Blausandmaschine

Gerät zur Förderung von in ein bis zwei Meter Tiefe liegendem, kalkhaltigem Blausand (Mergel) an die Oberfläche und dessen Verteilung

Die Blausandmaschine, auch Jaegersche Blausandmaschine[1], war ein Gerät zur Förderung von in ein bis zwei Meter Tiefe liegendem, kalkhaltigem Blausand (Mergel) an die Oberfläche und dessen Verteilung. Durch diese Technik wurden alte, schwere Marschböden aufgewertet bzw. wurde versucht, diese wieder an die Qualität junger Marschböden anzugleichen. Das Material wurde mittels Schneckenbohrer gefördert und als Dünger bis zu 20 Meter breit verteilt.

Blausandmaschine in Elpersbüttel

Bedingt durch die knappe Versorgung mit Kunstdüngern und kostenintensiv zu transportierenden Mineraldüngern kam es in den 1920er Jahren zu dieser Erfindung. Bei Besandungsdicken von 4–5 cm wurden durchschnittlich Ertragssteigerungen von 38,7 % gemessen.[2] Der Vorgänger der Maschine war die sogenannte Handwühlmelioration, also das Ausgraben des Mergels per Hand. Abgelöst wurde die Maschine durch kostengünstigere Kunst- und Mineraldünger etwa Ende der 1950er Jahre.

Die Geräte wurden u. a. in Friedrichswerk, westlich von Heide, (heute Firma Köster) instand gehalten.[3] Angetrieben wurden die meisten von einem 100 PS starken Dieselmotor. Geschafft wurden etwa 4 Meter in der Minute und je Meter wurden 0,8 m³ Wühlerde gefördert.[4]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Hinrich Lohse, Franz Hermann: Westküste. Hrsg.: Archiv für Forschung, Technik und Verwaltung im Marsch und Wattenmeer. Boyens & Co. Heide i. Holstein 1943, S. 82.
  2. Wilhelm Wolff, Herbert-Lothar Heck: Erdgeschichte und Bodenaufbau Schleswig-Holsteins. Hrsg.: de Gruyter. 1949, S. 158.
  3. Hans-Otto Hemmer (Hrsg.): Ausgleich mit Augenmaß. Gespräche mit Ernst Breit, Hans-Böckler-Stiftung, abgerufen am 15. Februar 2022 (PDF)
  4. A. N. Kostiakov, V. S. Dokturovsky: Proceedings ans Papiers of the Second international Congress of Soil Science. Leningrad 31. Juli 1930, S. 19.