Kulturwille Die Zeitschrift Kulturwille - Mitteilungsblatt des ABI - Organ für kulturelle Bestrebungen der Arbeiterschaft (später: Monatsblätter für Kultur der Arbeiterschaft) erschien von 1924 bis 1933 monatlich im Arbeiter-Bildungsinstitut Leipzig. Die Zeitschrift setzte vielfach zentrale Themen der proletarischen Kultur ins Zentrum eines Heftes. Neben Artikeln zur Kinderfreunde und Arbeiterjugendbewegung gab es regelmäßig, Gedichte, Zeichnungen und Buchbesprechungen sowie Ankündigungen kultureller Termine. Redakteur (Schriftleiter) war 1924 Valtin Hartig, Leiter des ABI Leipzig. Verlag: Max Schlegelmilch, Vorsitzender des Bildungsasusschusses des ABI, Druck: Leipziger Buchdruckerei AG, Leipzig.

Geschichte Das erste Heft erschien 1924, das letzte Heft im März 1933, danach stellte die Zeitschrift - vermutlich aufgrund der nationalsozialistischen Verfolgung sozialistischer Medien und Journalisten - ihr Erscheinen ein.

Inhaltliche Ausrichtung Die Zeitschrift vertrat eine linke Haltung, betonte sozialistische und marxistische Positionen, grenzte sich dabei aber deutlich von marxistisch-leninistischer Theorie und Praxis ab. Der Austromarxismus, insbesondere seine Auffassungen von der sozialistischen Bildung und Erziehung (Max Adler) wurden positiv gesehen und öfter dargestellt. ""Erziehung im sozialistische Geiste heißt nicht gläubiges Einnehmen und Nachbeten sozialistischer Glaubenssätze. Es muss vielmehr den Kindern ermöglicht werden, Sozialismus zu erleben und in seinem Geiste selbst zu leben." Kurt Braune, Kulturwille, Nr. 3, 1924, Seite 24 (und hier müssen jetzt Belege hin ;-))

Themen (Auszug)

1924-03: Dem Kinde! (Sozialistisches Kinderbild, sozialistische Erziehung) 1924-07: Arbeiterkultur (u.a. Artikel über viele, teils kleinere Verbände der Arbeiterbewegung)


Autoren Die Zeitschrift konnte über die Jahre bekannte Persönlichkeiten der sozialdemokratischen Bewegung als Autoren gewinnen, u.a. Kurt Löwenstein ("Sozialistische Erziehung" in Kulturwille, 1.Jg, Nummer 3, März 1924), Otto Felix Kanitz, Paul Kampffmeyer (https://de.wikipedia.org/wiki/Paul_Kampffmeyer), Max Hodann, Paul Oestreich (https://de.wikipedia.org/wiki/Paul_Oestreich), Max Seydewitz, Otto Stammer (https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_Stammer), Karl Bröger (https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Br%C3%B6ger) und andere. "Kulturwille" war auch eine Plattform für bis dahin weniger bekannte Sozialisten, u.a. veröffentlichte Walter Fabian (LINK) Buchbesprechungen und Artikel.

Bestände: Neben vielen Bibliotheken mit Teilbeständen sind die vollständigen Ausgaben u.a. in der Deutschen Nationalbibliothek Leipzig und im Archiv der sozialen Demokratie, Bonn, zu finden. https://zdb-katalog.de/title.xhtml?idn=013006436&view=full (abgerufen am 28.3.2021)

Einzelnachweise:

Bröger, Karl: "Sang an die Masse", Gedicht aus: "Unsere Straßen klingen", 1924, in: Kulturwille, 07_1924, S. 111 Bröger, Karl: Jungsozialismus als Kulturbewegung, in: Kulturwille, 07_1924, S. 115 Kampffmeyer, Paul: Die Kulturaufgabe des sozialistischen Buchhandels, Kulturwille, 07_1924, S. 121 Oestreich, Paul: Der Bund entschiedener Schulreformer, Kulturwille, 07_1924, S. 114 Stammer, Otto: Der Sinn der sozialistischen Studentenbewegung, Kulturwille, 07_1924, S. 116f.