, Ost- und Südosteuropa. Es gibt Fundortangaben für Frankreich, Deutschland, Österreich, Ungarn, Italien, Polen, die Slowakei, die Ukraine, Moldawien, Rumänien, Bulgarien, Albanien, Griechenland und auf Inseln in der Ägäis.[3] Im deutschsprachigen Raum ist die Borsten-Miere nur in Österreich und Deutschland indigen.[4]
In Österreich tritt die Borsten-Miere in Niederösterreich, dem Burgenland, der Steiermark und möglicherweise in Oberösterreich und Tirol zerstreut bis selten auf Fels- und Schotterfluren in der collinen bis submontanen Höhenstufe auf. Die Borsten-Miere gilt in Österreich als gefährdet.[1]
Die Borsten-Miere gilt als kalkliebend.[1] Sie kommt auf flachgründigen Steinböden, auf Kalk, Dolomit, Basalt, Porphyr etc. vor und ist sommerwärmeliebend. Sie ist in Mitteleuropa eine Charakterart des Diantho-Festucetum, kommt aber auch in Pflanzengesellschaften des Verbands Xerobromion vor.[2]
Systematik
BearbeitenFür Österreich werden zwei Unterarten angegeben, die jedoch weiterer Erforschung bedürfen:[1]. In Europa gibt es etwa drei Unterarten:[3]
- Gewöhnliche Borsten-Miere (Minuartia setacea subsp. setacea): Die Kelchblätter sind hier meist 3 bis 3,5 mm lang und eiförmig-lanzettlich. Die Kronblätter sind 3,5 bis 4,5 mm lang. Die Blühtriebe besitzen meist 5 bis 20 Blüten.
- Banater Borsten-Miere (Minuartia setacea subsp. bannatica (Rchb.) Nyár.): Die Kelchblätter sind hier meist 3,5 bis 4,5 mm lang und linealisch-lanzettlich. Die Kronblätter sind 5 bis 5,5 mm lang. Die Blühtriebe besitzen meist nur 2 bis 5 Blüten. Sie kommt in Österreich, Ungarn, den früheren Jugoslawien, Griechenland, Bulgarien, Rumänien und in der Slowakei vor.[3]
- Minuartia setacea subsp. olympica Kamari: Sie kommt nur in Griechenland vor.[3]
Bilder
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Stängel mit linealischen Laubblättern.
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Der Blütenstand ist eine lockere Thyrse, die Blütenstiele sind meist zwei- bis viermal so lang wie der Kelch.
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Die Kelchblätter sind weiß und weisen beidseits des Mittelnervs einen grünen Streifen auf.
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Die Blüten weisen fünf Kronblätter, einen oberständigen Fruchtknoten mit drei Griffeln und zehn Staubblätter auf.
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Die Frucht (oben) ist so lang oder länger als die Kelchblätter.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c d e f Manfred A. Fischer, Karl Oswald, Wolfgang Adler: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 3., verbesserte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2008, ISBN 978-3-85474-187-9, S. 321.
- ↑ a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 382.
- ↑ a b c d Karol Marhold: Caryophyllaceae. Minuartia setacea. In: Euro+Med Plantbase – the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity. Berlin 2011.
- ↑ The Euro+Med PlantBase – the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity, abgerufen am 29. Dezember 2014.