Bertramsmühler Bach

Fließgewässer in der bergischen Großstadt Solingen

Der Bertramsmühler Bach, auch Jagenberger oder Strohner Bach genannt, ist ein rund 2,5 Kilometer langes Fließgewässer in der bergischen Großstadt Solingen. Es handelt sich um einen westlichen und orographisch rechten Nebenfluss der Wupper, der nach dem Solinger Ortsteil Bertramsmühle benannt ist. Er verläuft durch ein bewaldetes Bachtal, das durch mehrere Wanderwege erschlossen ist.

Bertramsmühler Bach
Bertramsmühler Bach kurz vor der Mündung in die Wupper

Bertramsmühler Bach kurz vor der Mündung in die Wupper

Daten
Gewässerkennzahl DE: 27367314
Lage Bergische Hochflächen

Deutschland

Flusssystem Rhein
Abfluss über Wupper → Rhein → Nordsee
Quelle Quellteich am Bertramsmühler Weg
51° 9′ 29″ N, 7° 6′ 47″ O
Quellhöhe etwa 230 m[2] NHN
Mündung bei Strohn in die WupperKoordinaten: 51° 8′ 23″ N, 7° 7′ 23″ O
51° 8′ 23″ N, 7° 7′ 23″ O
Mündungshöhe etwa 89 m ü. NHN[2]
Höhenunterschied etwa 141 m
Sohlgefälle etwa 58 ‰
Länge 2,4 km[3]
Einzugsgebiet 2,681 km²[4]
Abfluss[5]
AEo: 2,717 km²
an der Mündung
MQ
Mq
54 l/s
19,9 l/(s km²)
Großstädte Solingen

Geographie Bearbeiten

Quelle und Verlauf Bearbeiten

Der Bertramsmühler Bach entspringt in einem Quellteich am oberen Bertramsmühler Weg westlich der Ortslage Wieden innerhalb des Stadtbezirks Solingen-Mitte. Er entwässert die Krahenhöhe, Hästen und Pfaffenberg, die die südlichsten Bereiche der Solinger Hochfläche darstellen, in Richtung der Wupper.

Nach seiner Quelle verläuft der Bach in südliche Richtung und folgt dabei dem Straßenverlauf des Bertramsmühler Wegs. Er durchfließt die namensgebende Hofschaft Bertramsmühle und passiert die Orte Steinsiepen und Jagenberg, ehe er die Petersmühle erreicht. Von dort an folgt er dem Verlauf des Willi-Lohbach-Wegs, dem ersten geologischen Lehrpfad Deutschlands.[6] Schließlich mündet der Bach östlich von Pfaffenberg und nördlich des Tierheims Glüder in Strohn von rechts in die Wupper.[7]

Zuflüsse Bearbeiten

Aufgeführt sind alle Zuflüsse des Bertramsmühler Bachs, die in der amtlichen Gewässerkarte der Stadt Solingen mit eigenem Namen eingezeichnet sind:[7] Längen nach dem FlussGebietsGeoinformationsSystem des Wupperverbandes[8]

  • Linker Zulauf Bertramsmühler Bach (links)
  • Dornsiepener Bach (rechts), 0,7 km
  • Meisenburger Bach (rechts), 0,1 km
  • Mühlenfelder Bach (links), 0,5 km
  • Jückener Bach (rechts), 0,2 km
  • Steinsiepener Bach (links), 0,2 km
  • Steinsiepen (links), 0,1 km
  • Mühlenbuschbach (rechts), 0,2 km
  • Felder Bach (rechts), 0,2 km
  • Petersmühler Bach (links), 0,5 km
  • Strohner Bach (rechts), 0,3 km

Geschichte Bearbeiten

Die Wasserkraft des Bertramsmühler Bach wurde in der Vergangenheit intensiv für den Antrieb von Wassermühlen (insbesondere Schleifkotten) genutzt. In dem Kartenwerk Topographia Ducatus Montani von Erich Philipp Ploennies, Blatt Amt Solingen, sind acht Schleifkotten und eine Mühle (= Bertramsmühle) an dem Bach verzeichnet. Die Schleifkotten lagen allesamt am Unterlauf des Baches zwischen Bertramsmühle und Strohn. Bekannt sind heute nur noch die Petersmühle (früher ein Schleifkotten), Kirschbaumskotten und Wittekotten (beide niedergelegt) sowie der Stammsche Hammer.[9]

Die Nutzung der Wasserkraft endete am Bertramsmühler Bach mit dem Zeitalter der Dampfschleifereien um die Wende zum 20. Jahrhundert. Hinzu kam, dass die meisten der Kotten zu abgelegen lagen, was die Transportwege beschwerlich machte. Als Gebäude existieren heute noch die Petersmühle und die Bertramsmühle.

Das Bertramsmühler Bachtal wurde 2006 in seinem gesamten Verlauf als Teil des Landschaftsschutzgebietes Zentrale Höhenrücken und Bachtäler im Solinger Landschaftsplan erfasst.[10]

Weblinks Bearbeiten

Commons: Bertramsmühler Bach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen Bearbeiten

  1. Karlheinz Paffen, Adolf Schüttler, Heinrich Müller-Miny: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 108/109 Düsseldorf/Erkelenz. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1963. → Online-Karte (PDF; 7,1 MB)
  2. a b Messung anhand Deutscher Grundkarte 1:5000
  3. Gewässerverzeichnis des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW 2010 (XLS; 4,67 MB)(Hinweise)
  4. Topographisches Informationsmanagement, Bezirksregierung Köln, Abteilung GEObasis NRW (Hinweise)
  5. Modellierte Abflusswerte nach dem Fachinformationssystem ELWAS des Ministeriums für Umwelt, Naturschutz und Verkehr NRW (Hinweise)
  6. Fred Lothar Melchior: Unterwegs auf dem Willi-Lohbach-Weg: Gedanklich unter dem Meeresspiegel. 24. April 2020, abgerufen am 24. Februar 2024.
  7. a b Stadt Solingen: Gewässerkarte. In: solingen.de. Abgerufen am 16. Februar 2024.
  8. FlussGebietsGeoinformationsSystem des Wupperverbandes
  9. Michael Tettinger: Schleifkotten, Mühlen und Hämmer an den Solinger Bächen - Bertramsrmühler Bach. Abgerufen am 24. Februar 2024.
  10. Stadt Solingen: Landschaftsplan der Stadt Solingen - Textteil. In: solingen.de. 3. Juni 2005, abgerufen am 26. Februar 2023.