Bonitur (Bonitierung) ist die fachgerechte, qualitative Beurteilung landwirtschaftlicher Betrachtungsobjekte. Die Tätigkeit wird als „bonitieren“ bezeichnet. Ursprünglich war die Bonitur, analog zur Inventur, eine fachkundige Beurteilung der Qualität, beispielsweise von Wolle und Wollstoffen.[1] Der Begriff wird heute nur noch im landwirtschaftlichen Zusammenhang verwendet, beispielsweise zur Erhebung von Pflanzenmerkmalen[2] oder landwirtschaftlich genutzten Böden.[3][4]

Bonitur von Pflanzen

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Die Bonitur von Pflanzen umfasst alle Beobachtungen und Arbeiten am Phänotyp einer Pflanze, wie z. B. das Messen von Blattlängen oder das Zählen von auf der Pflanze lebenden Insekten.[2]

Bonituren werden für Feststellung der Schädigung der Pflanzen durch den Befall von Schädlingen oder Krankheiten erhoben.[2] Sie ermöglichen die Festlegung von Schutz- und Pflegemaßnahmen, beispielsweise den Einsatz von Dünger.

Bonitur von Böden

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Die Bonitur von Böden erhebt wirtschaftliche relevante Faktoren der Böden unter Berücksichtigung der einwirkenden Umwelteinflüsse wie Klima und Wasser und beurteilt die Böden in Bodenzahlen von 1 bis 100.[4]

Sonstige Verwendung des Begriffs

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Auch in anderen Bereichen wird der Begriff Bonitur verwendet, beispielsweise die Bonitur von Honig,[5] Milch[6] oder Käse.

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  1. Meyers Konversationslexikon, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885–1892
  2. a b c Bonitur – Lexikon. In: pflanzenforschung.de. Abgerufen am 2. April 2018.
  3. August Schnider, H. von Welz (1925) Beschaffenheits-, ertrags- und wertsbeurteilung (bonitur) landwirtschaftlicher Grundstücke; F. P. Datterer & cie.
  4. a b Wein-Plus das Europäische Weinnetzwerk; abgerufen am 14. Mai 2012
  5. Marianne Kehres Bonitur von Honig; abgerufen am 14. Mai 2012
  6. Jenifer Wohlers (2011): Dissertation (PDF-Datei; 12,33 MB): Ermittlung geeigneter Methoden zur Differenzierung und Qualitätsbeurteilung unterschiedlicher Milchqualitäten aus verschiedenen on-farm-Experimenten; abgerufen am 14. Mai 2012